geboren am 13. August 1971 in Düsseldorf
deutsche Schauspielerin
45. Geburtstag am 13. August 2016
Biografie • Zitate • Weblinks • Literatur & Quellen
Biografie
Wer ist Heike Makatsch?
1995 wird sie mit folgenden Attributen charakterisiert: »emanzipiert, aber doch Frau, sexuell unverklemmt, aber doch Vamp, abgebrüht und ein bisschen rotzig, aber auch verletzlich.«
Heikes Mutter ist eine selbstbewusste Lehrerin, die drei Monate nach der Geburt wieder vor ihren Schülern steht. Der Vater ist Torwart der Eishockey-Nationalmannschaft, und Heike war oft im Stadion und erlebte, wie Tausende ihrem Vater zujubelten. So wollte sie auch bejubelt werden. Sie bewirbt sich als Jugendliche bei Wetten dass …? zum Erraten von Beatles-Songs und erhält eine Absage: »Ich wusste, dass denen etwas entgeht.« Nach dem Abitur verbringt Heike einige Monate in den USA, um dann in Düsseldorf Soziologie und Politik zu studieren. 1994 bricht sie das Studium ab und beginnt eine Schneiderinnenlehre, welche sie ebenfalls nicht beendet. Das ist einfach nicht ihr Ding – sie will hinaus in die Welt vor ein Publikum.
Sie nimmt ein Video für ein Casting des Musiksenders MTV auf, wird nach London eingeladen und nicht genommen, aber die deutsche Konkurrenz VIVA wird auf sie aufmerksam und bietet ihr eine Stelle als Moderatorin an. Sie moderiert »Interaktiv« und »Heikes Hausbesuche«. Es folgt ein Senderwechsel zu RTL2 und die Moderation von »BRAVO TV«. Die deutschen Medien entdecken die Jugend als ihre Zielgruppe und das Naturtalent Heike Makatsch, jung, dünn, schräg und unverfroren, wird zum Identifikationsfaktor, zum »Girlie der Nation«. Mit ihrer eigenen Sendung hat sie aber keinen Erfolg: »Die Heike-Makatsch-Show« wird wegen schlechter Quoten nach kurzer Zeit eingestellt.
Dafür bietet sich ihr die Chance, ins Schauspielfach zu wechseln: Der Regisseur Detlev Buck engagiert sie für seine Komödie Männerpension, wofür sie den Bayerischen Filmpreis als beste Nachwuchsdarstellerin erhält - Start ihrer Karriere als ernsthafte Schauspielerin. Für Männerpension nimmt sie den Country-Song Stand by Your Man von Tammy Wynette neu auf, was ebenfalls ein Erfolg wird. Der nächste Film Obsession ist eine internationale Produktion, bei der sie sich in den Schauspieler Daniel Craig, den späteren James-Bond-Darsteller, verliebt. Sie zieht zu ihm nach London; die Beziehung wird sechs Jahre halten.
Von England aus arbeitet sie weiter an ihrer Laufbahn – 1998 wird sie für den Deutschen Filmpreis nominiert und erhält beim Festival du film d’amour Paimpol den Prix d’interpretation féminine. Sie spielt u. a. in Bin ich schön? (Regie: Doris Dörrie), Aimée und Jaguar, Die Häupter meiner Lieben und erhält im Jahr 2000 von Regisseur Dieter Wedel die Hauptrolle in Affäre Semmeling.
Jetzt ist sie wirklich Schauspielerin, und Hollywood will sie haben: Sie bekommt eine Rolle in Resident Evil und spielt in Love, Actually (Tatsächlich … Liebe) an der Seite von Hugh Grant. Sie findet heraus, dass ihr historische Frauenrollen mit für ihre Zeit ungewöhnlichen Charakterzügen liegen. 2004 spielt sie die Hauptrolle in dem biographischen Film über Margarete Steiff, bekommt dafür den Bambi sowie den Bayerischen Fernsehpreis und wird für den Emmy (den amerikanischen TV-Oscar) nominiert.
Ihr wichtigster Film in diesem Genre ist Hilde. Die Produzentin Judy Tossell, die bereits zwei Produktionen mit Heike Makatsch gedreht hat, ist auf der Suche nach einem großen Stoff für Heike. Während einer Unterhaltung in einem Berliner Café erzählt Heike, dass sie die Autobiografie der Knef liest und davon begeistert ist. Mit Regisseur Kai Wessel werden 17 Drehbuchfassungen erstellt, bis das Ergebnis endlich zufriedenstellend ist; der Film kostet 9,5 Millionen Euro, die Finanzierung ist unsicher, so dass die für 2006 geplanten Dreharbeiten erst mit zwei Jahren Verspätung beginnen können.
2007 bekommt Heike Makatsch, die jetzt mit dem Musiker Max Schröder in Berlin lebt, ihre erste Tochter. Und sie findet noch Zeit, zusammen mit ihrer Freundin Johanna Adorján ein eigenes Drehbuch Schwesterherz zu schreiben. Der Film kommt 2007 ins Kino. Hilde ist die Reifeprüfung für Heike Makatsch: »Ich werde mich diesmal nicht verstecken können. Das ist kein Arthouse-Film, nichts für Programmkinos. Das Ziel ist, möglichst viele Leute damit zu erfreuen.« Der Film wird zum Erfolg. Heike Makatsch ist Die Knef.
In der ZDF-Produktion Dr. Hope – Eine Frau gibt nicht auf spielt sie wieder eine charismatische Persönlichkeit, Hope Lehmann, die im 19. Jahrhundert als erste Frau in Dresden Medizin studiert und um ihre Approbation kämpft. Auch Heike Makatsch kämpft – für mehr soziale Gerechtigkeit. Sie ist Oxfam-Botschafterin und unterstützt die Kampagne von Attac für eine Besteuerung von Bankgeschäften zur Durchführung sozialer Maßnahmen, indem sie im Attac-Videoclip mitspielt. Sie hat die dazugehörende Petition an die G20 unterschrieben. Sie steht hinter dem, was sie spielt – und diese Authentizität macht sie, die nie eine Schauspielschule besucht hat, zur bedeutenden Schauspielerin.
Transaktionssteuer: Eine gute Idee? from Kampagne Steuer gegen Armut on Vimeo.
Verfasserin: Karin Müller
Zitate
Ich hätte das viel zu luftikusartig gefunden, zu sagen: Ich werde Schauspielerin. Also habe ich gedacht, ich werde Journalistin – das kann ich mir erarbeiten.
Links
Heike Makatsch – die Fanpage. Seite befindet sich im Aufbau (Stand: 25.06.2011). (Link aufrufen)
Steuer gegen Armut: Die Finanztransaktionssteuer (FTS). Mit Video mit Heike Makatsch und Jan Josef Liefers. (Link aufrufen)
bild.de (2009): Exklusiv reinhören! So klingt Heike Makatsch als Hildegard Knef (Link aufrufen)
filmportal.de: Heike Makatsch. Filmografie, Materialien, Fotogalerie, Literatur. (Link aufrufen)
Internet Movie Database: Heike Makatsch. Filmografie, Fotos, News. (Link aufrufen)
Kayser, Marc (2009): Ich habe einen Traum. Heike Makatsch träumt vom entspannten Leben in einer Landkommune. Zeit online, 16.02.2009. (Link aufrufen)
Oxfam Deutschland: Oxfam-Botschafterin Heike Makatsch (Link aufrufen)
Pilarczyk, Hannah (2010): Diese Dr. Hope ist zum Verzweifeln. TV-Drama mit Heike Makatsch. Filmkritik. spiegel.de, 19.03.2010. (Link aufrufen)
prisma.de: Heike Makatsch. Biografie, Filmografie, TV-Vorschau. (Link aufrufen)
welt.de (2009): Sexy Heike Makatsch. Schöne Fotostrecke. (Link aufrufen)
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Letzte Linkprüfung durchgeführt am 27.06.2011 (AN)
Literatur & Quellen
Die schönsten Kinderlieder. (2009) 12 Lieder aus »Das große Liederbuch«. Gesungen von Heike Makatsch. Arrangiert von derhundmarie. Mit Bildern von Tomi Ungerer. 1 CD. Zürich. Diogenes. (Diogenes-Hörbuch) ISBN 978-3-257-80281-8. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Baum, Lyman Frank; Lofting, Hugh et al. (2004): Kinder-Box. Mary Poppins / Der Zauberer von Oz / Doktor Dolittle. Gelesen von Senta Berger, Elke Heidenreich und Heike Makatsch. 10 CDs in Schuber. Zürich. Kein & Aber Records. (Kein & Aber Preisboxen) ISBN 3036913270. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Dörrie, Doris (2002): Nackt. Nach dem Drama »Happy«. 2 CDs. Sprecher: Heike Makatsch, benno Fürmann, Alexandra Maria Lara, Jürgen Vogel, Nina Hoss und Mehmet Kurtulus. Dialog-Mitschnitt mit den Originalstimmen des Films. München. DHV - Der Hörverlag. ISBN 3-89940-049-6. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Dörrie, Doris (2008): Der Mann meiner Träume. Erzählung. 2 CDs. Gelesen von Heike Makatsch. Regie: Anton Roth. Bearb.: Konstantin Schulz. Zürich. Diogenes. (Diogenes-Hörbuch) ISBN 3-257-80006-1. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Knef, Hildegard (2009): Der geschenkte Gaul. Auszüge ; das Hörbuch zum Kinofilm »Hilde«. Gelesen von Heike Makatsch. 4 CDs. Gekürzte Romanfassung. Hamburg. Edel. ISBN 9783941378193. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Lindgren, Astrid (2007): Heike Makatsch liest Astrid Lindgren, Geschichten von Pippi Langstrumpf. Mit Liedern und Originalaufnahmen von Astrid Lindgren ; Lesung, Interview, Musik ; ab 4 Jahren. Beitr. teilw. dt., teilw. schwed. 1 CD (ca. 59 Min.). Hamburg. Oetinger. ISBN 9783789103445. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Lindgren, Astrid (2007): Heike Makatsch liest Pippi Langstrumpf. Ungekürzte Lesung ; ab 4 Jahren. (=Pippi Långstrump) 3 CDs. Hamburg. Oetinger. ISBN 3789103403. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Lindgren, Astrid (2008): Heike Makatsch liest: Pippi in Taka-Tuka-Land. Ungekürzte Lesung ; ab 4 Jahren. (=Pippi Långstrump i Söderhavet) 3 CDs (ca. 145 Min.). Hamburg. Oetinger. (Oetinger audio) ISBN 3-8373-0369-1. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Lindgren, Astrid (2008): Heike Makatsch liest: Pippi Langstrumpf geht an Bord. Ungekürzte Lesung ; ab 4 Jahren. (=Pippi Långstrump går ombord) 3 CDs. Hamburg. Oetinger. (Oetinger audio) ISBN 3837303705. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Lindgren, Astrid (2009): Pippi Langstrumpf. Der komplette Spielfilm auf DVD und Bonus-CD mit Lesung von Heike Makatsch. 1 DVD (95 Min.), 1 CD (ca. 65 Min.). Limitierte Sonderausgabe. Hamburg. Oetinger; Oetinger Media GmbH. (Oetinger Kino) (Amazon-Suche)
Makatsch, Heike (2005): Keine Lieder über Liebe. Ellens Tagebuch. 1. Aufl. Köln. Kiepenheuer und Witsch. (KiWi, 891 : Paperback) ISBN 3-462-03602-5. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Makatsch, Heike (2008): Keine Lieder über Liebe. Gelesen von Heike Makatsch. 4 CDs. Gekürzte, autoris. Lesefassung. [Köln], [Hamburg]. Random House Audio. (1-Live-Klubbing-Hörbuchedition) ISBN 3-86604-827-0. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Meier, Manfred (2005): Das Wunder von Lengede. Das Hörbuch zum TV-Event ; Originalton mit den Stimmen der TV-Schauspieler und der Filmmusik. 3 CDs. Bergisch Gladbach. Lübbe. (Lübbe Audio – Bücher zum Hören) ISBN 3-7857-1498-X. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Miselmsky, Laura (Hg.) (2011): Starporträt: Heike Makatsch. Vom Girlie zur Charakterschauspielerin. Beau Bassin. FastBook Publishing. ISBN 978-613-0-19044-6. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Preußler, Otfried (2009): Heike Makatsch liest »Die kleine Hexe«. Komplettlesung für Kinder ab 5. 2 CDs. Berlin. Der Audio-Verlag. ISBN 978-3-89813-903-8. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Reng, Ronald (2004): Heike Makatsch liest: Gebrauchsanweisung für London. Vom Autor bearb. Hörbuch-Fassung. 2 CDs. Bochum. Roof Music; Eichborn Vertrieb. ISBN 3-936186-63-4. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Travers, Pamela L. (2001): Heike Makatsch liest Mary Poppins. (=Mary Poppins) 3 CDs. Zürich. Kein & Aber Records. ISBN 3036913122. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Travers, Pamela L. (2005): Heike Makatsch liest »Mary Poppins« von Pamela L. Travers. 3 CDs. München. Random House Audio. (Starke Stimmen - Brigitte Hörbuch-Edition, 5) ISBN 978-3-89830-970-7. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Tucholsky, Kurt (2007): Schloß Gripsholm. Eine Sommergeschichte ; ungekürzte Lesung. 4 CDs. Gelesen von Heike Makatsch. Zürich. Diogenes. ISBN 3-257-80064-9. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Twain, Mark (2011): Tom Sawyer. Filmhörspiel. Regie: Hermine Huntgeburth. Mit Louis Hofmann, Leon Seidel, Heike Makatsch, Benno Fürmann und vielen anderen. 1 CD. München. DHV - Der Hörverlag. ISBN 978-3-86717-776-4. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Quellen Amend, Christoph (2009): Film. Die Reifeprüfung. In: Die Zeit, 19.02.2009, Nr. 09. (Link aufrufen)
Lee, Felix (2010): Heike Makatsch bezirzt Banker. 08.06.2010. (Link aufrufen)
whoswho.de: Heike Makatsch. Biografie, Filmografie, Discografie, Kontaktadresse. 17.03.2010. (Link aufrufen)
Wikipedia: Heike Makatsch. 17.03.2010. (Link aufrufen)
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