(Cathérine Fabienne Dorleac)
geboren am 22. Oktober 1943 in Paris
französische Filmschauspielerin
80. Geburtstag am 22. Oktober 2023
Biografie • Zitate • Weblinks • Literatur & Quellen
Biografie
Auch nach über sechzig Jahren im Filmgeschäft ist ihre Faszination ungebrochen. Fast ehrfürchtig beschreiben Journalisten und Kritiker die Eleganz, den Charme, die Ausstrahlung der Deneuve; die Jahre haben ihr nichts von ihrer Attraktivität genommen. Der Respekt, den Cathérine Deneuve offenbar allen einflößt, die sich ihr nähern, ist viel mehr als nur ein Widerschein vergangenen Glanzes. Während andere Schauspielerinnen ihrer Generation längst von jüngeren verdrängt worden sind, steht Cathérine Deneuve weiterhin im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses.
Dabei hatte sie ursprünglich keinerlei Ambitionen gehabt, ein Filmstar zu werden. Auf die dritte von vier Töchtern eines Schauspielerpaares wirkte der Beruf der Eltern wenig verlockend. Auch als sie mit dreizehn zum ersten Mal vor der Kamera stand, änderte sich daran nichts: »Die Atmosphäre am Set gefiel mir, ich fand die Arbeit des Regisseurs interessant -aber mehr auch nicht. Meinem nachdenklichen Wesen schien das Kino sehr fremd zu sein ...« Erst als ihre ältere Schwester Françoise Dorleac sie zum gemeinsamen Auftritt in Les portes claquent (1960) überredete, fing Cathérine Feuer. Der Durchbruch kam 1964 mit Les parapluies de Cherbourg von Jacques Demy. Bald spielte Cathérine Deneuve die Hauptrollen in Filmen von Roman Polanski, Luis Buñuel oder François Truffaut.
Bemerkenswert ist die Mischung aus Intimität und Zurückhaltung, mit der Cathérine Deneuve ihre Rollen verkörpert. Hinter ihren Sätzen lässt sich Ungesagtes erahnen; ihre Spezialität ist die Darstellung uneingestandener Gefühle und untergründiger Leidenschaften. In Polanskis Ekel (1965) münden die Ängste der Hauptfigur in Wahnvorstellungen; Buñuels Belle de Jour (1966) wirkte nicht zuletzt deshalb so provozierend, weil hier ausgerechnet die distinguierte Deneuve eine gutsituierte Ehefrau spielte, die nachmittags in die Rolle einer Edelprostituierten schlüpft. Place Vendôme (1998) thematisiert die Flucht in den Alkohol; Diebe der Nacht (1996) von André Techiné zeigt die Deneuve als Philosophieprofessorin, die sich mit selbstzerstörerischer Leidenschaft in die Beziehung zu einer ihrer Schülerinnen stürzt.
Über ihr Privatleben, ihre beiden erwachsenen Kinder Christian Vadim und Chiara Mastroianni, spricht Cathérine Deneuve so wenig wie möglich – das gehöre nicht an die Öffentlichkeit. Eine seltene Ausnahme war die TV-Dokumentation Elle s'appelait Françoise (1996), eine Femmage an ihre geliebte Schwester, die 1967 bei einem Autounfall ums Leben kam.
(Text von 2002)
Verfasserin: Annette Lutz
Zitate
Being an actor means being an instrument for someone else. I want to give myself completely. (Quelle)
Links
BrainyQuote: Catherine Deneuve Quotes.
Online verfügbar unter http://www.brainyquote.com/quotes/authors/c/catherine_deneuve.html, zuletzt geprüft am 14.10.2023.
Internet Movie Database: Catherine Deneuve. Filme.
Online verfügbar unter http://www.imdb.com/name/nm0000366/, zuletzt geprüft am 14.10.2023.
Katalog der Deutschen Nationalbibliothek: Catherine Deneuve. Bücher und Medien.
Online verfügbar unter https://d-nb.info/gnd/118677748, zuletzt geprüft am 14.10.2023.
Vautier, Isabelle: Tout sur Catherine Deneuve – Home Page and News. Umfangreiche Seite mit vielen Bildern und Informationen (frz.).
Online verfügbar unter http://toutsurdeneuve.free.fr/Francais/Pages/General/Accueil_en.htm, zuletzt geprüft am 14.10.2023.
zitate.eu: Cathérine Deneuve.
Online verfügbar unter http://www.zitate.eu/de/autor/741/cath-rine-deneuve, zuletzt geprüft am 14.10.2023.
Literatur & Quellen
DVDs
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Quellen
Frodon, Jean-Michel (1997): Catherine Deneuve, une icone en liberté. In: Le Monde, 23.3.1997.
Gerber, Françoise (1987): Catherine Deneuve. Ihre Filme – ihr Leben. München. Heyne; W. Heyne. (Heyne-Filmbibliothek, 67) ISBN 3-453-86067-5. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Labro, Philippe (1997): Identification d'une femme. Interview mit Catherine Deneuve. In: Paris Match, 3.4.1997.
Weiterführende Literatur
Deneuve, Catherine (2005): In meinem Schatten. Tagebücher. Mit einem Interview von Pascal Bonitzer. Aus dem Franz. von Marcus Seibert. Dt. Erstausg. München. Heyne. (Heyne, 35107 : Diana) ISBN 978-3-453-35107-3. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Deneuve, Catherine; Modiano, Patrick (1996): Elle s'appelait Franc̜oise… Paris. Canal+ Editions. ISBN 2226088385. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Koebner, Thomas und Liptay, Fabienne (Hg.) (2007): 3 Frauen. Moreau, Deneuve, Huppert. München. Edition Text + Kritik. (Heft 7) ISBN 978-3-88377-891-4. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Vadim, Roger (1987): Meine drei Frauen. Bardot, Deneuve, Fonda. Ins Deutsche übersetzt von Ailive Knabe u. Danielle Krüger. Dt. Erstausg. München. Heyne. ISBN 3-453-00033-1. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
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