(Dame Elizabeth Rosemond Taylor [vollständiger Name]; Liz Taylor; Elizabeth Hilton (Ehename 1950-51); Elizabeth Wilding (Ehename 1952-57); Elizabeth Todd (Ehename 1957-58); Elizabeth Fisher (Ehename 1959-64); Elizabeth Burton (Ehename 1964-74, 1975-76); Elizabeth Warner (Ehename 1976-82))
geboren am 27. Februar 1932 in London
gestorben am 23. März 2011 in Los Angeles
US-amerikanische Schauspielerin
90. Geburtstag am 27. Februar 2022
Biografie • Zitate • Weblinks • Literatur & Quellen
Biografie
Über »Dame Elizabeth Rosemond Taylor« ist im Grunde bereits alles geschrieben. Wie kaum eine andere Schauspielerin ihrer Zeit stand Elizabeth Taylor stets unter Beobachtung der Medien. Sie kommentierte dies einmal mit »ich wurde von den Filmstudios und der Presse zu Tode beschrieben«, daran war sie selbst aber sicher nicht immer unschuldig.
Als Kind einer ehrgeizigen Mutter, die die eigene Schauspielerei seit ihrer Hochzeit aufgegeben hatte, wurde Elizabeth schon als kleines Mädchen auf die Filmbranche vorbereitet. Elizabeth und auch ihr älterer Bruder Howard wurden in England geboren, wo ihre Eltern von 1929 bis 1939 lebten. 1935 trat Elizabeth zum ersten Mal in London mit ihrer Ballettgruppe vor Publikum auf und beschreibt noch als Erwachsene begeistert, wie wundervoll das Gefühl war, auf der Bühne zu stehen, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.
Nach ihrer Rückkehr in die USA ließen sich die Taylors in Beverly Hills nieder. Elizabeth bekam weiterhin Reit-, Ballett-und Gesangsunterricht. Mutter Sara tat alles, um die Filmstudios auf ihre Tochter aufmerksam zu machen. So lud sie die Frauen einiger Produzenten zum Tee, ließ Elizabeth beiläufig ein Liedchen trällern und hatte damit schließlich Erfolg. 1941 unterzeichneten sie einen ersten Vertrag mit Universal Pictures. Der wurde allerdings nach wenigen Monaten gekündigt, da Sara den verantwortlichen Produzenten derart unter Druck setzte, dass er mit den Taylors nicht mehr zusammenarbeiten wollte.
1942 verpflichtete MGM die zehnjährige Elizabeth für die Rolle der Priscilla in Lassie Come Home. Der Film wurde in Farbe gedreht und hatte Erfolg. Elizabeth bekam zum Einstieg einen siebenjährigen Studiovertrag bei MGM, blieb dann bis 1958, also 16 Jahre. Ihre Kindheit fand im Grunde im Filmstudio statt, sie besuchte die MGM-eigene Schule, der Lehrplan wurde zur Not den Drehzeiten der Schülerinnen angepasst. Sie ist eine der wenigen Schauspielerinnen, die nahtlos den Übergang vom Kinder- über den Teenager- hin zum Erwachsenenstar schafften.
Schon mit 17, nachdem sie als Titelstar für Life fotografiert worden war und auf den Bildern eher wie eine Mittzwanzigerin aussah, bekam sie erstmals schlechte Presse zu spüren. Mit 18 heiratete sie den Hotelerben Nicholas Conrad Hilton. Diese Ehe hielt gerade einmal neun Monate. Es folgten weitere sieben Ehen, insgesamt sieben Scheidungen, ein bei einem Flugzeugabsturz tödlich verunglückter Ehemann und ein Mann, mit dem sie zweimal verheiratet war. »Ich glaube, ich nahm mir nie genug Zeit, um herauszufinden, ob eine Beziehung wirklich Liebe oder nur Verliebtheit war. Da ich immer geliebt werden wollte, zog ich es vor, anzunehmen, dass es Liebe sei. (...) Da ich von jeher sehr streng und anständig erzogen wurde, war Liebe für mich in den meisten Fällen gleichbedeutend mit Ehe, was dazu führte, dass ich heute im Ruf einer hemmungslosen Hure stehe.«
Ihre längste Ehe war die erste mit Richard Burton, sie dauerte zehn Jahre, von 1964 bis 1974. In ihrer zweiten Ehe mit dem britischen Schauspieler Michael Wilding bekam sie zwei Söhne, mit ihrem dritten Mann Michael Todd eine Tochter, später adoptierten sie und Richard Burton noch eine Tochter. Ihn lernte sie während der Dreharbeiten zu Cleopatra 1963 kennen. Elizabeth hatte für die Hauptrolle angeblich im Scherz 1 Million Dollar Gage gefordert – und bekam sie: die höchste Gage, die bis dahin im Filmgeschäft gezahlt wurde. Die Liaison zwischen den beiden verheirateten SchauspielerInnen wurde zum Medienereignis schlechthin. Scheidungsgerüchte, Selbstmordgerüchte, Alkoholexzesse, alles inklusive. Das Team Taylor & Burton schuf aus dieser Melange in den gemeinsamen Jahren eine Reihe sehr erfolgreicher Filme (Wer hat Angst vor Virginia Woolfi, Der Widerspenstigen Zähmung etc.).
Obwohl sie vor ihrem Tod 2011 über 30 Jahre keine wichtige Filmrolle mehr gespielt hatte, ist sie auch heute noch bekannt wie kaum eine andere Schauspielerin. Die Schauspielerinnen ihrer Generation zogen sich fast alle mit spätestens 50 aus der Öffentlichkeit zurück, spannende Rollen für ältere Frauen wurden nicht angeboten. Elizabeth, die mit 40 als zu alt und zu dick für die Rolle einer »Leading Lady« Hollywoods galt, die ihre Alkohol- und Tablettenabhängigkeit in diversen Kliniken kurierte, Depressionen offen ansprach, beginnt trotzdem, sich mit 50 für den Kampf gegen Aids zu engagieren. Anlass war der Aidstod ihres Freundes Rock Hudson. 1991 gründet sie die Elizabeth Taylor AIDS Foundation und beschafft durch ihre Auftritte enorme Spendengelder.
»Sowohl durch ihr Privatleben als auch durch ihre späteren Filme wurde Liz Taylor zum Inbegriff einer modernen freien Frau in den offenen liberalen Gesellschaften des Westens, und das lange vor dem Durchbruch der Frauenbewegung. Freiheit, Souveränität, Selbstbewusstsein – solche Begriffe sind es, die einem beim Namen Elizabeth Taylor als Erstes einfallen.« (Rüdiger Suchsland in der Jüdischen Allgemeinen) Sie selbst spricht aber immer wieder, auch noch in Interviews in den 1990er Jahren, von ihrer übergroßen, unüberwindbaren Schüchternheit und Einsamkeit. Diese Eigenschaften führten auch zu der engen Freundschaft mit Michael Jackson: »Erst Michael und jetzt auch noch Elizabeth« – so trauerten viele ihrer gemeinsamen Fans.
Zum Weiterlesen: »ET und ihre wichtigste Rolle« im Blog von Luise F. Pusch.
Verfasserin: Ute Fahlenbock
Zitate
Ich habe immer zugegeben, dass ich von meinen Leidenschaften beherrscht werde. (Elizabeth Taylor)
Links
Elizabeth Taylor AIDS Foundation (Link aufrufen)
D'heil, Stephanie: Elizabeth Taylor. Umfangreiche Biografie, mit Filmografie. (Link aufrufen)
DNB, Katalog der Deutschen Nationalbibliothek: Elizabeth Taylor. Bücher und Medien. (Link aufrufen)
Internet Movie Database: Elizabeth Taylor (I). Filme. (Link aufrufen)
prisma.de: Elizabeth Taylor. Mit TV-Programm und Filmografie. (Link aufrufen)
ReelClassics: Elizabeth Taylor at Reel Classics (Link aufrufen)
Stern.de: Elizabeth Taylor | Aktuelle News, Hintergründe und Bilder (Link aufrufen)
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Literatur & Quellen
DVDs mit Elizabeth Taylor
Quellen
Pusch, Luise (2011): ET und ihre wichtigste Rolle. FemBio - Institut für Frauen- Biographieforschung. (Link aufrufen)
Suchsland, Rüdiger (2011): Schöne Frau, starke Frau. Zum Tod der Hollywood-Ikone Elizabeth »Liz« Taylor. In: Jüdische Allgemeine, 27. März 2011. (Link aufrufen)
Telegraph: Elizabeth Taylor's 20 best quotes (Link aufrufen)
Thain, Andrea; Huebner, Michael O (1994): Elizabeth Taylor. Hollywoods letzte Diva ; eine Biographie. Reinbek bei Hamburg. Rowohlt. (13512) ISBN 3-499-13512-4. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Wikipedia: Elizabeth Taylor (Link aufrufen)
Weiterführende Literatur
Liz Taylor. Acht Mal verheiratet - aber wem gehört ihr Herz? (2006) Gelesen von Muriel Baumeister. Text: Rainer Pahlke. 2 Audio-CDs. Hannover,. SPV; Hörsalon. (Legenden) ISBN 3-938652-03-9. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Dherbier, Yann-Brice (Hg.) (2008): Elizabeth Taylor. Bilder eines Lebens. Mit einem biografischen Essay von Alexandre Thiltges. Aus dem Franz. von Johannes Finkbeiner. Leipzig. Henschel. ISBN 978-3-89487-625-8. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Heymann, Clemens David (1995): Liz Taylor. Sieben Leben hat die Katze ; Biographie. (=Liz) Ins Deutsche übersetzt von Heinz Tophinke. München. Heyne. ISBN 3-453-09090-X. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Hirsch, Foster (Hg.) (1979): Elizabeth Taylor. Ihre Filme ihr Leben. (=Elizabeth Taylor) Ins Deutsche übersetzt von Alfred Dunkel. Redaktion: Thomas Jeier. München. Heyne. (Heyne-Bücher : 32, Heyne-Filmbibliothek, 2) ISBN 3-453-86002-0. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Kelley, Kitty (1981): Liz Taylor. Ein Leben für die Liebe. (=Elizabeth Taylor) Dt. Erstausg. München. Moewig. (4115) ISBN 3-8118-4115-7. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Maerker, Christa (2011): »Wir haben uns verzweifelt geliebt«. Elizabeth Taylor und Richard Burton. Berlin. Propyläen. ISBN 3-549-07383-6. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche)
Morley, John David (2004): Die Tage des Leguans. Meine Zeit bei Elizabeth Taylor und Richard Burton. Aus dem Englischen von Bernd Rullkötter. Ungekürzte Taschenbuchausg. München. Piper. (3952) ISBN 3-492-23952-8. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Prechtel, Adrian (Hg.) (2006): Liz Taylor. München. Langen Müller. ISBN 3-7844-3061-9. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Spoto, Donald (1998): Elizabeth Taylor. Ein leidenschaftliches Leben. (=A passion for life) Aus dem am. Englisch von Bettina Blumenberg. Ungekürzte Ausg. Berlin. Ullstein. (Ullstein-Bücher, 35774) ISBN 3-548-35774-1. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Taylor, Elizabeth (1966): Liz Taylor über Liz Taylor. Die Memoiren der schönsten Frau der Welt. Mit Filmaufnahmen und Fotos aus Elizabeth Taylors Familienalbum. (=Elizabeth Taylor) Aus dem am. Englisch von Hannes W. A. Schoeller. Herausgegeben von Hannes W. A Schoeller. München. Lichtenberg.
Taylor, Elizabeth (1992): Vom Dicksein, vom Dünnsein, vom Glücklichsein. (=Elizabeth takes off) Vollst. Taschenbuchausg. München. Knaur. (4842) ISBN 3-426-04842-6.
Taylor, John Russell (1991): Liz Taylor. Photographien. Aus dem Englischen von Jörg Trobitius. München ; Paris ; London. Schirmer-Mosel. ISBN 3-88814-377-2. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
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