Biographien Victoria Claflin Woodhull Martin
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geboren am 23. September 1838 in Homer, Ohio
gestorben am 9. Juni 1927 in Tewkesbury, England
US-amerikanische Finanzmaklerin, Journalistin und Frauenrechtlerin
185. Geburtstag am 23. September 2023
Biografie • Weblinks • Literatur & Quellen
Biografie
Victoria Claflin Woodhull war eine der umstrittensten und bekanntesten amerikanischen Frauen der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts: von den einen als „Mrs. Satan“ verschrien, von den anderen als Frauenrechtlerin gefeiert.
Als eins von zehn Kindern recht exzentrischer, aber armer Eltern lernte sie schon früh, sich ihren Unterhalt als Spiritualistin und später Hellseherin zu verdienen. Eine Tätigkeit, die sie nach ihrer Heirat 1853 (mit 15 Jahren!) zusammen mit ihrer Schwester Tennessee Celeste fortsetzte. Nach ihrer Scheidung (1864) von C. Woodhull folgte eine weitere Zeit des Reisens mit James H. Blood, den sie wahrscheinlich 1866 heiratete.
1868 zogen die beiden Schwestern nach New York, wo sie den reichen Cornelius Vanderbilt kennenlernten. Bald darauf eröffneten sie das erste von Frauen geführte Maklerbüro in der Wall Street und machten beträchtliche Gewinne. In diese Zeit fällt der Beginn der politischen Tätigkeit von Victoria Claflin Woodhull, die mit ihrer Schwester die „Woodhull and Claflin’s Weekly“ herausgab, worin sie sich zu Fragen der Gleichberechtigung von Frauen, Abtreibung, Prostitution, Doppelmoral und der sog. Freien Liebe äußerten. Woodhull war aber nicht nur publizistisch tätig, sondern hielt auch öffentliche Vorträge und wurde 1872 von der Equal Rights Party zur Präsidentschaftskandidatin nominiert, was für die Öffentlichkeit eine Ungeheuerlichkeit gewesen sein muss, da zu der Zeit Frauen nicht einmal das Stimmrecht besaßen. Dieses Engagement mag dann auch der Grund für die Verleumdung als „Mrs. Satan“ gewesen sein.
Nach ihrer Scheidung von Blood 1876 und dem Tode Vanderbilts 1877 siedelte Woodhull mit ihrer Schwester nach England über, wo sie ein drittes Mal heiratete – nachdem sich die Familie des Bankiers Martin sechs Jahre lang der Heirat widersetzt hatte. In England setzt Woodhull ihre publizistische Tätigkeit fort, gibt ab 1892 mit ihrer Tochter Zulu Maud Woodhull die Zeitschrift „Humanitarian“ heraus und kämpft weiterhin für Frauenrechte.
Nach dem Tod ihres Mannes (1879) lebte sie auf dessen Landgut, das sie zum Teil jungen Frauen zur Verfügung stellte, um deren landwirtschaftliche Kenntnisse zu erweitern.
(Text von 1987)
Verfasserin: Beate Schräpel
Links
http://www.nytimes.com/learning/general/onthisday/bday/0923.html
http://www.history.com/news/9-things-you-should-know-about-victoria-woodhull
https://www.biography.com/people/victoria-woodhull-9536447
https://antjeschrupp.com/tag/victoria-woodhull/
https://vicwoodhull.wordpress.com/
Linkprüfung und -korrektur durchgeführt am 18. September 2018 (AN)
Literatur & Quellen
Gabriel, Mary. 1997. Notorious Victoria: The Life of Victoria Woodhull, Uncensored. New York. Algonquin.
Meade, Marion. 1976. Free Woman: The Life and Times of Victoria Woodhull. New York. Knopf.
Schrupp, Antje. 2002. Das Aufsehen erregende Leben der Victoria Woodhull. Königstein/Taunus. Helmer.
Schrupp, Antje. 2016. Vote for Victoria! Das wilde Leben von Amerikas erster Präsidentschaftskandidatin Victoria Woodhull (1838-1927). Königstein/Taunus. Helmer.
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