Biographien Helene Schjerfbeck Eintrag im Lexikon der Kunst
Eintrag im Lexikon der Kunst
Schjerfbeck, Helena Sofia, finnische Malerin schwed. Herkunft, * 10.7.1862 Helsinki, † 21.1.1946 Saltsjöbaden bei Stockholm; 1873-77 erste Ausbildung in Helsinki an der Zeichenschule des Finn. KV und 1877/78 in der Privaten Malschule des franz. geschulten A. von Becker, 1880-86 Stud. in Paris bei L. Bonnat, J.-L. Gérôme, G. Courbet und J. Bastien-Lépage. Während ihres Aufenthaltes in Paris, in den Künstlerkolonien Pont-Aven in der Bretagne (1883/84) und St. Ives in Cornwall (1887-90 mit einer Unterbrechung, ihre erste Italienreise) entwickelte sie unter dem Einfluß der Salonmalerei, aber auch der Impressionisten (A. Sisley, C. Pissarro) eine verfeinerte Freilichtmalerei (Wilhelm von Schwerins Tod, 1886, Turku, Kunstmus.; Die Genesende, 1888, Helsinki, Ateneum – dafür Bronzemedaille auf der Pariser Weltausst. 1889). In den 1890er Jahren kam in ihrer Kunst die persönl. Note mehr zur Geltung, und im Ergebnis der Italienreise 1894 gewann die Formensprache an Festigkeit. Nach der Jh. wende entwickelte sich ihre Kunst in einer neuen Richtung. Eine fast vollständige Isolierung und der Kampf gegen Krankheit führten in ihren Arbeiten zu einer bes. eigenwilligen Entwicklung. Sie reduzierte ihre Kunst auf das Wesentliche und erreichte in ihr in den 1920-30er Jahren eine asketisch anmutende Einfachheit, die ihrer späteren und wichtigen Schaffensperiode das eigene Profil gab. Ungeachtet der äußersten Kargheit bewahrte ihre Kunst die Empfindsamkeit der Farbgebung und den Stimmungsgehalt der Valeurs. Die Selbstbildnisse aus verschiedenen Jahren, bes. die letzten (Die Malerin mit schwarzem Munde, 1944, Stockholm, Nat. Mus.), gehören zu den bekanntesten Arbeiten. Von ihr stammt auch das Altarbild »Auferstehung Christi« in der Kirche in RuotsinpyhtääStrömfors b. Pyhtää/Pyttis östl. von Helsinki.
(Eintrag in: Olbrich, Harald (Hg.) (1987-1994): Lexikon der Kunst. Architektur, Bildende Kunst, Angewandte Kunst, Industrieformgestaltung, Kunsttheorie. Begründet von Gerhard Strauß, herausgegeben von Harald Olbrich. 7 Bände. Leipzig: Seemann. Bd. 6, S. 478 ff.)
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