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geboren am 12. August 1899 in Essen
gestorben am 25. Februar 1971 in Essen
deutsche Fliegerin und Journalistin
50. Todestag am 25. Februar 2021
Biografie • Zitate • Literatur & Quellen
Biografie
“Strahlend schien Kaliforniens Sonne über uns, riesige Menschenmassen stauten sich um den Flugplatz. Jedes Mädel musste noch ein paar Abschiedsworte sprechen… bis sich schließlich unter dem Jubel von Hunderttausenden pünktlich auf die Minute eine Maschine nach der anderen vom Boden erhob.“
Zwanzig Pilotinnen, darunter die später berühmte Amelia Earhart, starteten 1929 bei diesem ersten großen Frauenflugwettbewerb, den die Presse spöttisch „Powder-Puff-Derby“ (Puderquastenrennen) nannte, eine Weltsensation und ein selbstmörderisches Unternehmen. 5200 km quer über den amerikanischen Kontinent von Los Angeles nach Cleveland mussten mit Maschinen überwunden werden, die teilweise nur 90 Meilen pro Stunde schafften und technisch noch höchst unzuverlässig waren. Es galt, die Rocky Mountains zu überqueren, menschenleere Wüsten und Steppen zu überfliegen, auf kaum erkennbaren, provisorischen Flugplätzen zu landen.
Eine Pilotin verunglückte tödlich, sechs weitere mussten wegen technischer Probleme und dramatischer Bruchlandungen aufgeben. Unter denen, die durchkamen, war auch die erste deutsche Kunstfliegerin Thea Rasche.
Mit 26 Jahren hatte die Tochter eines Essener Brauereidirektors das Fliegen für sich entdeckt, nachdem sie sich erfolgreich dem Wunsch ihres Vaters widersetzt hatte, der sie jung verheiraten wollte. Sie machte den Flugführerschein und ging zwei Jahre später in die USA, wo sie als „Flying Fräulein“ und „Air Devil“ gefeiert wurde.
Gegen stärkste männliche Konkurrenz errang sie erste Preise, erhielt den Titel „Bester Flieger für den Frieden der Welt“ und wurde 1928 zur Vizepräsidentin der „Internationalen Vereinigung der Fliegerinnen“ gewählt.
Ihr Traum von einem Transatlantikflug scheiterte allerdings an Geldmangel. Sie musste nach Deutschland zurückkehren; ihr Vater bezahlte ihre Schulden, bestand aber darauf, dass sie die Fliegerei aufgab. So arbeitete sie als Journalistin, schrieb ihre Autobiographie (Und über uns die Fliegerei), lebte nach dem Zweiten Weltkrieg in den USA, wo sie einige ihrer Flugkolleginnen wiedertraf, und starb 1971 in Essen.
(Text von 1998)
Verfasserin: Andrea Schweers
Zitate
Gerade weil wir Frauen waren, wollten und mussten wir beweisen,
dass es ernst war mit der Fliegerei.Thea Rasche
Literatur & Quellen
Große Frauen der Weltgeschichte: Tausend berühmte Frauen in Wort und Bild. o.J. Wiesbaden. R. Löwit.
Pfister, Gertrud. 1989. Fliegen - ihr Leben: Die ersten Pilotinnen. Berlin. Orlanda.
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