geboren am 28. Dezember 1791 in Brienen bei Kleve
gestorben am 13. Januar 1809 in Brienen bei Kleve
niederrheinische Lebensretterin
115. Todestag am 13. Januar 2024
Biografie • Zitate • Weblinks • Literatur & Quellen
Biografie
Johanna Sebus ist die “Ortsheilige” von Kleve. Zwei Gymnasien, ein Weg, ein Gedicht und eine Medaille, die an Helfende in Notsituationen verliehen wird, tragen ihren Namen. Worin ihre gute Tat bestand, beschreibt die Inschrift auf einem Denkmal:
“Johanna Sebus, ein 17jähriges Mädchen, stürzte sich, nachdem es seine Mutter aus den Fluten des im Jahre 1809 über seine Ufer strömenden Rheins gerettet hatte, von neuem in den Fluß, um eine Mutter und deren Kinder dem Tode zu entreißen. Dabei ging sie unter.”
Die Mutter und ihre drei Kinder gingen auch unter. Mehrere Überschwemmungen des Niederrheins richteten in jener Zeit furchtbare, für viele Menschen tödliche Verwüstungen an.
Viel mehr ist über Johanna Sebus nicht in Erfahrung zu bringen. Möglicherweise entsprach sie ganz und gar nicht der Männerphantasie vom “einfachen Landmädchen”, das “still und bescheiden, doch schön und gut [wieso doch?], erhaben und vornehm” (Gahlings) “in der häuslichen Arbeit der Mutter zur Seite stand, gottesfürchtig heranwuchs” und “im schlichten Dienen die Erfüllung ihres Lebens” suchte (Bischof Janssen).
Goethe taufte Johanna in einer Art Auftragsarbeit kurzerhand um, angeblich weil ihm “Johanna wegen der Jungfrau von Orleans zu pathetisch” klang und ihm “Hannchen nicht gefallen habe” (ein Herausgeber). Johann-W. weiß sogar, wieso Johanna schließlich sterben mußte:
Schön Suschen steht noch strack und gut:
wer rettet das junge, das edelste Blut!
Schön Suschen steht noch wie ein Stern;
Doch alle Werber sind alle fern.
Das 48 Zeilen lange Gedicht wurde auch noch vertont, nach einer launigen Korrespondenz zwischen dem Dichter und seinem Komponisten Zelter: Zelter: “Ihre Najade wartet auf eine gute Stunde um vom Stapel zu laufen” Goethe: “Vergessen Sie ja Johanna Sebus nicht und lassen Sie solche nicht wieder untertauchen ...” Zelter: “Hier, mein göttlicher Freund, ist meine, unsere Johanna ...” Resultat laut Goethe: “Johanna Sebus wird ... oft genug wieder verlangt und geht charmant”.
(Text von 1991)
Zitate
“Wohin? Wohin? Die Breite schwoll;
Des Wassers ist hüben und drüben voll.
Verwegen in's Tiefe willst du hinein!” -
“Sie sollen und müssen gerettet sein!”
(Goethe)
Links
http://www.handmann.phantasus.de/g_johannasebus.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Johanna_Sebus
Literatur & Quellen
Gahlings, Karl. 1984. Johanna Sebus. 2., überab. Fassung. Kleve. Boss.
Klever Heimat- und Verkehrsverein. Hg. 1984. Johanna Sebus zum 175. Todestag. Kleve.
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