Das Weib schweige in der deutschen Literatur!
Frauenbild
Aus der Stadtbibliothek brachte ich mir Heinz Ludwig Arnolds „Gespräche mit Schriftstellern“ mit - die beiden ersten von insgesamt drei MP3-CDs. Auf einem Cover ist Arnold im Gespräch mit Böll, auf dem andern mit Rühmkorf zu sehen. 40 Stunden Gespräche aus den Jahren 1970 bis 1979. Damals lebten Ingeborg Bachmann, Ingeborg Drewitz, Marieluise Fleißer, Christa Reinig, Mascha Kaleko und Marie Luise Kaschnitz noch - wie gerne hätte ich ein dreistündiges Gespräch mit ihnen gehört, wie wir es in Arnolds Sammlung etwa mit Frisch oder Dürrenmatt serviert bekommen. Aber Fehlanzeige. Mit…
“Homo-Ehe”, “Verpartnerung” und andere Unwörter
Aus Wir machen uns unsere Sprache selber: Ein Feminar. Neunundfünfzigste Lektion.
Vorbemerkung: Das Unwort "Homo-Ehe" geistert in letzter Zeit derart häufig unwidersprochen durch alle medialen Kanäle, dass mir die Ohren wehtun. Ich plädiere dafür, es als Unwort des Jahrzehnts zu brandmarken. Würden die Medien plötzlich das alte Wort "Mischehe" für Ehen zwischen jüdischen und nichtjüdischen Menschen oder zwischen Schwarzen und Weißen wieder aufwärmen - der Aufschrei "Unwort" würde auf dem Fuße folgen, zu Recht.
Alternativen zu "Homo-Ehe" habe ich vor bald 12 Jahren in meiner Glosse…
Die Epigone oder: Frauen in der Kunst
Aus Wir machen uns unsere Sprache selber: Ein Feminar. Achtundfünfzigste Lektion.
In ihrer Kurzbiografie zum 150. Geburtstag von Camille Claudel für den Kalender „Berühmte Frauen 2014“ schreibt Andrea Schweers:
Den lobenden Kunstkritikern galt sie als begabte Schülerin des großen Bildhauers, den Gegnern Rodins als nicht ernst zu nehmende Epigone.
Ich stutzte. „Die Epigone“ - das gefiel mir, ich fand es natürlich sehr passend, aber so richtig korrektes Deutsch war es wohl nicht? Sagen wir nicht ausschließlich „der Epigone“?
Der Duden bestätigt diese Vermutung mit folgendem…