geboren am 14. Mai 1812 in Friedland/ Mecklenburg
gestorben am 10. April 1883 in Berlin
deutsche Komponistin
140. Todestag am 10. April 2023
Biografie • Zitate • Weblinks • Literatur & Quellen
Biografie
April 1854: Die Vossische Zeitung meldet, dass „in der Wohnung der Componistin“ eine Aufführung vor „einer Anzahl Hörer aus den gebildetsten Musikfreunden Berlins, Frauen und Männer“ stattgefunden habe. Die Aufführung „hatte das Eigenthümliche, dass das Programm ganz aus weiblichen Leistungen in der Musik zusammengesetzt war, als entweder die Werke von Frauen herrührten oder doch in den Hauptsachen von denselben ausgeführt wurden“. Der renommierte Kritiker Ludwig Rellstab informiert über das Ungewöhnliche, aber enthält sich jeden Kommentars.
April 1853: Die Vossische Zeitung meldet: „Ihre Majestät der König und die Königin beehrten … das Concert mit Allerhöchst Ihrer Gegenwart.“ Es war ein Konzert, bei dem nur Kompositionen von Emilie Mayer gespielt wurden.
April 1850: Die Vossische Zeitung meldet: „Eine Dame, Dem. Emilie Mayer, wird im Concertsaal des Königlichen Schauspielhauses eine Anzahl ihrer Compositionen zur Aufführung bringen lassen; … ein solches Concertprogramm, ganz von weiblicher Hand ins Leben gerufen, ist, nach unserer Erfahrung und Kenntnis wenigstens, bis jetzt ein unicum in der musikalischen Weltgeschichte.“
In seiner Kritik des ersten Konzerts von Emilie Mayer zeigt Ludwig Rellstab sofort Flagge: „Wir dürfen ihre Arbeit dem Meisten, was die junge Welt der Tonkünstler … heute zu Tage gefördert hat, gleichberechtigt an die Seite stellen, ein Ehrenkranz, den die Kritik dem weiblichen Talent mit vollem Recht überreichen kann.“ Sein Kollege Flodoard Geyer dagegen erteilt in der Neuen Berliner Musikzeitung dem sensationellen Anspruch des Kollegen Rellstab, musikalische Talente nicht mehr nach Geschlechterkategorien sondern „gleichberechtigt“ zu beurteilen, eine verbrämte, aber eindeutige Absage: „Was weibliche Kräfte, Kräfte zweiter Ordnung, vermögen – das hat Emilie Mayer errungen und wiedergegeben.“
1851 veröffentlicht der Philosoph Arthur Schopenhauer in seiner Sammlung „Kleine philosophische Schriften“ einen Aufsatz „Ueber die Weiber“ und schreibt über sie: „Weder für Musik, noch Poesie, noch bildende Künste haben sie wirklich und wahrhaftig Sinn und Empfänglichkeit …“ Da ist es nur logisch, „dass die eminentesten Köpfe des ganzen Geschlechts es nie zu einer einzigen wirklich großen, ächten und originellen Leistung in den schönen Künsten bringen, überhaupt nie irgend ein Werk von bleibendem Werth haben in die Welt setzen können“. Volltreffer, denn so hat sein Kollege Friedrich Schlegel das angeblich aufgrund natürlicher biologischer Vorgaben radikal polarisierte Geschlechterverhältnis definiert: „Das Weib gebiert Menschen, der Mann das Kunstwerk.“
Beide berufen sich auf Jean Jaques Rousseau, Ikone der Aufklärung und Stammvater einer Geschlechterideologie, die dem Mann Verstand, Kreativität und Leidenschaft zuschreibt, um damit die Welt zu gestalten. Denn er „ist nur in gewissen Augenblicken Mann“ – während der Zeugung - heißt es in seinem Bestsellerroman “Émile oder Über die Erziehung“ von 1762. Die Frau dagegen ist als sanfte Gebärerin lebenslang auf die „Erhaltung der Gattung“ festgelegt. Ihr Platz ist auf ewig der private Raum. Was daraus für die Künste folgt, hat Rousseau ebenfalls festgelegt: „Die Weiber, im Ganzen genommen, lieben keine einzige Kunst, sind in keiner einzigen Kenner – haben durchaus kein Genie.“ Seit Rousseau haben Deutschlands Dichter und Denker diese stereotypen Bilder von Frau und Mann bis weit in das 19. Jahrhundert verkündet. Und alle sozialen Schichten haben sie – weit darüber hinaus - mit allen Konsequenzen in ihre Lebenswirklichkeit aufgesogen und umgesetzt – die Musik inbegriffen.
1817 entscheidet der Besitzer der Ratsapotheke im mecklenburgischen Friedland: Seine fünfjährige Tochter Emilie Mayer bekommt Klavierunterricht. „Nach kurzem Unterrichte,“ erinnert sich die achtundfünfzigjährige Emilie Mayer in einer der ganz wenigen erhaltenen persönlichen Aussagen, „componirte ich Variationen, Tänze, kleine Rondos etc.“ Ihr Klavierlehrer ermutigt seine Schülerin auf mecklenburgischem Platt: „ Wenn du die Meu gifst, kann ut die wat warden ... Wenn du dir Mühe gibst, kann aus dir etwas werden.“
Was uns als gute Pädagogik erscheint, war ein Tabubruch. Mädchen mussten in dem Bewusstsein erzogen werden, nur für ihre zukünftige Familie da zu sein und keinerlei eigene Ambitionen zu haben. Dass Emilie Mayers Begabung zu Hause nicht unterdrückt, sondern gefördert wurde, kann als eine wichtige Grundlage für ihr außergewöhnliches selbstbestimmtes Leben angenommen werden.
1840, nach dem Selbstmord des Vaters, beschließt die 28jährige von Friedland nach Stettin zu ziehen, um sich bei Carl Loewe, Musikdirektor und angesehener Komponist, als Komponistin ausbilden zu lassen. Sie war ledig. Ein Zufall?
Die einzige ausführliche zeitgenössische Quelle zur Persönlichkeit von Emilie Mayer ist eine zweiteilige „Biographische Skizze“ in der Neuen Berliner Musikzeitung vom 15. und 22. März 1877, verfasst von Elisabeth Sangalli-Marr, eine Schriftstellerin, die sich für die gleichberechtigte Bildung von Frauen einsetzte. Die Autorin kommt schnell und erstaunlich offen zur Sache. Emilie Mayer habe „der Kunst wegen der bindenden Ehefessel entsagt“. Denn für die Komponistin gab es eine Alternative zur Ehe: „Sie stempelte die Musik zu ihrem Lebensberuf, indem sie dieselbe als Lebensgefährtin betrachtete, als das Ideal: ihres Liebens, Glaubens, Hoffens.“
Emilie Mayers erstes Konzert 1850 wurde der Startschuss für eine öffentliche Karriere als Berufskomponistin, die es niemals zuvor gegeben hatte. Dass ihr umfangreiches Werk – allein acht Sinfonien, 15 Ouvertüren, zehn Streichquartette neben zahlreicher Kammermusik - nach ihrem Tod 1883 total in Vergessenheit geriet, macht ihre Biografie zu einer doppelten Herausforderung für die Historikerin.
Ein Blick auf ihre nähere Umgebung zeigt, dass es unter führenden Männern im Musikbetrieb Ausnahmen gab. In Stettin wurde Carl Loewe zu ihrem wichtigsten Förderer. Von seinem Unterricht angeregt, komponierte Emilie Mayer zwei Sinfonien – die Krone der männlichen Musikschöpfung, die keiner Frau zustand. Und der angesehene Meister brachte die Sinfonien 1847 mit dem Stettiner Instrumentalverein zu Aufführung. In der Vossischen Zeitung war dem Kritiker Ludwig Rellstab diese Sensation am 4. März 1847 eine positive Meldung wert. Er machte die „musikalische Welt“ darauf aufmerksam, dass eine Dame, „Demoiselle Emilie Mayer … größere Musikwerke schreibt“ und ihre Sinfonien „mit großem Beifall“ aufgeführt wurden.
Loewe und Rellstab kannten sich seit langem. Adolph Marx, an der Berliner Universität erster außerordentlicher Professor für Musikwissenschaft, bei dem sich Emilie Mayer ab 1847 den letzten Schliff als Komponistin holte, war seit Jugendjahren mit Carl Loewe befreundet. Vierter im Bunde wurde Musikdirektor Wilhelm Wieprecht, bei dem sich Emilie Mayer zeitgleich „in der Instrumentation“ vervollkommnete - Reformer der preußischen Militärmusik und Gründer des populären Orchesters „Euterpe“. Aus dem persönlichen Kontakt entstand eine außergewöhnliche Zusammenarbeit. Das Konzert mit Werken ausschließlich von Emilie Mayer im April 1850 im Königlichen Schauspielhaus wurde dem begeisterten Publikum vom Orchester „Euterpe“ unter seinem Dirigenten Wieprecht zu Gehör gebracht. Im gleichen Jahr hat sie ihren Lebensmittelpunkt endgültig nach Berlin verlegt.
Als Emilie Mayer 1862 zurück nach Stettin zog, war sie nicht nur in Berlin eine etablierte Komponistin. ihre Werke wurden in Köln, München und Brüssel aufgeführt. Wie hat Emilie Mayer es geschafft, sich als Komponistin gegen eine Geschlechterideologie durchzusetzen, die seit Beginn der Aufklärung Frauen jede Kreativität absprach und sie aus dem öffentlichen Raum verbannte? Es ist eine Frau, die Schriftstellerin Elisabeth Sangalli-Marr, die im März 1877 in der Neuen Berliner Musikzeitung andeutet, welcher Spagat der Komponistin Emilie Mayer gelungen ist, „mit richtigem Takt den Weg, auf dem sie in der Öffentlichkeit zu wandeln hatte“, zu finden.
Zeitgenössische Musikkritiker haben Emilie Mayers Persönlichkeit als bescheiden, freundlich und zurückhaltend gelobt. So wird sie bis heute gesehen. Doch ihre Schriftstellerkollegin erkannte, dass diese Frau nicht naiv in ihren Erfolg gestolpert ist. Emilie Mayer wusste, dass ihre Karriere von einem männlichen Musikbetrieb abhing und war selbstbewusst genug, nach außen dem traditionellen Frauenbild zu entsprechen.
Hinter den Kulissen jedoch hat Emilie Mayer zielstrebig ihre Konzerte organisiert, Verbindungen zu Orchestern und deren musikalischen Leitern geknüpft, Solisten und Solistinnen in ihre Hauskonzerte geladen. Es gab bis 1880 keine Musikagentur in Berlin. Mit den Jahren gewann sie einen Berliner Verlag für den Druck wichtiger Werke. Ihre Briefe an ihn sind die einzigen, die sich erhalten haben – ebenfalls freundlich und selbstbewusst. Bisher unentdeckte Spuren, die sie mit den Widmungen ihrer Werke legte, bekräftigen das Profil einer klugen, kommunikativen Persönlichkeit, die intensiv in die tonangebende Berliner Gesellschaft integriert war.
Recherchen zu Emilie Mayers Biografie, die das breite Panorama ihrer Zeit einbeziehen, zeigen, auch Musik ist abhängig von gesellschaftspolitischen Entwicklungen. Als in den 1870er Jahren Deutschlands geistige Elite mit wütenden Pamphleten auf die neu gegründete Frauenbewegung reagiert, fallen etliche Musikkritiker in die bewährten Geschlechterklischees zurück. Selbst Emilie Mayer wird mit ihrem Talent wieder als weibliche Ausnahme isoliert.
Doch das scheint ihr musikalisches Selbstbewusstsein geradezu anzuspornen. Dass Richard Wagner, Robert Schumann, Hector Berlioz und andere von Goethes „Faust“ zu einer Komposition angeregt wurden, hindert die Siebenundsechzigjährige nicht, mit den männlichen Genies in einen Wettbewerb zu treten. Sie komponiert ebenfalls eine „Faust-Ouvertüre“. Im Februar 1881 gab es die erste Aufführung durch die „Berliner Sinfonie-Capelle“. Viermal wird die Faust-Ouvertüre in Stettin aufgeführt; im Laufe des Winters in Karlsbad, Prag und Wien vom Konzertpublikum bejubelt.
Emilie Mayer stirbt am 10. April 1883 in ihrer Berliner Wohnung. Noch vor dem Ende des Jahrhunderts sind ihre Kompositionen vollständig aus den Konzertsälen verschwunden. Und dabei ist es bis heute geblieben. Das Engagement für die Aufführung ihrer Werke, das Emilie Mayer tatkräftig betrieb, hat nach ihr niemand im männlich dominierten Musikbetrieb übernommen.
Seit August 2021 markiert ein Gedenkstein den Ort, wo Emilie Mayer auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof, einem der Friedhöfe am Halleschen Tor in Berlin, ihre letzte Ruhestätte fand. Zur gleichen Zeit hat der Berliner Senat diesen Ort zum Ehrengrab ernannt.
Aber wann werden Emilie Mayers Werke, neben denen anderer Komponistinnen, zum Repertoire in den Konzertsälen des 21. Jahrhunderts gehören?
(Text von 2021)
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Im Herbst 2021 ist von der Verfasserin dieses Beitrags die erste umfassende Biografie über Emilie Mayer erschienen:
Barbara Beuys: Emilie Mayer - Europas größte Komponistin - Eine Spurensuche, 235 Seiten, Dittrich Verlag
Verfasserin: Barbara Beuys
Zitate
Nach kurzem Unterrichte componirte ich Variationen, Tänze, kleine Rondos etc.
(Emilie Mayer, rückblickend auf den Beginn ihres Klavierunterrichts 1817 mit fünf Jahren)
Die Weiber, im Ganzen genommen, lieben keine einzige Kunst, sind in keiner einzigen Kenner – haben durchaus kein Genie.
(Jean-Jacques Rousseau ›Lettre à d‹Alembert‹ 1758)
Für das weibliche Wesen ist die Ehe Hauptzweck ihres Lebens, darum hat das weibliche Wesen, bis sie zu ihr gelangt, noch nicht gelebt.
(›Der Deutsche Horizont‹ 1832)
Hatte sie doch der Kunst wegen der bindenden Ehefessel, jeder fesselvollen Familienverbindung entsagt
(Elisabeth Sangalli-Marr über Emilie Mayer, ›Neue Berliner Musikzeitung‹ 1877)
Eine Dame, Dem. Emilie Mayer, wird im Concertsaal des Königlichen Schauspielhauses eine Anzahl ihrer Compositionen zur Aufführung bringen lassen; … ein solches Concertprogramm, ganz von weiblicher Hand ins Leben gerufen, ist, nach unserer Erfahrung und Kenntniss wenigstens, bis jetzt ein unicum in der musikalischen Weltgeschichte.
(›Vossische Zeitung‹ Berlin, 20. April 1850)
Wir dürfen ihre Arbeiten dem Meisten, was die junge Welt der Tonkünstler … heute zu Tage gefördert hat, gleichberechtigt an die Seite stellen, ein Ehrenkranz, den die Kritik dem weiblichen Talent mit vollem Recht überreichen kann.
(Ludwig Rellstab, Musikkritiker, ›Vossische Zeitung‹ 23. April 1850)
Was weibliche Kräfte, Kräfte zweiter Ordnung, vermögen – das hat Emilie Mayer errungen und wiedergegeben.
(Flodoard Geyer, Musikkritiker, ›Neue Berliner Musikzeitung‹ 1. Mai 1850)
Ich habe bereits 8 Sinfonien, 12 Ouvertüren, 8 Streichquartette, worunter eines mit Pianoforte, 2 Streichquintette, 3 Trio, 3 Duo, 1 Clavir-Concert, geistliche Sachen und andere Vocalkompositionen componirt.
(Emilie Mayer 1857)
Die h moll Sinfonie von Fräulein Emilie Mayer ist, nach meiner innigsten Überzeugung, jedenfalls ein bedeutendes und geniales Kunstwerk dieser Gattung.
(Carl Loewe 1859)
Liebend und geliebt lebt sie ihr Leben
Durch Harmonie abgeschirmt vom Streit der Welt …[And loving and beloved she spends her life
Secured by harmony from the world‹s strife …](Clarissa von Ranke, ›Stars of my Life‹, Sonett über Emilie Mayer)
Ich bitte Sie freundlichst, mir mein Duo recht bald zur Correctur zu übersenden. Meine Adresse ist: Componistin Emilie Mayer in Pasewalk Doctor Bertuch.
(Emilie Mayer an den Berliner Musikverlag Bote & Bock 1863)
Wiederholt sahen wir auf das Titelblatt, um uns zu vergewissern, daß wirklich diese Sonate von einer Dame ist.
(›Neue Zeitschrift für Musik‹ über die ›Sonate in A-Dur für Pianoforte und Violine‹ von Emilie Mayer 1869)
Ich brauche wohl nicht hinzufügen, daß ich nicht allein in den männlichen sondern auch in weiblichen Gesellschaften nicht unerhebliche Opposition erfahren und daß es mir nicht leicht geworden, solche mit dem gehörigen Gleichmuthe hin zu nehmen!
(Emilie Mayer an den Musikkritiker Wilhelm Tappert Juli 1870)
Eine Symphonie in H-moll ist mit außerordentlichem Erfolg aufgenommen worden, komponiert von einer Frau, Emilie Mayer. Die Komponistinnen erobern jetzt überall ein wenig die seriöse Kunst. Sie sind dabei die Meinung zu widerlegen, die ihnen die Fähigkeit abspricht, musikalisch schöpferisch zu sein.
(›Revue et Gazette de Paris‹ 1878 über ein Konzert in Halle)
Die Faust-Ouverture von Emilie Mayer wird im Laufe des Winters in Carlsbad, Prag und Wien zur Aufführung gelangen.” (›Neue Berliner Musikzeitung‹ 1881)
Ich finde auf der letzten Seite der Musikzeitung die Werke der Componisten angekündigt. Es wäre wohl nicht unbescheiden, wenn ich auch darauf Anspruch mache nach dem Grundsatz: was dem einen recht ist, ist dem andern billig.
(Emilie Mayer an den Berliner Verlag Bote & Bock, Anfang April 1883)
Links
Mit youtube Emilie Mayer entdecken:
Niemand muss Musikexpertin sein, um von den ersten Tönen der „Faust-Ouvertüre“ nicht fasziniert in eine andere Welt entführt zu werden. Wie mit kosmischen Klängen, majestätisch getragen, dann wieder leichtfüßig entspannt, prägt die musikalische Handschrift der Komponistin den Klangkörper des großen Orchesters, 28 Minuten lang. Wer sich
für 30 Minuten das Streichquartett g-Moll zutraut, erfährt die kreative Bandbreite von Emilie Mayer. Gefühlvoll-rhytmisch gehen die Melodien tief unter die Haut. Ein romantisches Stück, ja warum denn nicht. Doch auch hier kreiert Emilie
Mayer ihr eigenes schöpferisches Motiv. Von ihren Kompositionen sind leider viele verloren gegangen, auch die besonders gelobte h-Moll Sinfonie. Doch andere Sinfonien sind ebenfalls auf youtube zu hören und Werke ihrer
Kammermusik. Auch einige CDs mit Emilie Mayer-Kompositionen sind inzwischen auf dem Markt. (Barbara Beuys)
Ich habe mir via youtube eine Emilie-Mayer-Playlist eingerichtet. Erstaunlich, wie viele Werke von Mayer dort bereits versammelt sind. Am besten gefällt mir bis jetzt die 2. Sinfonie in c-moll. Allerdings habe ich die berühmte Faust-Ouvertüre noch nicht gehört. (Luise F. Pusch)
Literatur & Quellen
Ungedruckte Quellen
In der Musikabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin befinden sich im Original 21 Briefe von Emilie Mayer, einsehbar über die Datenbank Kalliope. Alle werden in dieser Biografie ausführlich zitiert. Die Autografen von zahlreichen ihrer Werke befinden sich ebenfalls dort.
Ebenfalls digitalisiert und im Netz einsehbar sind weit über 90 Prozent der zitierten Musikfachzeitschriften aus dem 19. Jahrhundert.
Literatur: Leben und Werk
Otto Altenburg: Carl Loewe. Beiträge zur Kenntnis seines Lebens und Schaffens, Baltische Studien, Neue Folge, Bd. 26, 1924, S. 241-288
Gisbert Bäcker: Leopold von Ranke und seine Familie, Diss. Bonn 1955
Gisbert Bäcker-Ranke: Rankes Ehefrau Clarissa geb. Graves-Perceval, Göttingen 1967
Bettina Brand, Martina Helmig (Hg.): Maßstab Beethoven? Komponistinnen im Schatten des Geniekults, edition text + kritik, München 2001
Bettina Brand, Martina Helmig u.a. (Hg.): Komponistinnen in Berlin, Berlin 1987
Claudia Breitfeld: „... es webt darin ein männlich-leidenschaftlicher Geist“. Emilie Mayers Auseinandersetzung mit Beethoven, siehe Brand/Helmig, : Maßstab Beethoven, S. 45 - 57
Katja Buclow: Emilie Luise Friederika Mayer: Die Componistin aus Friedland, Rostock delüx, Gesellschaftsmagazin der Ostsee-Zeitung, Jg. 2018, Bd./Heft 11,2, S. 16-17
Heinrich Bulthaupt: Carl Loewe, Deutschlands Balladencomponist, Berlin 1898
The Clarissa von Ranke Letters and the Ranke-Graves Corresponcence 1843-1886, hg. und übersetzt von Andreas Boldt, Queenston Canada, 2012
Ingrid Hecht: Clarissa von Ranke. Im eigenen Körper gefangen mit blühendem Geist, 2013
Carl von Ledebur: Tonkünstler-Lexicon Berlins von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart, Berlin 1861
Carl Loewe’s Selbstbiographie. Für die Öffentlichkeit bearbeitet von Carl Hermann Bitter, Berlin 1870
Carl Loewe 1796 – 1869. Bericht über die wissenschaftliche Konferenz anläßlich seines 200. Geburtstages vom 26. bis 28. September 1996 im Händel-Haus Halle, Halle an der Saale 1997
Emilie Mayer, Biografie, Werkverzeichnis, MUGi (Musik und Gender im Internet), mugi.hfmt-hamburg.de, 5.7.2012
Paul Alfred Merbach: Heinrich Marr, 1797-1871. Ein Beitrag zur Geschichte des deutschen Theaters im 19. Jahrhundert, Leipzig 1926
Alfred Michaelis: Frauen als schaffende Tonkünstler, Leipzig 1888
Heinz-Mathias Neuwirth: Emilie Mayers Streichquartette. Kontext und Analyse, Diplomarbeit, Wien 2010
Derselbe: Emilie Mayer, MUGI – Musik und Gender im Internet, 2012
Sophie Pataky (Hg.): Lexikon deutscher Frauen der Feder, 2 Bde., Berlin 1898
Oscar Paul (Hg.): Handlexikon der Tonkunst, 2. Bd. Leipzig 1873
Almut Runge-Woll: Die Komponistin Emilie Mayer (1812-1883). Studien zu Leben und Werk, Frankfurt/M 2003
Maximilian Runze: Goethe und Loewe, Studie, Leipzig 1901
Marie Silling: Jugenderinnerungen einer Stettiner Kaufmannstochter, Greifswald 1921
Dieselbe: Emilie Mayer, einer vergessene Künstlerin, in: Unser Pommerland, 8, 1923, S. 280-282
Kyra Steckeweh, Tim van Beveren: Komponistinnen. Eine filmische und musikalische Spurensuche: Mel Bonis, Lili Boulanger, Fanny Hensel, Emilie Mayer, CD 95 Minuten, tvbmedia productions, Berlin 2019
Wilhelm Tappert: Die Frauen und die musikalische Composition, Musikalisches Wochenblatt, II. Jahrg., Leipzig 1871, Nr. 51 S. 809-812, Nr. 52 S. 825-831
M. Wehrmann: Festschrift zum 350jährigen Jubiläum des Kgl. Marienstiftsgymnasiums zu Stettin, Stettin 1894
Martin Wilfert: Martin Plüddemann. Leben und Werk eines pommerschen Komponisten 1854-1897, Hamburg 2006
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