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Maria Konopnicka
(Maria (auch: Marja, Marya) Stanisława Konopnicka geb Wasiłowska; M. K. [Pseudonym]; K. [Pseudonym]; Ko-mar [Pseudonym]; Jan Sawa [Pseudonym]; Marko [Pseudonym]; Jan Waręż [Pseudonym]; Humanus [Pseudonym]; Ursus [Pseudonym]; Mruczysław Pazurek [Pseudonym])
geboren am 23. Mai 1842 in Suwałki
gestorben am 8. Oktober 1910 in Lwow (Lemberg)
polnische Dichterin und Schriftstellerin
180. Geburtstag am 23. Mai 2022
Biografie • Zitate • Weblinks • Literatur & Quellen • Bildquellen
Biografie
Die Volksdichterin Maria Konopnicka war die beliebteste und in der literarischen Welt meistdiskutierte polnische Autorin ihrer Zeit. Sie wuchs als älteste von sechs Geschwistern in einer Staatsanwaltsfamilie auf. Der frühe Tod der Mutter überschattete ihre Kindheit. In strenger Disziplin erzogen, wurde sie von ihrem Vater sehr jung an Jan Konopnicki verheiratet, den Pächter des Landgutes Bronow. Die Konvenienzehe mit dem 12 Jahre älteren verlebten Mann erschüttert Marias empfindsame Natur. Erst nach 16 Jahren nimmt sie all ihren Mut zusammen, verlässt Jan und zieht mit sechs Kindern nach Warschau. Diese Tat ist der Anfang ihrer literarischen Laufbahn.
Gut vertraut mit den Verhältnissen auf dem Land, stellt Konopnicka Ausbeutung, Armut und Hunger der Bauernfamilien in den Mittelpunkt ihrer Lyrik (Der freie Lohnarbeiter, Obdachlos, 1878). In den Novellen greift sie politische Fragen auf, z.B. verurteilt sie die Verfolgung der Juden durch das Zarentum und preußische Gewaltakte im Kampf um die Grundstücke (Danziger Mendel, 1890, Der dumme Franz, 1902).
Konopnicka war eine engagierte Patriotin. 1901, nach der brutalen Niederschlagung des Streiks der Kinder, die gegen die deutsche Sprache im Religionsunterricht protestierten, organisierte sie in Wrzesnia eine Protestaktion von Frauen aus der ganzen Welt. So leistete sie Widerstand gegen die Repressionspolitik Preußens.
1908 schrieb Konopnicka das Lied Rota – als Summe der Gedanken und Gefühle des gequälten Volkes ist es zum beliebtesten patriotischen Lied Polens geworden. Bekannt ist Konopnicka auch als Verfasserin zahlreicher Kindergeschichten.
Durch ihre Lebensgefährtin, die 20 Jahre jüngere bekannte Portraitmalerin und Feministin Maria Dulebianka, kam Konopnicka auch mit der Frauenbewegung in Berührung. Zeitweise war sie Redakteurin der Frauen-Wochenzeitung Swit. Auf vielen öffentlichen Veranstaltungen trat sie für die Gleichberechtigung der Frauen ein, wollte allerdings nicht selbst Feministin genannt werden.
(Text von 1992)
Verfasserin: Hanka Blaszkowska
Zitate
Maria Konopnicka ist die sozialste Dichterin von allen polnischen Dichtern. Sie sei nicht gekommen, um mit den Nachtigallen zu singen, mit der Rose zu blühen, hatte sie gesagt, sondern um mit dir zu weinen, Geselle. Dieses Gelübde hält sie ein, immer und überall.
(Kelles-Krause, übersetzt von H.B.)
Links
Maria Konopnicka: Utwory wybrane. Gedichte (polnisch).
Online verfügbar unter http://literat.ug.edu.pl/mariakon/index.htm, zuletzt geprüft am 29.09.2020.
Adamiec, Marek: Maria Konopnicka. Biografie (polnisch).
Online verfügbar unter http://literat.ug.edu.pl/autors/konopn.htm, zuletzt geprüft am 29.09.2020.
Nerger, Klaus: Schriftsteller CXXXV. Konopnicka, Maria. Kurzbiografie und Grabstätte.
Online verfügbar unter http://www.knerger.de/html/schriftsteller_120.html, zuletzt geprüft am 29.09.2020.
ngiyaw eBooks: Marya Konopnicka. Biografie und Werke (deutschsprachige Fassungen) online – Ebbe an der Küste der Normandie; Ein Begräbniß; Die Baniasowa; Mein Tantchen; Das Glas; Nacht; Im Krieg; Der verwilderte Weg; Bauernloos; Abendlied.
Online verfügbar unter http://ngiyaw-ebooks.org/ngiyaw/author/konopnicka.htm, zuletzt geprüft am 29.09.2020.
Projekt Gutenberg-DE: Maria Konopnicka. Kurzbiografie und Werke (deutsche Fassungen) online – Die Baniasowa; Ebbe an der Küste der Normandie; Ein Begräbniß; Ksawery.
Online verfügbar unter https://www.projekt-gutenberg.org/autoren/namen/konopnic.html, zuletzt geprüft am 29.09.2020.
Wikipedia, wolna encyklopedia: Konopnicka (krater wenusjański). Nach Konopnicka benannter Krater der Venus – Eintrag in der polnischen Wikipedia.
Online verfügbar unter http://pl.wikipedia.org/wiki/Konopnicka_(krater_wenusja%C5%84ski), zuletzt geprüft am 29.09.2020.
Wikipedia, wolna encyklopedia: Maria Konopnicka. Biografie (polnisch).
Online verfügbar unter http://pl.wikipedia.org/wiki/Maria_Konopnicka, zuletzt geprüft am 29.09.2020.
WolneLektury.pl: Autor: Maria Konopnicka. Onlinefassungen von Dym; Mendel gdański; Nasza szkapa (alle polnisch).
Online verfügbar unter http://www.wolnelektury.pl/katalog/maria-konopnicka/, zuletzt geprüft am 29.09.2020.
Literatur & Quellen
Werke
Harrer, Kurt und Loppe, Hedwig (Hg.) (1959): Polnische Meistererzählungen. Berlin. Aufbau. (Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Konopnicka, Maria (1917): Geschichten aus Polen. Herausgegeben von Stefanie Strizek. München. G. Müller. (Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Konopnicka, Marya (1918): Sommernächte. Ins Deutsche übertragen von Otto Hauser. Weimar. Duncker. (Aus fremden Gärten, 77) (Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Konopnicka, Maria (1949): Marysia und die Zwerge. Ein Märchen. Aus dem Polnischen von Eustachy Swiezawski und Elisabeth Mayer. Einsiedeln, Zürich, Köln. Benziger. (Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Konopnicka, Maria (1958): Fränzchen. Herausgegeben von Halina Wiegershausen und Janusz Grabiański. Berlin. Nasza Księgarnia; Kinderbuchverlag. (Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Völter, Maria Luise (1988): Der Bauer und die Heinzelmännchen. Nach einem Märchen von Maria Konopnicka. Mit Bildern von Gennadij Spirin. Wien. Österreichischer Bundesverlag. (Eßlinger) ISBN 3-215-06705-6. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Völter, Maria Luise (1988): Marissa und die Heinzelmännchen. Nach einem Märchen von Maria Konopnicka. Mit Bildern von Gennadij Spirin. Wien. Österreichischer Bundesverlag; Schreiber. (Eßlinger) ISBN 3-215-06812-5. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Quellen
Hechtfischer, Ute (Hg.) (1998): Metzler-Autorinnen-Lexikon. Stuttgart, Weimar. Metzler. ISBN 3-476-01550-5. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Kolińska, Krystyna (1983): Listy do nie kochanych. 1. Aufl. Katowice. Śląsk. ISBN 8321603408. (WorldCat-Suche)
Szypowska, Maria (1985): Konopnicka. Jakiej nie znamy. 1. Aufl. Warszawa. Wyd. Spóldzielcze. ISBN 83-209-0761-6. (WorldCat-Suche)
Bildquellen
- Baccalarius
- Worsztynowicz (nicht mehr online)
- Encyklopedie w INTERIA.PL
- Arkadia – Liceum Ogólnokształcące im. Marii Konopnickiej w Katowicach
- Wikipedia
- Biblioteka Literatury Polskiej w Internecie
- Sekrety ŻARu
- Szkoła Podstawowa w Nowej Wsi Wielkiej
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