(Mary Jane West)
geboren am 17. August 1892 in Brooklyn N.Y.
gestorben am 22. November 1980 in Los Angeles
US-amerikanische Schauspielerin und Schriftstellerin
130. Geburtstag am 17. August 2022
Biografie • Zitate • Weblinks • Literatur & Quellen
Biografie
In ihrer Autobiographie erzählt Mae West, dass ihre Mutter aus „Bayern, Deutschland, einer Stadt in der Nähe des elfenbewohnten Schwarzwaldes“ stamme, und nennt 1893 als Geburtsjahr; fast alle anderen Quellen geben 1892 an. Schon als Fünfjährige steht sie auf der Bühne; mit 15 schreibt sie ihre eigenen Texte. 1926 wird sie mit ihrem ersten Stück, Sex, das ihr eine Anklage wegen Obszönität und zehn Tage Gefängnis einbringt, schlagartig berühmt. „Ich kannte nur zwei Regeln fürs Stückeschreiben“, bekennt sie, „schreib, worüber du Bescheid weißt, und schreib unterhaltend. Deshalb schrieb ich so, wie ich es tat, über ein Thema, an dem ich interessiert war - über Sex.“
Ihre Bühnenerfolge in eigenen Stücken bringen ihr schließlich einen Vertrag mit der Paramount ein. Sie schreibt nicht nur die Drehbücher zu ihren Filmen überwiegend selbst, sondern bestimmt auch alles übrige - nicht zum Schaden der Filmbosse übrigens. Mit den Kassenschlagern Night after Night (1932), She Done Him Wrong, I’m No Angel (1933), Belle oft he Nineties (1934) und Goin’ To Town (1935) rettet sie die Paramount vor dem finanziellen Ruin. Sie selbst verdient zeitweise - nach dem Zeitungskönig Hearst - das höchste Einkommen in den USA.
Die typische Rolle, die sich Mae West in verschiedenen Variationen auf den von so vielen Männern begehrten Leib schrieb, war die der unabhängigen und selbstbewussten Frau aus dem Showgeschäft, der ein reicher älterer Herr nachstellt, die sich aber lieber einen jungen Kerl anlacht und so auf ihre eigene Weise die natürliche Ordnung wieder herstellt. Tatsächlich kehrte sie die weibliche und die männliche Rolle um: Die Männer, ihr schmachtend hörig einer wie der andere, werden zu Hampelmännern, die Frau – Mae West – bedient sich ihrer nach Belieben, behält die Oberhand, einen kühlen Kopf und immer das letzte Wort, vorzugsweise in Form eines ihrer gutmütig-entwaffnenden „one-liners“ wie: „Haben Sie eine Kanone in der Tasche, oder freuen Sie sich nur, mich zu sehen?“
(Text von 1991)
Verfasserin: Luise F. Pusch
Zitate
Hätte ich mich danach gerichtet, was andere Leute mit mir vorhatten, es hätte niemals eine Mae West gegeben.
Ich halte viel von Gesundheit und viel zu viel von mir, um mich zu vernachlässigen.
Nicht die Männer in meinem Leben sind wichtig, sondern das Leben in meinen Männern.
Kann sein, dass Gentlemen lieber Blondinen mögen - aber wer hat gesagt, dass Blondinen lieber Gentlemen mögen?
Links
Bernstorff, Madeleine. Die exzessive Maske: Mae West und feministischer Camp.
Online verfügbar: http://www.madeleinebernstorff.de/seiten/maskharat_maewest.pdf
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Online verfügbar: https://oe1.orf.at/artikel/204915
Cobb, Geoff. 13.03.2017. Women’s History Month: Mae West, Feminist and Progressive.
Online verfügbar: https://greenpointers.com/2017/03/13/womens-history-month-mae-west-feminist-progressive/
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Online verfügbar: https://www.zeit.de/1980/49/sex-symbol-fuer-alle-geschlechter
„Niemand kann mich je vergessen“. Der Spiegel.
Online verfügbar: http://magazin.spiegel.de/EpubDelivery/spiegel/pdf/42787468 oder http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-42787468.html
D’heil, Stephanie. Mae West.
Online verfügbar: http://www.steffi-line.de/archiv_text/nost_film20b40_usa/46_west.htm
Literatur & Quellen
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