(Ellen Henrietta Swallow Richards)
geboren am 3. Dezember 1842 in Dunstable, Massachusetts
gestorben am 30. März 1911 in Boston
amerikanische Chemikerin und Ökologin
180. Geburtstag am 3. Dezember 2022
Biografie • Zitate • Weblinks • Literatur & Quellen • Bildquellen
Biografie
Ellen Swallow, die »Mutter der Ökologie«, war das einzige Kind eines Lehrerinnenehepaars. Die Eltern hatten auch eine kleine Farm, später Dorfläden in verschiedenen Orten, und bei all diesen Unternehmungen musste Ellen mithelfen. Ab 1859 belegte sie außerdem Kurse für Mathematik, Französisch und Latein, gab Schulunterricht, um das Geld für eine Collegeausbildung zusammenzusparen, und pflegte ihre kranke Mutter. Ellen war oft total erschöpft. Aber mit 25 hatte sie endlich das Geld für ein Studium am renommierten Vassar College beisammen.
Nach dem Abschluss 1870 setzte Ellen ihr Chemiestudium am kurz zuvor gegründeten Massachusetts Institute of Technology (MIT) fort. Sie war die erste Frau am MIT, ja überhaupt an einer naturwissenschaftlichen Hochschule. Kurz nach ihrem MIT-Abschluss 1875 heiratete sie den zwei Jahre jüngeren Metallurgie-Professor R. H. Richards. Beide unterstützten einander in ihrer Arbeit und ihren Interessen.
Die nächsten zehn Jahre ihres Lebens widmete Ellen Richards der Förderung des naturwissenschaftlichen Studiums von Frauen. Sie setzte die Gründung eines Laboratoriums für Frauen am MIT durch und leitete es bis 1883 – in dem Jahr wurden Frauen regulär zum Studium am MIT zugelassen.
Eine Studentin beschrieb Ellen Richards 1908 als »eine kleine Frau mit schmalem Gesicht, weißem Haar, tiefschwarzen Augenbrauen und Augen, die vor Lebendigkeit funkelten«. Ihre FreundInnen bewunderten sie wegen ihrer unzähligen Aufmerksamkeiten, ihrer effizienten Zeitplanung, ihrer weitgespannten Interessen und ihres Wissens, das ihr den Spitznamen »Ellencyclopedia« eintrug.
1887 beschloss die Gesundheitsbehörde eine zweijährige Untersuchung der gesamten Wasserversorgung des Landes; Ellen Richards war für die Laborarbeiten zuständig. Ihre Pionierinnenarbeit wurde zur Klassikerin auf diesem Gebiet. 1890 etablierte das MIT ein Unterrichtsprogramm für »sanitary engineering«, das erste seiner Art. Im Rahmen dieses Programms brachte Ellen Richards etlichen Generationen von Studierenden die Analyse des Wassers, der Abwässer und der Luft bei. Viele ihrer StudentInnen wurden später inner- und außerhalb der Vereinigten Staaten führend auf dem neuen Gebiet der »Umwelthygiene« – einer Vorstufe der Ökologie.
Text von 1991
Verfasserin: Luise F. Pusch
Zitate
Wenn du deine Federn gut geölt hältst, wird das Wasser der Kritik von ihnen abperlen wie von dem Rücken einer Ente.
Arbeit ist das unumschränkte Heilmittel für alle Kranken, und ein Mensch, der gern arbeitet, wird niemals unglücklich sein. (Ellen Swallow, gefunden hier)
Links
Leben und Werk Chemical Heritage Foundation: Ellen H. Swallow Richards. Biografie (engl.). (Link aufrufen)
Fachhochschule Lübeck: Ellen Swallow-Richards. Die heimliche Begründerin der Ökologie. Tabellarischer Lebenslauf. (Link aufrufen)
Kovarik, Bill: Ellen Swallow Richards and Progressive women's movements (Link aufrufen)
MIT History: Ellen Swallow Richards. Biografie, Bibliografie und mehr (engl.). (Link aufrufen)
National Womens Hall of Fame (1993): Ellen Swallow Richards (Link aufrufen)
NRHP Travel Itinerary: Ellen Swallow Richards House (Link aufrufen)
WorldCat.org: Bücher von Ellen Swallow (Link aufrufen)
Wylie, Francis E.: Ellen Swallow Richards: The First Oekologist. Jamaica Plain Historical Society. (Link aufrufen)
Werke (online) Hathi Trust Digital Library: Search Results Author Ellen Swallow. (Link aufrufen)
Internet Archive: Search Results Ellen Swallow Richards. (Link aufrufen)
University of Alberta Libraries: Search Results Author Ellen Swallow. (Link aufrufen)
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Literatur & Quellen
Quellen Clarke, Robert (1973): Ellen Swallow. The woman who founded ecology. 1. printing. Chicago. Follett. ISBN 0-695-80388-3. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
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Weiterführende Literatur Systems Ecologists. (2010) Rachel Carson, Howard T. Odum, Living Machines, David Holmgren, Ellen Swallow Richards, Paul Falkowski, Eugene Odum. Books LLC. ISBN 9781155284811. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Hunt, Caroline Louisa (2010): The Life of Ellen H. Richards. General Books. ISBN 9780217126236. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Miller, Frederic P.; Vandome, Agnes F. et al. (2010): Ellen Swallow Richards. Alphascript Publishing. ISBN 9786130720544. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Pursell, Carroll W. (Hg.) (1981): Technology in America. A history of individuals and ideas. Cambridge, Mass. The MIT Pr. 1991. ISBN 0262660490. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Richards, Ellen Henrietta; Sumida, Kazuko (2007): Collected works of Ellen H. Swallow Richards. Tokyo. Edition Synapse. ISBN 9784861660481. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Rogers Seavey, Lura (2004): More than petticoats. 1st. Guilford Conn. TwoDot. (More than petticoats series) ISBN 9780762725991. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
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Zach, Kim K. (2002): Hidden from history. The lives of eight American women scientists. Greensboro NC. Avisson Press. (Avisson young adult series) ISBN 1888105542. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Bildquellen
- Zazzle.de
- The Engines of Our Ingenuity
- Wikipedia
- Association of MIT Alumnae (AMITA)
- Chemical Heritage Foundation
- MIT
- National Womens Hall of Fame
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