Empfehlungen Alles klar für Sansibar von Renate Rochner
Alles klar für Sansibar von Renate Rochner
ALLES KLAR FÜR SANSIBAR
und
DAS MÄDCHEN, DAS NICHT NIEDLICH WAR
zwei Kinderbücher von RENATE ROCHNER
Rezension von Andrea Schweers
Die Bremer Grafikerin und Fotografin Renate Rochner, Jahrgang 1929, ist eine wunderbare Tante! Für ihre Nichten und Neffen, Großnichten und Großneffen hat sie jeweils ein persönliches Buch geschrieben bzw. gezeichnet. Zwei davon sind jetzt im Selbstverlag erschienen und auch für andere LeserInnen zugänglich.
Alles klar für Sansibar entstand nach einer Afrikareise, die die Autorin u.a. auf die Gewürzinsel vor der ostafrikanischen Küste führte. Die dort gesammelten Eindrücke haben sie inspiriert zu der Geschichte von Billy, dem hellrosa Schwein aus Hasenbüren an der Weser. Billy geht es gut im heimischen Stall bei Ricus und Rieke, wo sie wohlversorgt und geborgen ist. Aber andererseits träumt sie – angesichts der Schiffe, die sie auf der nahen Weser vorbeiziehen sieht – von unbekannten, fernen Ländern. Und zudem sind ihr beunruhigende Gerüchte über Wurstmaschinen zu Ohren gekommen. So schleicht sich Billy eines nachts als blinde Passagierin auf das Schiff „Explorer“ und landet, nach einer langen Überfahrt, schließlich im tropischen Sansibar. Dort gibt es nicht nur einen herrlichen Strand, Sonne und Mangos im Überfluss und freundliche, braune Artgenossen, sondern auch die gute Nachricht, dass die Menschen kein Schweinefleisch essen. Ein echtes Schweineparadies!!!
Renate Rochner hat die liebenswerte kleine Geschichte mit wunderschönen farbigen Zeichnungen illustriert, die nicht nur Kinder, sondern auch erwachsene (Vor)leserinnen zum Träumen bringen. Das Buch im DIN-A-5-Format kann auch in einer englischsprachigen Version unter dem Titel It’s so far to Zanzibar bestellt werden.
Renate Rochner Alles klar für Sansibar 17 Seiten, 9 farbige Zeichnungen Selbstverlag 18,- Euro + 3,- Euro Versandkosten für Kinder ab 3 Jahren
Das Mädchen, das nicht niedlich war erzählt von Renate Rochners eigener Kindheit in Bremen, beginnend mit ihrer Geburt 1929 bis zum Kriegsausbruch und der Evakuierung der Familie aus der bombenbedrohten Stadt. Renate hatte ein Schielauge (das später operiert wurde), trug eine unvorteilhafte Brille, hasste Haarschleifen und prügelte sich mit Jungen – kurzum, sie war nicht niedlich, und das wusste sie damals schon. Aber sie war sich sicher, sie hatte etwas „Anderes“ – tollkühnen Mut zum Beispiel. Sie kletterte auf Bäume und Schuppendächer (von denen sie auch mal herunterfiel), sauste mit einer selbstgebauten Seifenkiste den Weserdeich hinunter (bis kurz vors Wasser), spielte unter dem Bauch der dicken Kutschpferde des nachbarschaftlichen Lumpensammlers (zum Schrecken ihrer Mutter).
Von all diesen Abenteuern erzählt Renate Rochner in einer einfachen, kindgerechten Sprache, wobei wir nebenbei auch etwas über die schwierigen Lebensbedingungen der Familie in der Vorkriegszeit erfahren: ein arbeitsloser Vater, der manchmal Wutausbrüche bekommt; eine Mutter, die versucht, mit wenig Geld eine große Familie zu versorgen; lange Fußwege zum Jahrmarkt, weil die Straßenbahn zu teuer ist; das wöchentliche Bad in der Zinkbadewanne; das Leben im neuen Stadtteil Grolland (errichtet für arme, kinderreiche Familien), wo die Straßen 1937 noch aus Knüppeldämmen bestanden und die Häuser weder Strom noch Kanalanschluss hatten.
Illustriert ist der Text mit historischen Familienbildern aus Renate Rochners persönlichem Fotoalbum. Ein ernstes, witziges und informatives Kinderbuch, aber auch ein schönes Geschenk für Ältere, besonders natürlich aus Bremen, die mit ihrer Kindheit ähnliche Erinnerungen verbinden!
Renate Rochner Das Mädchen, das nicht niedlich war – Eine Kindheit in Bremen 29 Seiten, 12 historische Schwarzweißfotografien Taschenbuchformat Selbstverlag ab 6 Jahren 15,- Euro + 3,- Euro Versandkosten
beide Bücher zu bestellen bei:
Renate Rochner Vehrels 47 28259 Bremen Tel. 0421 51 32 44 email: .(Javascript muss aktiviert sein, um diese Email-Adresse zu sehen)
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