Goethe und sein lesbisches Veilchen
Letzte Woche unterhielt ich mich mit Berit und Angelika über Pascals Pensées, die ich gerade lese. In der handlichen Reclam-Ausgabe passen sie gut in jede Hand- und sogar Jackentasche und sind so immer zur Hand, ob in der Warteschlange, im Zug oder im Wartezimmer. Da sie ein relativ ungeordneter Haufen kurzer Gedanken sind, kann frau überall einsteigen und sich en passant geniale Einsichten zu Gemüte führen.
“Pensées heißen im Französischen auch die Stiefmütterchen”, erzählte Angelika, ihrerzeit Französischlehrerin. “Oh”, sagte ich, “daher kommt dann wohl das englische pansy…
Herr im Haus ist die Natur
“Das war endlich mal ein strahlend schöner Frühlingstag über fast ganz Deutschland, kaum eine Wolke am Himmel - und doch hat uns die Natur heute gezeigt, wer auf unserem Planeten der Herr im Hause ist - nämlich sie.”
Also sprach Klaus Kleber im heute-Journal am Freitag, 16. April 2010, einen Tag nach dem Ausbruch des Eyjafjallajökull auf Island.
Frauenbild
Er kniff dabei das linke Auge zu. Ob er einen Scherz darüber machen wollte, dass Mutter Natur, gar nicht ladylike, mal so richtig furchtbar Gewalt ausübte, wie es eigentlich nur dem Herrn im Hause zukommt? Dabei - furchtbar hat sie…
Seinerzeit: Die zeitlose Frau
Aus Wir machen uns unsere Sprache selber: Ein Feminar. Vierundvierzigste Lektion.
Am 30. März haben wir unser neues Buch Frauengeschichten im Frauencafé “endlich” in Hamburg vorgestellt (hier gibt’s schöne Bilder von dem Ereignis).
In der Woche danach hatte ich mit Birgit Kiupel, unserer Mitautorin und Moderatorin des Abends, einen nostalgischen Email-Austausch über das Verschwinden literarischer Salons aus der Kulturszene, speziell lesbischer Salons.
Ich schrieb, einer plötzlichen Eingebung folgend, an Birgit: “In Sachen Salon ist uns noch aufgefallen, dass wir in der…
Merkel bekennt Ostereierfarbe und mehr
Vor zwei Wochen saßen wir zu sechst gemütlich beim Wein - und landeten schnell bei der Mutter aller Frauenthemen: dem Outfit.
Mechthild war früher Lehrerin in einer Realschule in Hamburg-Barmbek und unterrichtete in diesem “sozialen Brennpunkt” überwiegend SchülerInnen “mit Migrationshintergrund”. Ihre krankheitsbedingte Frühpensionierung brach ihr fast das Herz. Was sie aber jeden Tag aufs Neue genießt, ist die Freiheit von der Kleiderfrage. Stunden hätte sie während ihrer Berufszeit vor dem Spiegel ihres Kleiderschranks verbracht, um sich für die Schularena und die kritischen Blicke…