
(Myra Ellen Amos)
geboren am 22. August 1963 in Newton, North Carolina
US-amerikanische Komponistin, Pianistin und Sängerin
55. Geburtstag am 22. August 2018
Biografie • Weblinks • Literatur & Quellen
Biografie
Am 22. August 1963 wurde die als Tori Amos bekannte amerikanische Komponistin, Pianistin und Sängerin unter dem Namen Myra Ellen Amos in der Kleinstadt Newton in North Carolina geboren. In den Jahren 1991 und 1992 trat sie als Solistin auf dem Montreux Jazz Festival auf. Galt die bis dato weithin Unbekannte zur Zeit des ersten Konzertes noch als Geheimtipp, so hatte sich das im Folgejahr grundlegend geändert. Denn zwischenzeitlich war Amos mit ihrer CD Little Earthquakes der Durchbruch gelungen, der ihren bis heute (2010) anhaltenden Erfolg sicherte.
Erstaunen kann dies allerdings nicht, wurde ihr musikalisches Ausnahmetalent doch schon in frühen Jahren von ihren Eltern entdeckt und gefördert. Bereits im Alter von nur zweieinhalb Jahren begann sie Klavier zu spielen und mit fünf wurde das als Wunderkind geltende Mädchen am renommierten Peabody Conservatory of Music, der heutigen Johns Hopkins School of Music, aufgenommen, die sie allerdings sechs Jahre später wieder verlassen musste, da sich der Lehrkörper daran störte, dass sie inzwischen die Rockmusik der Klassik vorzog.
Gerade mal 14-jährig gewann Amos einen Song Contest und konnte ihre erste Single veröffentlichen. Zu dieser Zeit verbrachte sie bereits täglich mehrere Stunden mit Komponieren. Größere Erfolge blieben vorerst jedoch noch aus. In den folgenden Jahren musste sich Amos damit begnügen, gegen geringes Entgelt in diversen Piano Bars zu spielen. Mit 21 zog sie nach Los Angeles, da sie hoffte, dort mehr für die von ihr angestrebte Karriere tun zu können. Doch auch hier war sie darauf beschränkt, die Gäste in diversen Bars musikalisch zu unterhalten.
Zugleich formierte sie eine der Musikindustrie gefällige Band mit dem Namen Y Kant Tori Read, von der 1988 ein - allerdings wenig erfolgreiches - Album gleichen Titels erschien. Amos selbst erklärt den Fehlschlag damit, dass sie damals versuchte, den Wünschen der Musikindustrie gerecht zu werden. Ein Fehler, den sie allerdings schnell erkannt und abgelegt hat.
Nach dem Erscheinen ihres ersten Solo-Albums Little Earthquakes begann ein geradezu kometenhafter Aufstieg der Musikerin, die schon bald in Europa ebenso erfolgreich war (und ist) wie in den USA.
Amos hat ein sehr spirituelles Verhältnis zu ihrer Musik und empfindet ihre Lieder als “living beings“ mit eigenen, unabhängigen Seelen. Auch spricht sie von ihren Songs gerne als „Klanggemälden“. Zwar tritt sie inzwischen meist nicht mehr wie noch in Montreux nur von sich selbst am Piano begleitet auf, gelegentlich aber pflegt sie diese Vorliebe noch immer, wie etwa während einer Konzertreise im Jahre 2005, in deren Verlauf sie unter anderem in London und Chicago auftrat, oder Ende 2009 bei einem privaten Konzert vor nur 100 Gästen im Veterans Room of New York City's Park Avenue Armory. Gerade diese Solo-Konzerte haben einen ganz besonderen Reiz und Flair.
Inzwischen hat die Musikerin ein Dutzend Studio-Alben und zahlreiche Live-Mitschnitte veröffentlicht. Auch liegen etliche ihrer künstlerisch meist anspruchsvollen Videoclips auf einer von ihr selbst kommentierten DVD vor. Seit sie 2001 nach dem Erscheinen des Albums Strange Little Girls von Atlantic Records zu Sony wechselte, erscheinen ihre Alben zusätzlich in einer limitierten Special Edition, die allerdings stets in kürzester Zeit ausverkauft ist. In dem 2003 gedrehten Film Mona Lisa Smile (Mona Lisas Lächeln) mit Julia Roberts in der Hauptrolle hat sie einen kurzen Gastauftritt als Sängerin einer Big-Band und interpretiert das von Jimmy McHugh und Frank Loesser komponierte Lied Murder He Says . Tori Amos, die sich als „geborene Feministin“ bezeichnet, engagiert sich unter anderem für die Hilfsorganisation RAINN, die als größte US-amerikanische Hilfsorganisation gegen sexuelle Angriffe gilt. Während des zweiten Irakkrieges nahm sie zudem an Protesten teil und erklärte sich insbesondere mit der ausschließlich weiblich besetzten Country-Band Dixie Chicks solidarisch, die wegen ihrer Kritik an George W. Bush heftigen Angriffen von konservativer Seite und von Kriegsbefürwortern ausgesetzt war, die bis hin zu schriftlichen Morddrohungen gegen die Sängerin Natalie Maines gingen.
Seit einigen Jahren lebt Tori Amos in Großbritannien - wenn sie nicht gerade auf einer ihrer zahlreichen Tourneen unterwegs ist.
Studio-Alben (Auswahl)
- Little Earthquakes (1992)
- Under the Pink (1994)
- Boys for Pele (1996)
- Strange Little Girls (2001)
- Starlet‘s Walk (2002)
- The Beekeeper (2005)
- american doll posse (2007)
- Abnormaly Attracted To Sin (2009)
- Midwinter Graces (2009)
- Night Of Hunters (2011)
Live-Alben (Auswahl)
- Live at Montreux 1991/1992 (2008)
- To Venus and Back (1999, neben der Studio-CD enthält das Album eine weitere CD mit Aufnahmen der Plugged Tour von 1998)
- The Original Bootlegs (sechs separate Alben, Konzertmitschnitte aus dem Jahr 2005 enthalten)
DVDs (Auswahl)
- Welcome To Sunny Florida (2004)
- Tori Amos Video Collection (2006)
- Live At Montreux 1991 1992 (2008)
- Live form the artists den (2010)
Verfasserin: Rolf Löchel
Links
Literatur & Quellen
Tori Amos & Ann Powers. 2005. Piece by Piece (deutsch 2008 unter dem Titel “Seelentanz”)
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