geboren am 19. Oktober 1850 in Providence, Rhode Island
gestorben am 16. Juli 1935 in New York
US–amerikanische Bergsteigerin
170. Geburtstag am 19. Oktober 2020
Biografie • Zitate • Literatur & Quellen
Biografie
Annie Smith Peck war das jüngste Kind einer wohlhabenden Familie aus Providence, Rhode Island. Ihre drei älteren Brüder wollten sie nie mitspielen lassen, und Annie schwor, dass sie es ihnen schon zeigen würde.
Zunächst einmal brillierte sie auf auf akademischem Gebiet. 1878 machte sie einen glänzenden Studienabschluss. 1884 ging sie nach Europa; in Hannover studierte sie ein Jahr Deutsch und Musik; in Athen wurde sie die erste weibliche Studentin der American School of Classical Studies. Wieder zurück in den Staaten, lehrte sie an verschiedenen Colleges und hielt Vorträge über Archäologie. Ab 1892 war sie hauptberuflich als Vortragsrednerin tätig.
Ihre Liebe zum Bergsteigen entdeckte Annie Peck 1885 während ihrer Reise von Deutschland nach Griechenland. Nach einigen mittelhohen Bergen in Europa und dem Mount Shasta in Kalifornien (4.383m) bezwang sie 1895 das Matterhorn. Sie wurde schlagartig berühmt, um nicht zu sagen berüchtigt, besonders wegen ihres eigenwilligen Outfits: Knickerbocker, hüftlange Tunika, feste Stiefel, Wollstrümpfe und ein weicher Filzhut, den sie mit einem Schleier festgebunden hatte.
Peck liebte das Bergsteigen - die Freude an den immer neuen Ausblicken wurde durch die Risiken und Hindernisse nur noch intensiviert. Auch waren ihre Großtaten auf sportlichem Gebiet für ihre Karriere als Vortragsrednerin sehr förderlich. Mit ihrer angenehmen Stimme und ihrem femininen Aussehen bezauberte sie ihr Publikum, das eher ein muskulöses “Mannweib” erwartet hatte.
Nun aber wollte sie es mit einem Berg aufnehmen, den vor ihr noch kein Mensch bezwungen hatte. Deshalb wandte sie sich der südamerikanischen Bergwelt zu. Inzwischen über 50, machte sie sich auf die Suche nach einem Gipfel, der höher sein sollte als der bereits erstiegene Aconcagua in Argentinien (6.960m). Nach einem misslungenen Versuch erreichte sie 1908, begleitet von zwei erfahrenen Schweizer Bergführern, die Nordspitze des auf 7.600m geschätzten Huascarán in Peru. Wegen heftiger Stürme konnten sie die Höhe nicht genau messen und schätzten sie auf 7.300m. Damit war der Huascarán als höchste Erhebung Südamerikas etabliert. Annie Peck wurde mit internationaler Anerkennung belohnt. Aber die Bergsteigerin Fanny Bullock Workman, die im Himalaya eine Höhe von 7.100m erklommen hatte, machte Annie Peck den Rekord streitig und ließ den Huascaràn mittels Triangulation messen: Man errechnete eine Höhe von 6.648m.
1927 wurde die Nordspitze des Huascarán der Erstbesteigerin zu Ehren Cumbre Aña Peck genannt. Ihren letzten Berg, den 1.638m hohen Mount Madison in New Hampshire, erstieg Annie Smith Peck im Alter von 82 Jahren!
Verfasserin: Luise F. Pusch
Zitate
Ihr Wunsch nach Erfolg überwand die Sorge um Gefahren, verlorenes Gepäck, Höhenkrankheit und andere Beschwerlichkeiten des Bergsteigens, und sie hatte wenig Verständnis für die, die ihren Ehrgeiz nicht teilten. In ihrer Natur war etwas Stählernes, das eher widerwillige Bewunderung als Zuneigung auslöste. (Berta N. Briggs)
Literatur & Quellen
Baker, Daniel B. Hg. 1993. Explorers and Discoverers of the World. Detroit, Washington, DC; London. Gale Research Inc.
Jones, Betty Millsaps.1981. Wonder Women of Sports. New York. Random House.
Mainiero, Lina. Hg. 1980. American Women Writers. New York. Ungar.
Notable American Women: A Biographical Dictionary. 1971. Hg. Edward T. James, Janet Wilson James & Paul S. Boyer. 3 Bde. Cambridge, MA. The Belknap Press of Harvard UP.
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