Biographien Dame Elizabeth Wordsworth
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geboren am 22. Juni 1840 in Harrow-on-the-Hill
gestorben am 30. November 1932 in Oxford
britische Hochschulleiterin (in Oxford)
90. Todestag am 30. November 2022
Biografie • Literatur & Quellen
Biografie
Ginge frau nur von Elizabeth Wordsworths Erinnerungen aus, so erhielte sie ein verzerrtes Bild dieser Frau, die sich selbst als religiöse, ihre eigenen Leistungen und Belange hinter die ihres Vaters, des Bischofs von Lincoln, und ihres Bruders, des Bischofs von Salisbury, zurückstellende Frau präsentiert.
Eine ganz andere Persönlichkeit zeigt sich in ihren beiden Theaterstücken The Apple of Discord und Belinda, die sie für Aufführungen von Studentinnen verfasste. Beide Stücke thematisierten die Emanzipationsbestrebungen von Frauen. Apple of Discord, das aufgrund seiner lokalen Anspielungen besonders beliebt war, parodiert die Reaktionen der Hochschullehrer auf die ersten Studentinnen, die in die heiligen Domänen der ehrwürdigen Eliteuniversität Oxford einzudringen wagten.
Elizabeth Wordsworth, Großnichte von Wilhelm Wordsworth, wusste, wovon sie schrieb. Sie selbst, die noch die für höhere Töchter im 19. Jahrhundert typische Erziehung durch eine Gouvernante erhalten hatte, hatte als beste Studentin an den seit 1874 in Oxford stattfindenden Vorlesungen für Frauen teilgenommen. Diese Tatsache sowie die Zugkraft des Namens Wordworth führten dazu, dass sie 1878 zur Leiterin der Lady Margret Hall, einem der beiden ersten Frauencolleges in Oxford, ernannt wurde.
Es bedurfte allerdings noch langer Kämpfe, bis den Studentinnen 1929 endlich auch die offizielle Anerkennung ihrer Examen zugestanden wurde (in Cambridge erst 1940).
Während der 30 Jahre, die Elizabeth Wordsworth im Amt war, baute sie (1886) noch ein weiteres Frauencollege (St. Hugh’s) speziell für die Studentinnen auf, die keine finanziellen Mittel zur Verfügung hatten. Des Weiteren wirkte sie aktiv an der Errichtung zweier Wohlfahrtseinrichtungen mit, die besonders Kindern der untersten Schichten zugutekamen. Sie schrieb Gedichte, Essays, Romane, Märchen, Theaterstücke, Theoretisches zur Frauenbildung sowie eine Biographie über ihren Großonkel. 1921 bekam sie den Ehrenmagister, 1928 den Ehren-Doktor der Universität Oxford verliehen.
(Text von 1989)
Verfasserin: Birgit Rabofski
Literatur & Quellen
Lady Margaret Hall: Issued on behalf of the Lady Margaret Hall Appeal Fund. 1923. London. Oxford Univ. Press.
Wordsworth, Elizabeth. 1913.Glimpses of the Past. New and Enlarged Edition. London. Mowbray & Co.
Wordsworth, Elizabeth. 1931. Poems and Plays. London. Oxford Univ. Press.
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