Fembio Specials Black History Toni Cade Bambara
Fembio Special: Black History
Toni Cade Bambara
(Miltona Mirkin Cade)
geboren am 25. März 1939 in New York City
gestorben am 9. Dezember 1995 in Wallingford, Pennsylvania
US-amerikanische Schriftstellerin
85. Geburtstag am 25. März 2024
Biografie • Zitate • Literatur & Quellen
Biografie
Die Schriftstellerin, Herausgeberin, Professorin, Kultur- und Sozialarbeiterin Toni Cade Bambara wurde als Miltona Mirkin Cade am 25. März 1939 von Helen Brent Henderson Cade in New York City geboren. Toni verbrachte ihre Kindheit und Jugend zusammen mit ihrer Mutter und ihrem Bruder in New York City und in Jersey City, New Jersey. Die Mutter war zutiefst von der “Harlem Renaissance” der Schwarzen in den 20er Jahren beeinflusst und regte ihre Tochter zum Schreiben an, ja sie gab Tonis LehrerInnen sogar Unterricht in afroamerikanischer Geschichte. Eine Klassenkameradin erinnert sich, dass Toni furchtlos ihre Meinung zu sagen pflegte und sehr begabt war - sie machte ihren High–School–Abschluss ein halbes Jahr früher als die anderen. 1959 bekam Cade ihren B.A. in den Fächern Theaterwissenschaft und Englisch am Queens College und veröffentlichte ihre erste Kurzgeschichte, “Sweet Town”. Für ein Jahr ging sie nach Mailand und kehrte 1962 nach New York zurück, um am New York City College ihren M.A. in amerikanischer Literatur zu machen. Ihren Lebensunterhalt verdiente sie sich als Sozialarbeiterin, Beschäftigungstherapeutin und Leiterin verschiedener Nachbarschaftsprojekte.
1965 begann Bambara am City College zu unterrichten. Zugleich leitete sie das Theater of the Black Experience und veröffentlichte Kurzgeschichten in Redbook und anderen Zeitschriften. 1969 wurde sie Associate Professorin für Englisch an der Rutgers University und nahm den Namen Bambara an, den sie auf einem Skizzenbuch ihrer Urgroßmutter gesehen hatte.
1970 gab Bambara ihr erstes Buch heraus, The Black Woman: An Anthology, in dem Afroamerikanerinnen verschiedener Altersgruppen und Klassen Themen zur Sprache brachten, die von der Bürgerrechts- und der Frauenbewegung vernachlässigt worden waren. Bambara förderte bewusst junge Schriftstellerinnen, indem sie Studienanfängerinnen zusammen mit berühmten Schriftstellerinnen wie Audre Lorde in dieser und einer zweiten Anthologie, Tales and Stories for Black Folks (1971), versammelte.
Im Oktober 1972 veröffentlichte Toni Cade Bambara ihren ersten Band Kurzgeschichten unter dem Titel Gorilla, My Love. Zwischen 1973 und 1975 bereiste sie Kuba und Vietnam, um mehr über die politische Arbeit der Frauenorganisationen in diesen Ländern zu erfahren. 1974 zog sie mit ihrer Tochter nach Atlanta, lehrte am Spellman College und kümmerte sich weiter um unbekannte SchriftstellerInnen. So gründete sie das Pamoja Writer's Collective und lud die angehenden LiteratInnen zu pot luck dinners (zu denen jede etwas zum Essen mitbringt) in ihr Haus ein.
Bambaras Einsatz für ihr Volk schlug sich natürlich in ihren literarischen Werken nieder. Sie vermischte die Themen sozialer Wandel und Heilen (in) der Gemeinschaft in ihrer zweiten Sammlung von Kurzgeschichten, The Sea Birds Are Still Alive (1977 und in ihrem ersten Roman, The Salt Eaters (1980), der 1981 den American Book Award bekam.
In den frühen 80ern zogen Bambara und ihre Tochter wieder um, diesmal nach Philadelphia, wo sie zwei weitere Romane, If Blessing Comes (1987) and Raymond's Run (1990) und neun Drehbücher schrieb, u.a. Bombing of Osage und Tar Baby (nach einem Roman von Toni Morrison).
Am 9. Dezember 1995 starb Toni Cade Bambara im Alter von nur 56 Jahren an Darmkrebs.
Verfasserin: Sarah K. Horsley
Zitate
Es ist eine ungeheure Verantwortung - Verantwortung und Ehre - eine Schriftstellerin zu sein, eine Künstlerin, Kulturarbeiterin ... wie immer Sie diesen Beruf, diese Berufung nennen wollen. Man muß sehen, was die Fabrikarbeiterin sieht, was die Gefangenen sehen, die Kinder, die von der Sozialhilfe leben, was die Wissenschaftlerin sieht und auch was die Lügenproduzenten der herrschenden Klasse sehen, um die Wahrheit zu sagen und sich nicht nicht im Labyrinth der Stereotypen über die Schwarzen zu verlieren.
(Tony Cade Bambara in Black Women In America, S 80)
Literatur & Quellen
Brown-Guillory, Elizabeth. 1996. “Toni Cade Bambara,” Encyclopedia of African-American Culture and History, vol. 1. Hg. Jack Salzman, David Lionel Smith & Cornel West. New York. Simon and Schuster / MacMillan. S. 245.
Dictionary of Literary Biography. 1978ff. Detroit. Gale Research Company. Edgar, Kathleen J. Hg. 1996. Contemporary Authors. vol. 150. Detroit. Gale Research.
Hine, Darlene Clark. Hg. 1994 [1993]. Black Women in America: An Historical Encyclopedia. Mit-Hg. Elsa Barkley Brown & Rosalynn Terborg-Penn. Bloomington, IN; Indianapolis, IN. Indiana UP.
Kerr, Jody. “Writing and Resistance” Website, 31.10.97. Für ein Seminar von Dr. Sandoval an der University of California at Los Angeles, “Writing & Resistance: African American Literature and Thought.”
Lovelace, Alice. 1996. “In Praise of Toni Cade Bambara”, In Motion Magazine, Fall 1996, Atlanta, GA. WWWeb.
Mainiero, Lina. Hg. 1980. American Women Writers. New York. Ungar.
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