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geboren am 26. November 1939 in Brownsville (Tennessee)
gestorben am 24. Mai 2023 in Küsnacht, Kanton Zürich
US-amerikanische Sängerin und Schauspielerin
85. Geburtstag 26. November 2024
Biografie • Literatur & Quellen
Biografie
„Meine Mutter und mein Vater haben mich nie geliebt“, erzählt Anna Mae Bullock – besser bekannt als Tina Turner – in ihrer 1986 erschienenen Autobiographie. Sie kam als unerwünschtes Kind zur Welt, als die Ehe ihrer Eltern – ein FarmarbeiterInnenpaar – bereits zu zerbrechen begann. Einziger Lichtblick ihrer von Gewalt überschatteten Kindheit in der Provinz waren die Auftritte mit dem baptistischen Kirchenchor, wo Annas Stimme früh auffiel. Mit Mutter und Schwester zog sie später nach St. Louis, wo sie Ike Turner und seine Band kennen lernte. Ike entdeckte Annas musikalische Talente, gab ihr den Künstlernamen Tina – der ihr übrigens nie gefiel, an den sie sich schließlich aber gewöhnte - und heiratete sie 1962. Tina zog vier Söhne groß – zwei eigene und zwei aus einer außerehelichen Beziehung ihres Mannes. Mit einer energiegeladenen Bühnenshow, Rock’n’Roll und mitreißendem Soul wurden Ike & Tina Turner weltberühmt. Mit dem international erfolgreichen Hit „Nutbush City Limits“ verewigte Tina das Städtchen, in dem sie aufgewachsen war.
Hinter den Kulissen ging die Sängerin durch die Hölle. Ike verprügelte sie immer wieder, wurde alkohol- und drogenabhängig und betrog seine Frau ständig. Oft stand Tina mit überschminkten frischen Wunden auf der Bühne. Es dauerte Jahre, bis die Eingeschüchterte es wagte, den Tyrannen zu verlassen. 1978 erfolgte die Scheidung. Tina bekam keinerlei Unterhalt, musste jedoch noch lange Schulden abtragen. Kaum jemand glaubte an sie, als sie eine Solokarriere anstrebte. Doch mit zähem Fleiß, einem neuen Manager und der Umstellung auf Mainstream-Pop schaffte das „Stehauffrauchen“ des Showbusiness das Unerwartete. Ab 1983, als sie das zynische „What’s love got to do with it“ herausbrachte, machten ihre Platten wieder Millionenumsätze, die Konzerte waren stets ausverkauft.
Bis weit in die 1990er Jahre blieb Tina Turner ein internationaler Superstar, der mit jedem bedeutenden Musikpreis ausgezeichnet wurde; mittlerweile zieht sie sich immer mehr zurück.
Als Schauspielerin wurde sie vor allem mit ihrer Rolle in Mad Max: Beyond the Thunderdome berühmt. Tina Turner trat zum Buddhismus über und zeigt sich seitdem zunehmend als selbstbewusster, in sich ruhender Mensch. Auch privates Glück stellte sich schließlich ein: Seit 1986 lebt die Sängerin mit dem 17 Jahre jüngeren deutschen Musikmanager Erwin Bach zusammen. Ihr turbulentes Leben wurde 1993 mit Angela Bassett in der Hauptrolle verfilmt.
(Text von 2007)
Verfasserin: Anna Eunike Röhrig
Literatur & Quellen
Aderhold, Karin. 1991. Tina Turner. Ravensburg. Ravensburger Buchverlag.
Armani, Eddy Hampton. 1998. The Real Tina Turner: My 22 Years with Tina Turner. London. Blake.
Schöneck, Angela. 1996. Tina Turner: Queen of Rock. Düsseldorf. Econ.
Turner, Tina & Kurt Loder. 1986. Ich, Tina: Mein Leben. Aus d. am. Engl. von Michael Kubiak. München. Goldmann.
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