Biographien Caroline Maria Annunciata Murat (Caroline Bonaparte)
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(Carolina Maria Annunciata Murat (Caroline Bonaparte) )
geboren am 26. März 1782 in Ajaccio, Korsika
gestorben am 18. Mai 1839 in Florenz
Königin von Neapel
185. Todestag am 18. Mai 2024
Biografie • Literatur & Quellen
Biografie
Maria Annunciata Bonaparte, Napoleons jüngste Schwester, verließ Korsika mit elf Jahren. Bis dahin ohne Schulbildung, kam sie nun in das berühmte Internat der Madame Campan in Paris.
Mit fünfzehn Jahren lernte Caroline (wie sie sich fortan nannte) Murat kennen, einen General Napoleons. Mit achtzehn heiratete sie ihn. Murat war ein eitler Geck, prunkliebend und exzentrisch. Napoleon schenkte zur Hochzeit einen Landstrich.
Caroline war klug, ehrgeizig, energisch und skrupellos. Sie wollte Titel, Macht und Geld. 1804 wurde sie Gouverneurin von Paris, 1806 Großherzogin von Kleve und Berg. Heine erlebte dort ihren Einzug: „Es war, als ob die Welt neu angestrichen worden wäre.“
1808 wurde Caroline Königin von Neapel. Das Königreich Neapel war ihr zu mickrig; sie strebte nach der spanischen Krone. Die großen Königreiche aber gab Napoleon nur an seine Brüder. In Neapel reformierten und reorganisierten die Murats nach französischem Vorbild. Caroline sorgte für die Pflege der Künste und Wissenschaften und veranlasste die Intensivierung der Ausgrabungen von Pompeji. Vor allem aber plünderte das Königspaar das ohnehin in trostloser Armut lebende italienische Volk aus. Man überbot sich in Festen und Empfängen, Aufwand und Luxus.
Caroline hatte viele Liebhaber, u.a. Junot, Talleyrand, Metternich. Sie mischte in Napoleons Privatleben mit, schürte den Hass gegen Jósephine, empfing seine polnische Geliebte Maria Walewska. Als sie erkannte, dass Napoleons Macht im Schwinden war, konspirierte sie mit England und Österreich. Nach der Niederlage von Waterloo wurde sie entthront. Ihr Mann kam vor ein Kriegsgericht und wurde erschossen.
Caroline erreichte, dass ihr die französische Deputiertenkammer eine stattliche Pension auszahlte. 1825 erbte sie das Vermögen ihrer Schwester Pauline. Bis zu ihrem Tode 1839 führte sie ein geselliges, angenehmes Leben in Italien. Die Herzogin von Abrantès schwärmt in ihren Memoiren, Caroline habe einen Teint gehabt „wie weißer, rosa angehauchter Atlas, zierliche Füße und herrliche Zähne. Später bekam sie leider zu starke Hüften.“ Sie bekam, zwischen 1801 und 1805, auch vier Kinder.
(Text von 1988)
Verfasserin: Ursula Reis
Literatur & Quellen
Corti, Egon Caesar Conte. 1950. Ich, eine Tochter Maria Theresias. Ein Lebensbild der Königin Marie Karoline von Neapel. München. Bruckmann.
Schiel, Irmgard. 1984. 3. Aufl. Marie Louise. Eine Habsburgerin für Napoleon. Stuttgart. Deutsche Verlagsanstalt.
Stirling, Monica. 1962. Madame Mère: Letizia, Mutter Napoleons [=A pride of lions, a portrait of Napoleons mother]. Tübingen.Rainer Wunderlich.
Sutherland, Christine. 1979. Maria Walewska. Geliebte Napoleons [=Maria Walewska. Napoleon's Great Love]. Übs. Annette Gangloff. München. Callwey.
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