Biographien Marie-Louise von Motesiczky
geboren am 24. Oktober 1906 in Wien
gestorben am 10. Juni 1996 in London
österreichisch-britische Malerin
25. Todestag am 10. Juni 2021
115. Geburtstag am 24. Oktober 2021
Biografie • Zitate • Weblinks • Literatur & Quellen
Biografie
»Wenn man nur ein einziges gutes Bild malt solange man lebt, war es das ganze Leben wert« (Marie-Louise von Motesiczky (MLvM) 1994, S. 13), glaubte Marie-Louise von Motesiczky mit 16 Jahren. Sie erfüllte sich ihren Traum und wurde Malerin. Heute gilt sie wegen ihrer bemerkenswert ungeschönten Mutterbildnisse, eindringlichen Selbstportraits und geistreich kombinierten, symbolträchtigen Stillleben als eine der überzeugendsten figurativen Malerinnen des 20. Jahrhunderts. Bis Presse und Fachwelt ihr allerdings diese Anerkennung zollten, verstrichen gleichwohl Jahrzehnte: 1938, als NS-Deutschland Österreich annektierte, musste die getaufte Protestantin mit jüdischen Wurzeln vor den Nazis nach London fliehen. Fortan lebte sie weitgehend isoliert, bis ihr Œuvre endlich, ein Jahr vor ihrem 80. Geburtstag, im ganz großen Stil entdeckt wurde.
»Paula Modersohn-Becker ... Sie haben alle Chancen, ihre Nachfolgerin zu werden«: Kindheit und Ausbildung (1906-1938)
Marie-Louise von Motesiczky entstammte prominenten Wiener Adelskreisen: Ihre androgyn-resolute Mutter Henriette (1882-1978) war eine Geborene von Lieben. Der musisch-sensitive Vater Graf Edmund von Motesiczky-Kesseleökeö (1866-1909) – er starb als Tochter Marie-Louise drei Jahre alt war – entwuchs kaum weniger berühmten Zirkeln. Früh, bereits mit 13 Jahren, beendete von Motesiczky ihre Schullaufbahn und beschloss, Malerin zu werden.
Nach anfänglichen Privatstunden in Wien besuchte die großgewachsene »Piz«, wie Verwandte und FreundInnen sie in Anspielung auf den über 3000 Meter hohen Berg Piz Buin nannten, ab 1922 die private Den Haager Kunstschule der tschechischen Künstlerin Carola Machotka. Es folgten Kurse an der Frankfurter Städelschule, der Wiener Kunstgewerbeschule und, als 18-Jährige, an der Pariser Académie de la Grande Chaumière.
1927, mit 21 Jahren, begann für von Motesiczky die künstlerisch prägendste Zeit: Auf Einladung Max Beckmanns begab sie sich nochmals an die Frankfurter Städelschule – diesmal in dessen Meisterklasse. Der berühmte Maler hielt große Stücke auf seine neue Schülerin: »Paula Modersohn-Becker, die beste deutsche Malerin, naja, Sie haben alle Chancen, ihre Nachfolgerin zu werden.« (MLvM 1964) »Aber werden Sie nur nicht größenwahnsinnig, Sie sind’s noch nicht«. Marie-Louise von Motesiczky bewunderte ihren Lehrer, der ein Freund ihrer Familie war, bereits seit ihrem 14. Lebensjahr: »Ein geflügeltes Wesen vom Mars« habe auf sie als Teenager »keinen größeren Eindruck machen können« (MLvM, 1964), erinnerte sie sich. Als Schülerin habe sie von Beckmann gelernt, die Welt mit völlig anderen Augen zu sehen und eine »Stenographie der Wirklichkeit« (MLvM 1964) auf die Leinwand zu bringen.
»...ich bin halt da«: Neuanfang
Am 13. März 1938, genau fünf Jahre nachdem sich von Motesiczky erstmals in Wien an einer großen Bilderschau, der Frühjahrsausstellung des Hagenbundes, beteiligte und exakt einen Tag nachdem NS-Truppen in Österreich einmarschierten, flüchtete Marie-Louise von Motesiczky gemeinsam mit ihrer Mutter vor den Nazis in die Niederlande. Ihr Bruder, der Psychoanalytiker Karl von Motesiczky (1904-1943), blieb in Wien zurück, um sich einer NS-Widerstandsgruppe anzuschließen. Seinen Typhus-Tod in Auschwitz-Birkenau verwanden Mutter und Schwester zeitlebens nicht.
Noch im Januar 1939 zeigten die Den Haager »Esher-Surrey Art Galleries Ltd.« die von JournalistInnen gerühmte erste Motesiczky-Einzelausstellung. Klugerweise entschloss sich die Künstlerin trotzdem bereits im Folgemonat zur erneuten gemeinsamen Flucht mit ihrer Mutter – diesmal nach London. Wegen der dortigen, zunehmenden Zahl an Bombenangriffen siedelten sie bald darauf ins nordwestlich der britischen Hauptstadt gelegene Amersham um. Es folgten mehrere weitere Umzüge, u.a. 1948 in die Londoner Exilierten-Enklave Hampstead.
Trotz der vielen kräftezehrenden Ortswechsel richtete sich von Motesiczky in ihren Wohnstätten stets zügig Ateliers ein und beteiligte sich, wo immer möglich, an Ausstellungen. Nebenher umsorgte sie ehemalige WeggefährtInnen: U.a. verkaufte sie während des Zweiten Weltkrieges Bilder Max Beckmanns an ihre weit verzweigte Familie, um zu dessen Lebensunterhalt beizutragen. Ungewöhnlich früh nach der Kapitulation der Deutschen, bereits 1946, stattete Marie-Louise von Motesiczky ihrer Herkunftsstadt Wien einen ersten Besuch ab, übernahm aber zwei Jahre später die britische Staatsangehörigkeit. »Ich fühle mich – naja, ich bin halt da« (MLvM 1992; S. 173), umschrieb sie ihre nie vollzogene Bindung an die neue Heimat. Eine vollständige Rückkehr nach Österreich schloss sie dennoch kategorisch aus.
»Ob die Isolierung gut oder schlecht war, weiß man erst viel später«: Überfälliger Lorbeer
Dass sich von Motesiczky als Malerin und Privatperson in Großbritannien oft an den Rand gedrängt sah, erfüllte sie mit gemischten Gefühlen: »Mein Schicksal war es wohl, dass ich Jahrzehnte künstlerisch und persönlich auf ganz wenige Menschen konzentriert war ... Ob die Isolierung gut oder schlecht war, weiß man erst viel später« (MLvM 1985, S. 15). Allen Querelen zum Trotz malte sie unermüdlich weiter, präsentierte ihre Gemälde beharrlich auf Ausstellungen – in Großbritannien, den Niederlanden und, seit 1954, auch mehrfach in Deutschland. Nebenher reiste sie weit und viel, u.a. nach Mexiko und in die USA. 1966, im Jahr ihres 60. Geburtstages, bedachte die Wiener Secession sie erstmals mit einer Einzelausstellung und kaufte die Stadt Wien ein erstes Gemälde, ein Portrait des Schriftstellers Elias Canetti, an. Nach eigenem Bekunden hatte sich von Motesiczky bis dahin erschreckend wenig um die ökonomische Seite ihrer Kunst bemüht: Ihre Familie hatte zwar große Teile ihres Erbes verloren, doch war sie niemals mittellos.
Der ganz große internationale Durchbruch ließ dennoch knapp zwei weitere Dekaden auf sich warten: Als 1985 auf Initiative der Schriftstellerin und Journalistin Hilde Spiel im Londoner Goethe-Institut eine Retrospektive mit 73 Werken von Motesiczkys zu sehen war, zeigten sich Fachwelt und Medien begeistert. »An experience of a rare order« (zit. n. MLvM 1992, S, 174) schwärmte u.a. die TIMES: »Es ist eigentlich ein Märchen«, gestand von Motesiczky im Gegenzug, »dass man in dem Alter auf einmal solche Anerkennung bekommt« (MLvM 1992, S. 175).
Es folgten viele weitere Ehrungen und Ausstellungsbeteiligungen, u.a. 1994 eine große Retrospektive in der Österreichischen Galerie im Wiener Belvedere. Aus Sorge um die Zukunft ihres künstlerischen Erbes richtete sie bereits 1992 den »Marie-Louise von Motesiczky Charitable Trust« ein. Als sie am 10. Juni 1996 starb, war das der Londoner Tate Gallery immerhin eine Gedenkausstellung wert. Und ein eigenes Memorial Meeting.
»Ob’s altmodisch oder was immer ist«: Künstlerische Bekenntnisse und Hemmnisse
Von der großen avantgardistischen Geste blieb von Motesiczkys Bilderwelt – sie hinterließ rund 330 Gemälde und 400 Zeichnungen – scheinbar unberührt: Motivisch kreiste sie in ihren bisweilen neusachlich anmutenden, letztlich aber jeder Kategorisierung zuwiderlaufenden Werken primär um (Selbst-)Portraits und Stillleben, d.h. um traditionelle Genres. Statt zu der ihrerzeit vielgepriesenen Abstraktion fühlte sie sich, ähnlich wie ihr Lehrer Max Beckmann, zu denselben Themen, »die in jedem Jahrhundert gemalt wurden« (MLvM 1964), hingezogen: »Frauen, Männer, Gegenstände, Menschengruppen, Schrecken, Träume« – »Ob’s altmodisch oder was immer ist« (MLvM 1992, S. 174). Von Motesiczky erklärte ihr Œuvre zum »Ausdruck inneren Erlebens” (MLvM 2006, S. 113). Sie glaubte, abstrakte KünstlerInnen verlören sich in Formalien, während die Innovationskraft ihrer Gemälde auf dem künstlerisch neuartigen Zugriff auf Altbewährtes beruhe.
Dass von Motesiczky mittlerweile als eine der »authentischsten und überzeugendsten figurativen Malerinnen des 20. Jahrhunderts« (Lloyd 2005, S. 224) gefeiert wird und ihre Werke in vielen Bildbänden präsent sind, ist keine Selbstverständlichkeit: Von Motesiczkys kompromissloses Bekenntnis zur gegenständlichen Malerei widersprach der westlichen Nachkriegs-Kunstmarktpolitik, die abstrakte Arbeiten vorzog, da sich diese besser für die Suggestion einer fiktiven »Stunde Null« bzw. als Gegenpol zum sog. »Sozialistischen Realismus« osteuropäischer Staaten instrumentalisieren ließen.
Außerdem stand der frühzeitigen gebührenden (Wieder-)Entdeckung von Motesiczkys eine RezipientInnen-Schar im Wege, die die Künstlerin immerzu auf ihre Beckmann-Schule reduzierten: Zwar war ihr dunkel konturiertes, von dickem Pinsel modelliertes Frühwerk tatsächlich markant beckmannsch geprägt. Dass es der Malerin jedoch rasch glückte, sich vom vermeintlichen Übervater zu lösen, wollte lange Zeit – außer Hilde Spiel und der angesehenen britischen Kritikerin Marina Vaizey – kaum jemand registrieren. Bereits 1966 echauffierte sich Spiel u.a. aus diesem Grunde, »ginge es immer mit rechten Dingen zu«, hätte von Motesiczky längst »als eine unserer bedeutendsten Malerinnen gewürdigt werden müssen« (Spiel 1966).
Obwohl jene Lehrer-Schülerinnen-Hierarchisierung tradierten, misogynen Rezeptionsmodi folgte, fühlte sich von Motesiczky nicht als Frau diskriminiert. Ihrer Ansicht nach hatten es rundweg alle Beckmann-Zöglinge schwer, sich als autonome Wesen auf dem Kunstmarkt zu etablieren.
»Ich hab' mich am Leben erhalten damit«: Mutterbilder
Neben den einprägsamen Selbstportraits – etwa dem frühen schmalformatigen »Selbstportrait mit Kamm« (1926) oder dem vielzitierten Selbstbildnis »Bei der Schneiderin« (1930) – verkörpern die erbarmungslos ungeschönten Mutterbildnisse die mit Abstand meistbestaunte Gemäldegruppe von Motesiczkys. Zwischen 1929 und 1978 entstanden, und damit nachträglich als Chronologie des Alterns lesbar, führen die gleichermaßen schonungslosen wie einfühlsamen Portraits von Mutter Henriette die Metamorphose einer Persönlichkeit vor Augen, die eingangs wohlbeleibt war, vor Lebensenergie geradezu strotzte und wegen ihres tollkühnen Fahrstils, ihrer Vorliebe für Tabakpfeifen und Entenjagden gefürchtet war, dann aber, Schritt für Schritt, zu einer spindeldürren, hilflosen, bettlägerigen Erscheinung zusammenschrumpfte. Wenngleich dem scheinbar unbarmherzigen Pinselstrich der Tochter kein Makel entging, keine Runzel, keine kahle Stelle am Oberkopf, kein noch so winziges Barthaar, zeugen die Bildnisse paradoxerweise zugleich von großer Empathie und Liebe.
In der »westlichen Kunst ohne Vorbild« (zit. n. MLvM 1994, S. 18) nannte der britische von Motesiczky-Kenner Jeremy D. Adler die Serie. Ernst H. Gombrich war indes überzeugt, innerhalb der Kunstgeschichte des Mutterportraits habe neben von Motesiczky allein Albrecht Dürer eine »ähnlich unbestechliche Objektivität« (Gombrich 1985, S. 7) walten lassen.
Dabei entstanden von Motesiczkys Mutterbilder primär aus Pragmatismus: Seit der Flucht aus Österreich mangelte es ihr an Modellen. Mutter Henriette aber erklärte sich bereit, dem Malprozess beizuwohnen, weil sie die Zweisamkeit mit ihrer Tochter genoss. Wegen des frühen Todes des Ehegatten und der gemeinsamen Flucht vor den Nazis waren Mutter und Tochter ohnedies ungewöhnlich eng verbunden: »Emotional war ich restlos glücklich mit meiner Mutter«, resümierte Marie-Louise von Motesiczky im Nachhinein, »aber eine normale Erziehung hab’ ich nicht bekommen. Ich hab’ eigentlich ein bisschen meinen Vater ersetzt« (MLvM 1992, S. 172). Dass Mutter Henriette von der mitunter entwaffnenden Realitätsnähe ihrer Portraits nicht immer begeistert war, lag auf der Hand. Allerdings wusste sie sich damit in bester Gesellschaft: Baron Philippe de Rothschild beispielsweise empfand Marie-Louise von Motesiczkys Blick auf seine Person als derart demaskierend, dass er sich weigerte, sein Portrait entgegenzunehmen.
Am Ende, als Henriette von Motesiczky weder Haus noch Bett verlassen konnte, gewannen die Mutterbildnisse für Tochter Marie-Louise mehr und mehr eine therapeutische Funktion: Statt die Mutter zu umsorgen, bekannte sie offen, hätte sie sich lieber mit dem Werk anderer MalerInnen oder relevanten zeitgenössischen Themen auseinandergesetzt. »Ich geh´ zugrund, ich kann nicht mehr aus dem Haus« (MLvM 1992, S. 172), habe sie gedacht. Die Mutterportraits aber hätten sie von ihrer scheinbar hermetisch abgeschirmten Existenz abgelenkt: »Ich hab´ mich am Leben erhalten damit«.
»...ganz ohne C. Welt ohne Sinn – mit C. endlose Qual«: Elias Canetti
In Wien führte Marie-Louise von Motesiczky ein eher unstetes Leben mit wechselnden Geliebten. In London jedoch konzentrierte sie ihr Augenmerk vor allem auf eine Person – auf den späteren Literaturnobelpreisträger Elias Canetti (1905-1994). Während von Motesiczky Canetti halb scherzhaft zum dritten »Hauptgott« (MLvM 1992, S. 173) nach Mutter Henriette und Lehrer Max Beckmann erhob, titulierte ihre Förderin Hilde Spiel den Schriftsteller schlicht als »wirkliche Giftspritze«.
Canettis Egoismus und seine unerschütterliche Misanthropie waren nahezu legendär, und auch gegenüber von Motesiczky geizte er keinesfalls mit Demonstrationen dieser Eigenschaften. Dass er sie duzte, während sie ihn siezte, hatte Symbolcharakter: Obwohl er sich in den wechselnden Räumlichkeiten seiner Langzeitliebhaberin (beide waren nahezu ein halbes Jahrhundert liiert) stets selbstverständlich eine Bibliothek oder zumindest ein Arbeitszimmer einrichtete, hielt er die Beziehung nach außen strikt geheim. In seinen Exilerinnerungen »Party im Blitz« erwähnte er die Künstlerin mit keinem Wort.
Canetti glühte vor Eifersucht, wenn von Motesiczky auch nur einen Handwerker einbestellte. Er selbst aber war, neben seinen zahllosen Parallelliebschaften, obendrein zweimal verheiratet: Zuerst mit der Schriftstellerin Venetiana (Veza) Taubner-Calderon (1897-1963), die für seinen Lebensunterhalt aufkam und, nach deren Tod, mit der Restauratorin Hera Buschor (1933-1988). Die zweite Ehe hielt Canetti vor von Motesiczky ebenso geheim wie die Geburt seiner Tochter Johanna.
Von Motesiczkys sehnsüchtige Briefe ließ der beziehungsuntaugliche Literat oft monatelang unbeantwortet liegen. Nicht umsonst bilanzierte von Motesiczky ihn als »persönliche Katastrophe« (zit. n. Schlenker 2011, S. 371). Zugleich allerdings wollte sie ohne ihn nicht leben – »ganz ohne C. Welt ohne Sinn – mit C. endlose Qual« (zit. n. Schlenker 2011, S. 371) – , da Canetti ihr als Künstlerin die Aufwertung und Anerkennung spendete, nach der sie sich so inniglich sehnte, insbesondere seit sie wegen der bettlägerigen Mutter ans Haus gefesselt war: »Jedes Bild, das Du noch malst, wird in die Geschichte der Malerei eingehen« (zit. n. Schlenker 2011, S. 367), ließ Canetti sie glauben. »Du gibst mir etwas, was ich nicht habe und ohne das ich nicht leben könnte« (zit. n. Schlenker 2011, S. 123), beschwor er sie. Und als sie 1985 endlich, im Zuge der Londoner Retrospektive eine adäquate Würdigung fand, freute er sich aufrichtig: »Es ist einfach wunderbar ... Jetzt sind die Bilder da und werden nie mehr verschwinden« (zit. n. Schlenker, 2011 S. 342). Bleibt zu hoffen, dass er sich nicht irrte.
Verfasserin: Annette Bußmann
Zitate
...die absolute Bereitschaft die Wirklichkeit zu sehen ... Diese neu für die Leinwand zu erfinden, gibt erst dem Maler das beglückende Gefühl: es ist gelungen! Und dadurch kann auch der Beschauer ahnen, was der Malende empfunden hat.
(MLvM, 1994, S. 16)
Mein Schicksal war es wohl, dass ich Jahrzehnte künstlerisch und persönlich auf ganz wenige Menschen konzentriert war. In der Malerei fehlte jede Konfrontation. Isolierung ist ein Wort. Es klingt traurig, kann aber auch etwas sehr Schönes sein. Ob die Isolierung gut oder schlecht war, weiß man erst viel später.
(MLvM, 1994, S. 15)
Marie-Louise von Motesiczky ... ist unfähig sich einem ›ismus‹ zu verschreiben oder gar Eindruck schinden zu wollen. Ihr vielseitiges Werk, das sich über mehr als 60 Jahre erstreckt, hat nie Konzessionen an intellektuelle Schlagworte oder kurzlebige Moden gemacht.
Ernst H. Gombrich: Marie-Louise von Motesiczky. In: Frodl/Schmidt 1994, S. 7-8)
Links
Marie-Louise von Motesiczky Charitable Trust. Biography – Works & archive – Exhibitions – Publications – News/Events.
Online verfügbar unter http://www.motesiczky.org/, zuletzt geprüft am 28.05.2021.
artnet: Marie-Louise von Motesiczky. Kunstwerke, Kunsthändler, Events.
Online verfügbar unter http://www.artnet.de/k%C3%BCnstler/marie-louise-von-motesiczky/, zuletzt geprüft am 28.05.2021.
Galerie St. Etienne: Marie-Louise Motesiczky. Biography – Selected inventory – Exhibitions at GSE – Essays – Available publications.
Online verfügbar unter http://www.gseart.com/Artists-Gallery/Motesiczky-Marie-Louise/Motesiczky-Marie-Louise-Biography.php, zuletzt geprüft am 28.05.2021.
Pfohlmann, Oliver: Liebe des Lebens.
Online verfügbar unter http://www.deutschlandfunk.de/liebe-des-lebens.700.de.html?dram:article_id=85335, zuletzt geprüft am 28.05.2021.
WebCite®-Archivfassung: http://www.webcitation.org/6gxnTNoUz.
Schlenker, Ines: Marie-Louise Von Motesiczky: Catalogue Raisonne of the Paintings. Onlineausgabe.
Online verfügbar unter https://issuu.com/digitalpartners/docs/book-1-500, zuletzt geprüft am 28.05.2021.
Spiegler, Almuth: »Ich bin ein einsamer Steppenwolf«. Wiener Malerinnen: Wer sind Marie-Louise v. Motesiczky, Broncia Koller, Helene Funke? Zwei Schauen, eine Biografie. Die Presse, 15.05.2007. Serverfehler https://www.diepresse.com/304389/Ich-bin-ein-einsamer-Steppenwolf?from=rss, zuletzt geprüft am 28.05.2021.
WebCite®-Archivfassung: http://www.webcitation.org/6h2GuU8n1.
Literatur & Quellen
Adler, Jeremy D. und Sander, Birgit (Hg.) (2006): Marie-Louise von Motesiczky. 1906 - 1996 ; The painter / Die Malerin. Ausstellungskatalog, Text dt. und engl. Munich. Prestel. ISBN 978-3-7913-3693-0.
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Baldass, Ludwig (1955): Die Malerin Marie-Louise Motesiczky. In: Die Kunst und das schöne Heim 55 (1955), H. 6, S. 218-219.
Behling, Katja; Manigold, Anke (2014): Die Malweiber. Unerschrockene Künstlerinnen um 1900. 2. Aufl. Berlin. Insel Verl. (Insel-Taschenbuch, 4225) ISBN 978-3-458-35925-8.
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Canetti, Elias (2005): Aufzeichnungen für Marie-Louise. Hörstück. Mit Lena Stolze und Felix von Manteuffel. CD (68 min). Hamburg. Hoffmann und Campe. ISBN 3-455-30412-5. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Canetti, Elias (2005): Aufzeichnungen für Marie-Louise. Aus dem Nachlaß hrsg. und mit einem Nachw. von Jeremy Adler. München, Wien. Hanser. ISBN 3-446-20594-2.
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Canetti, Elias; Motesiczky, Marie-Louise von (2011): Liebhaber ohne Adresse. Briefwechsel 1942 - 1992. Hrsg. von Ines Schlenker und Kristian Wachinger. Frankfurt am Main. Fischer Taschenbuch. 2014 (Fischer, 19623) ISBN 978-3-596-19623-4.
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Dollen, Ingrid von der (2000): Malerinnen im 20. Jahrhundert. Bildkunst der »verschollenen Generation«; Geburtsjahrgänge 1890 - 1910. Zugl.: Frankfurt, Main, Univ., Diss., 1999. München. Hirmer. ISBN 3-7774-8700-7.
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Fuks, Evi; Arnbom, Marie-Theres (2004): Die Liebens. 150 Jahre Geschichte einer Wiener Familie; [anläßlich der Ausstellung Die Liebens. 150 Jahre Geschichte einer Wiener Familie; Jüdisches Museum Wien 11. November 2004 bis 3. April 2005]. Wien, Köln, Weimar. Böhlau. (Beiträge zur Wissenschaftsgeschichte und Wissenschaftsforschung, 6) ISBN 3-205-77321-7.
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Galerie Günther Franke (Hg.) (1967): Marie-Louise Motesiczky. Ausstellungskatalog. München. Galerie Günther Franke.
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Galerie Günther Franke (1964): Max Beckmann. Bildnisse aus den Jahren 1905 – 1950. Gemälde, Aquarelle, Pastelle und Zeichnungen. Ausstellungskatalog. München. Galerie Günther Franke.
Gombrich, Ernst Hans; Busch, Günter (1985): Marie-Louise von Motesiczky. Paintings, Vienna 1925 - London 1985. Ausstellungskatalog. London. Goethe Institut London.
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Michel, Eva (2003): Marie-Louise von Motesiczky (1906 - 1996). Eine österreichische Schülerin von Max Beckmann. Magisterarbeit. Wien. Universität.
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Reifenberg, Benno (1966): Marie-Louise Motesiczky. Ausstellungskatalog. Wien. Secession.
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Rideal, Liz; Chadwick, Whitney et al. (2001): Mirror mirror. Self-portraits by women artists. London. National Portrait Gallery. ISBN 1-85514-323-2.
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Rossbacher, Karlheinz (2008): Die Liberalen und ihre Kinder in Wien. In: Chilufim. Zeitschrift für Jüdische Kulturgeschichte 5 (2008), S. 39 - 59.
Schlenker, Ines (Hg.) (2009): Marie-Louise von Motesiczky. 1906 - 1996; a catalogue raisonné of the paintings; with a selection of drawings. Manchester. Marie-Louise von Motesiczky Charitable Trust; Hudson Hills Press. ISBN 978-1-55595-322-5.
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Schröder, Klaus (1995): Neue Sachlichkeit. Österreich 1918 - 1938. Ausstellungskatalog. Wien. Kunstforum Bank Austria. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Spiel, Hilde: Unbeirrt auf ihrem eigenen Weg. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 2. Januar 1986.
Spiel, Hilde (1966): Die Malerin Marie-Louise von Motesiczky. Eine Ausstellung in der Wiener Secession. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19. Mai 1966.
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