Biographien Fannie Bloomfield Zeisler
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geboren am 16. Juli 1863 in Bielitz, Österreich
gestorben am 20. August 1927 in Chicago
US-amerikanische Pianistin
160. Geburtstag am 16. Juli 2023
Biografie • Literatur & Quellen
Biografie
Die in Österreich geborene amerikanische Konzertpianistin Fannie Bloomfield Zeisler fiel schon früh durch ihr Talent auf. Einer Anekdote zufolge übte sie nach dem großen Brand in Chicago von 1871 ungerührt Klavier, während die Aufräumungsarbeiten in vollem Gange waren.
Den ersten Unterricht erhielt sie von ihrem Bruder Maurice Bloomfield, der später ein bekannter Philologe und Professor für Sanskrit an der Johns-Hopkins-Universität wurde.
1873 kam der Dirigent Carl Wolfsohn nach Chicago, und Fannie Bloomfield wurde eine seiner ersten Schülerinnen. Ihren ersten Auftritt hatte sie nach einem Jahr im Alter von elf Jahren im Rahmen von Wolfsohns Beethoven-Konzerten. 1877 wurde sie von der Pianistin Annette Essipoff (1851-1914) entdeckt; auf ihren Vorschlag hin folgten fünf Jahre des Studiums bei Theodor Leschetizky in Wien, wo Fannie Bloomfield einige öffentliche Auftritte hatte.
1883 kehrte Bloomfield nach Chicago zurück. Es folgten Auftritte in Chicago und New York. Ein Jahr später nahm sie in Chicago ihre Lehrtätigkeit an der Chicago School of Lyric and Drama auf. Im Alter von 22 Jahren heiratete sie den jungen Anwalt Sigmund Zeisler. Das Haus der beiden wurde zu einem intellektuellen, politischen und kulturellen Zentrum. Fannie Bloomfield gebar drei Söhne (Leonard, Paul und Ernest; Leonard Bloomfield wurde ein berühmter Sprachwissenschaftler). Verpflichtungen ihrer Familie und ihren Studierenden gegenüber konnten sie nicht daran hindern, weiter auf Konzertreisen zu gehen und 1888/89 mit Leschetizky in Wien zu arbeiten.
Es folgten weitere zwanzig Jahre intensiver Arbeit in Europa und den USA. Unterbrochen wurde ihr Schaffen durch eine Krankheit 1905/06, die wahrscheinlich auf einen Nervenzusammenbruch zurückzuführen ist. Aber auch das konnte ihren Ruf als eine der besten KonzertpianistInnen der Welt nicht schmälern. Ihr Repertoire umfasste hauptsächlich die bekannten Klassiker; erst später spielte sie auch Werke von Komponistinnen. Ihr letztes Konzert gab sie 1925; die Einnahmen kamen dem von ihr gegründeten Hilfsfonds für MusikerInnen zugute.
(Text von 1988)
Verfasserin: Beate Schräpel
Literatur & Quellen
Schonberg, Harold C. 1972 [1963 u. 1965]. Die großen Pianisten: Eine Geschichte des Klaviers und der berühmtesten Interpreten von den Anfängen bis zur Gegenwart. München. List TB 385.
Notable American Women: A Biographical Dictionary. 1971. Hg. Edward T. James, Janet Wilson James & Paul S. Boyer. 3 Bde. Cambridge, MA. The Belknap Press of Harvard UP.
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