Monika Jaeckel: (M)ein bewegtes Leben. Aufgeschr. v. Katrin Rohnstock und Rosita Müller. Helmer 2011.
Ein geschlossener Lebenskreis
Von Doris Hermanns
„Ich habe ein ganzes Leben gelebt und runde mit sechzig Jahren einen großen Lebenskreis ab. Das gibt mir Frieden. Ich denke nicht, etwas versäumt zu haben – im Grunde habe ich alles getan, was ich tun wollte: meine Träume verwirklicht, meine Projekte abgeschlossen und meine Missionen erfüllt. Es bleibt keine Gefühl der Sehnsucht nach einem nicht gelebten Leben.“
Monika Jaeckel wurde 1949 als jüngstes von fünf Kindern einer…
Ruth Liepman: Vielleicht ist Glück nicht nur Zufall. Erzählte Erinnerungen. Edition fünf, 2011.
Ein Plädoyer für die Solidarität unter den Menschen
Von Doris Hermanns
Mit 83 Jahren entschloss sich die Grande Dame des Literaturbetriebs Ruth Liepman, ihre Lebensgeschichte aufzuschreiben, da es nicht mehr viele ZeitzeugInnen ihrer Generation gab, die beide Weltkriege miterlebt hatten. Aus zahlreichen Gesprächen mit Helge Machow ist das beeindruckende Buch entstanden, das jetzt als Neuauflage ihrer ursprünglich 1993 veröffentlichten Erinnerungen erschien.
1909 als Ruth Lilienstein…
Mehr Frauen in die Sprache!
Mehr Frauen in die Sprache, von Prof. Dr. Friederike Braun, Uni Kiel Hier können Sie sich den berühmten (und m.E. besten) Leitfaden für gerechte Sprache herunterladen. Manche sprechen auch von "geschlechtergerecht", "gendergerecht" oder gar "frauengerecht". Klingt wie artgerechte Ernährung und behindertengerechte Bürgerinnensteige. "Gerechte Sprache" reicht völlig. Mehr verlangen wir gar nicht.
Eine Sprache für Frauen und Männer so nennt die Frauenabteilung der Stadt Wien ihre interaktive…
Trude Fleischmann: Der selbstbewusste Blick. Hatje Cantz 2011
Pikante Akte
VON ANNETTE BUSSMANN
Entrückte Promigesichter und alabasterhafte Frauenakte machten Trude Fleischmann zur meistgedruckten Wiener Atelierfotografin der 1920/30er Jahre. Dann kamen die Nazis und Fleischmann floh nach New York. Erst kürzlich ist der erste große Katalog erschienen - und thematisiert gern verschwiegene Seiten.
„Wen oder was sie nicht mochte“, notierte Fleischmann-Monograph Hans Schreiber 1995, habe sie „ohnehin nicht fotografiert“. Demnach war Trude Fleischmann…
Anna Havemann: Gertrude Sandmann. Künstlerin und Frauenrechtlerin. Hentrich & Hentrich 2011.
Von der Schönheit im Alltäglichen
Rezension von Doris Hermanns
Wie schnell eine Künstlerin in Vergessenheit geraten kann, zeigt sich am Beispiel von Gertrude Sandmann. Wer kennt heute noch die 1981 verstorbene Künstlerin, der Anfang des Jahres im Berliner Haus am Kleistpark eine Retrospektive gewidmet war?
Die Kunsthistorikerin Anna Havemann, die auch Kuratorin dieser Ausstellung war, hat mit dieser reich illustrierten Kurzbiografie eine kleine Perle vorgelegt, die die Künstlerin einem…