Fembio Specials US-amerikanische Frauenrechtlerinnen / Suffragists Nora Stanton Blatch Barney
Fembio Special: US-amerikanische Frauenrechtlerinnen / Suffragists
Nora Stanton Blatch Barney
Commons.Wikimedia.org
geboren am 30. September 1883 in Basingstoke
gestorben am 18. Januar 1971 in Greenwich, CT
US-amerikanische Ingenieurin, Architektin, Frauenrechtlerin
140. Geburtstag am 30. September 2023
Biografie • Literatur & Quellen
Biografie
Hoch zu Ross erregte Blatch nicht wenig Aufsehen, als sie 1913 während einer Demonstration für das Frauenstimmrecht durch den Staat New York ritt. Das war ganz im Sinne der leidenschaftlichen Kämpferin, die sich ihr Leben lang für die völlige Gleichstellung der Frauen einsetzte. Die Enkelin von Elizabeth Cady Stanton führte damit die lange Familientradition des feministischen Akademismus fort. Zusammen mit ihrer Mutter engagiert sie sich in der Women’s Political Union und löst diese 1915 als Präsidentin ab. Als 1917 endlich auch im Staat New York Frauen das Stimmrecht bekommen, ist das auch ihr Sieg.
Geboren wurde Blatch in England. Schon als Kind trifft sie im Haus der Eltern die herausragendsten Vertreterinnen der Fabian Society und der britischen Suffragetten. Nach Amerika übergesiedelt, entschied sich Blatch wegen ihrer mathematischen Begabung für ein Bauingenieurs-Studium.
Als sie 1906 Lee de Forest kennenlernt, der an der Entwicklung des Radios maßgeblich beteiligt ist, beschließt sie, begeistert von den neuen Ideen, Elektrotechnik und Mathematik zu studieren. Ihre Flitterwochen verbringen die beiden in Europa, um neue Radiomodelle vorzuführen. Sie wollen zusammen in einer eigenen Firma weiterforschen. Mit ihrer schnellen Auffassungsgabe und ihrer Unabhängigkeit auch im wissenschaftlichen Bereich überfordert Blatch jedoch ihren Mann, der sie lieber nur zu Hause sehen würde. Noch vor der Geburt ihrer Tochter trennt sich das Ehepaar und wird 1912 geschieden.
1919 heiratet sie einen Yachtbauer und zieht an die Küste von Connecticut. Dort beginnt sie eine neue Karriere: sie entwirft und baut (teure) Häuser für reiche Städter.
Auch im Alter bleibt Blatch politisch aktiv. 1950 wird sie vor das House Commitee on Un-American Activities zitiert. Ihrer Bemerkung, der Einsatz für Rassengleichheit und für die Gleichberechtigung der Frauen sei eine zutiefst amerikanische Sache, war schon damals nichts hinzuzufügen.
(Text von 1995)
Verfasserin: Adriane von Hoop
Literatur & Quellen
Blatch, Harriot Stanton & Alma Lutz. 1940. Challenging Years. The Memoirs of Harriot Stanton Blatch. New York. G.P. Putnam's Sons.
Lewis, Thomas. 1991. Empire of the Air: The Man who Made Radio. New York. Harper Collins.
Notable American Women: The Modern Period. 1980. Hg. Barbara Sicherman, Carol Hurd Green, Irene Kantrov & Harriet Walker. Cambridge, MA; London. The Belknap Press of Harvard UP.
Rossiter, Margaret W. 1982. Women Scientists in America: Struggles and Strategies to 1940. Baltimore; London. Johns Hopkins UP
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