Laut & Luise
Wikipedia oder Wikiblödia?
Wie ich aus der Emma erfuhr, wollen deutsche Wikipedia-Mitarbeiter mittels einer Mitgliederbefragung, die noch bis zum 14. Februar läuft, den Gebrauch des generischen Maskulinums endgültig festschreiben (nachzulesen hier. Vgl. auch den Kommentar von Anatol Stefanowitsch).
Die Begründungen für diesen Mannipulationsversuch sind so hanebüchen, dass ich hier nicht mehr darauf eingehen möchte. Ich habe mir gegen dieselbe verbissene Unbelehrbarkeit in den vergangenen 35 Jahren die Finger schon mehr als wundgeschrieben. Für diejenigen, die sich in das Thema einlesen wollen, empfehle ich meine…
Wurm im Herzen: Die Winterreise
Die Ostküste der USA bis hinunter nach Georgia und der Mittlere Westen sind in Schnee und Eis erstarrt. Passend dazu gab man im Goethe-Institut Boston Schuberts Winterreise; obwohl „überzeitlich“, macht sie sich doch im tiefen Winter besser als im Sommer.
Dem Bariton Georg Lehner und Victor Rosenbaum am Klavier gelang eine wunderbare, ergreifende Darbietung; das trotz der klirrenden Kälte zahlreich erschienene Publikum war erschüttert, und begeistert.
Schubert ist mein Lieblingskomponist; die „Winterreise“ habe ich schon so oft gehört, dass ich sie fast auswendig kann. Trotzdem las ich…
Du sollst Babys weder essen noch abtreiben
In Boston esse ich immer reichlich „Babynahrung“: baby spinach, baby carrots, baby peas und seit kurzem auch baby corn in Form von Arepa de choclo, einem leckeren kolumbianischen Mais-Pfannkuchen. Auf Deutsch: junges Gemüse wie jungen Spinat, Jungmais (Maiskölbchen), junge Karotten, junge Erbsen. Prinzessbohnen gehören wohl auch noch in diese Gruppe.
Junge Junge! Wenn ich nicht in letzter Zeit so viel über das Wortfeld Abtreibung / abortion nachgedacht hätte, wäre mir die eigentümliche Baby-Metaphorik um das junge Gemüse wohl gar nicht aufgefallen. Da kämpfen einerseits die…
Das Gender-Imperium an der Uni Köln
Nur fünf Tage nachdem ich am „Tag der deutschen Sprache“ in Köthen eine unfreiwillige Reise in die Vergangenheit absolviert hatte (hier mein Bericht darüber), erlebte ich in Köln eine Reise in die Zukunft, in ein Gender-Imperium, von dem ich bis dahin keine Ahnung hatte und das mir echt futuristisch vorkam. Wie aus einer anderen Welt.
Dr. Britt Dahmen vom Referat Gender-Qualitätsmanagement der Universität zu Köln hatte mich eingeladen, anlässlich des von ihr organisierten ersten „Gender-Forums“ an der Uni einen Impulsvortrag zum Thema geschlechtergerechte Sprache zu halten. Die Uni hätte…
Frikadellen und Würstchen oder Laborfleisch und Cybersex
Ersatzkaffee, Kunsthonig, Süßstoff, Laborfleisch, Cybersex … all diese Dinge sind nicht das Wahre, sondern mehr oder weniger geglückte Kopien, bloße Annäherungen an „the real thing“.
In den letzten Wochen hörten wir besonders viel über Laborfleisch und Cybersex. Das Laborfleisch soll helfen, den Hunger in der Welt zu bekämpfen. Vielen wurde schon bei dem Gedanken schlecht, erst recht dann beim Anblick und bei der Verkostung der künstlichen Frikadellen. Andere sehen Positives in dem Versuch, nicht mehr so viele Tiere zu „produzieren“ zu dem einzigen Zweck, sie abzuschlachten. Ich finde…