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geboren am 10. Juli 1640 in Kent
gestorben am 16. April 1689 in London
englische Schriftstellerin
335. Todestag am 16. April 2024
Biografie • Literatur & Quellen
Biografie
Aphra Behn (geb. Johnson) ist bekannt als die erste Frau in der Geschichte, die mit der Schriftstellerei ihren Lebensunterhalt verdient hat – und das im 17. Jahrhundert, das für Frauen kaum Raum für selbständige Erwerbsarbeit bot. Eine lückenlose Rekonstruktion ihres Lebens ist nicht möglich, da es nur wenige zuverlässige Quellen gibt.
Aufgewachsen in Kent, reiste sie (wahrscheinlich zusammen mit ihrer Familie) als etwa Zwanzigjährige nach Surinam, wo sie Material sammelte, das sie später in dem „dokumentarischen“ Roman Oronooko verarbeitete. Manche bezweifeln, dass diese Reise stattgefunden hat. Behns Biographin Duffy aber meint aufgrund des vorhandenen Materials, die Reise sowie die in Oronooko geschilderten Verhältnisse als Tatsachen betrachten zu können. Behn war verheiratet; über die Umstände dieser Ehe ist allerdings nichts bekannt. Nach dem Tod ihres Mannes stand sie vor der Wahl, sich wieder zu verheiraten, Mätresse zu werden oder aber einer regulären Arbeit nachzugehen. Da sie eine Heirat aus nur finanziellen Gründen als eine Form der Prostitution ansah, blieb ihr nur der letztere Weg (ihre Karriere in Flandern als Spionin des englischen Königs war nur kurz gewesen): Sie wurde eine erfolgreiche Bühnenautorin.
Oronooko wurde im 18. Jahrhundert ins Französische und ins Deutsche übersetzt, und es ist nicht auszuschließen, dass die darin enthaltenen Schilderungen und Ideen der Anti-Sklaverei-Bewegung insofern dienlich wurden, als eindeutig Sympathien für den entführten und schließlich ermordeten Sklaven Oronooko geweckt werden.
Aphra Behn trat selbstbewusst für ihr Recht zum Schreiben ein und wurde von konservativen Kreisen wegen ihrer „Freizügigkeit“ angefeindet: Die Darstellung von Erotik wollte Behn nicht nur den männlichen Kollegen überlassen.
(Text von 1988)
Literatur & Quellen
Dictionary of Literary Biography. 1978ff. Detroit. Gale Research Company.
Duffy, Maureen. 1977. Aphra Behn 1640-1689: The Passionate Shepherdess. London. Jonathan Cape.
Fraser, Antonia. 1984. The Weaker Vessel. New York. Knopf.
Freundlich, Elisabeth. 1981. Sie wußten, was sie wollten: Lebensbilder bedeutender Frauen aus drei Jahrhunderten. Freiburg. Herderbücherei 893.
Spender, Dale. 1982. Women of Ideas (and What Men Have Done to Them): From Aphra Behn to Adrienne Rich. London; Boston; Melbourne. Ark PB.
Woolf, Virginia.1981 [1928].Ein Zimmer für sich allein [= A room of one's own].Übs. Renate Gerhardt. Frankfurt/M.Fischer TB 2116
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