Biographien Adela Rogers St. Johns
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geboren am 20. Mai 1894 in Los Angeles
gestorben am 10. August 1988 in Arroyo Grande, Kalifornien
US-amerikanische Journalistin
130. Geburtstag am 20. Mai 2024
Biografie • Weblinks • Literatur & Quellen
Biografie
Adela Rogers St. Johns, die erste weibliche Sportberichterstatterin und überhaupt eine der ersten Journalistinnen der USA, wuchs wegen der zerrütteten Ehe ihrer Eltern mehr oder weniger in der Anwaltspraxis des geliebten Vaters auf, eines bekannten Verteidigers, dem sie in Final Verdict (1962) ein Denkmal setzte.
1913 lernte sie William Randolph Hearst kennen, den König der Boulevardpresse. Er engagierte sie sofort für seinen Los Angeles Herald. Ende 1914 heiratete sie “Ike” St. Johns, den Chefredakteur des Herald. Sie gebar vier Kinder und pausierte von 1918 bis 1925, um sie großzuziehen. In dieser Zeit schrieb sie als freie Autorin Drehbücher sowie Artikel für zahllose Zeitungen; besonders bekannt wurden ihre Porträts von Hollywoodstars, die ihr den Beinamen “Beichtmutter Hollywoods” eintrugen.
Ab 1925 arbeitete sie wieder als fest angestellte Journalistin für Hearst, hauptsächlich in den Bereichen Sport und Aktuelles. 1929 ließ sie sich scheiden. Auch ihre beiden nächsten Ehen wurden geschieden. In einer Talkshow erklärte sie einmal:
„Jede Frau hat ein Recht auf einen mittleren Ehemann, den sie vergessen kann.”
In den 1930er und 1940er Jahren war Adela Rogers St. Johns auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. “The World’s Greatest Girl Reporter” bekam so begehrte Aufgaben wie die laufende Berichterstattung über die Olympiade von 1932, über den „Jahrhundertprozess“ gegen den Entführer des Lindbergh-Babys und über die „Jahrhundertromanze“ zwischen Edward VIII. und Wallis Simpson. Mitte der 1930er Jahre zog sie als politische Journalistin nach Washington. Eine ihrer letzten Arbeiten für den Hearst-Konzern war 1949 ein Porträt Gandhis, kurz bevor er ermordet wurde.
In den 1950er bis 1980er Jahren lehrte St. Johns – nach überstandener Alkoholkrankheit – Publizistik an diversen Universitäten und schrieb, neben ihrer Autobiographie The Honeycomb (1969), Bücher mit so spannenden Titeln wie How to write a story and sell it (1956) oder My Search into Life beyond Death (1981).
(Text von 1992)
Verfasserin: Luise F. Pusch
Links
McLellan, Dennis. 11.08.1988. Adela Rogers St. Johns. Writer. In: Los Angeles Times. Los Angeles. Online verfügbar: http://projects.latimes.com/hollywood/star-walk/adela-rogers-st-johns/ (13.05.24)
Literatur & Quellen
Chance, Jean C. 1984. “Adela Rogers St. Johns”, Dictionary of Literary Biography. Vol 29: American Newspaper Journalists. S. 310-12.
St. Johns, Adela Rogers. 1969. The Honeycomb. Garden City, NY. Doubleday.
St. Johns, Adela Rogers. 1981. No Good-byes: My Search into Life beyond Death. New York. McGraw-Hill.
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