Rolf Löchel: Utopias Geschlechter. Gender in deutschsprachiger Science Fiction von Frauen. 2012.
Ulrike Helmer Verlag, Sulzbach im Taunus 2012. 345 Seiten, 34,95 €. ISBN 978-3-89741-336-8
Rezension von Luise F. Pusch
Rolf Löchel ist vermutlich unter den KennerInnen feministischer Literatur der beste. Für das online-Magazin literaturkritik.de hat er seit 1999 sagenhafte 952 Rezensionen geschrieben, das sind sechs pro Monat über einen Zeitraum von 13 Jahren. Ich versuche, keine dieser Rezensionen zu verpassen, und so sind Rolf Löchels Rezensionen oft die einzigen, zu denen ich komme.…
Signe von Scanzoni: Als ich noch lebte. Ein Bericht über Erika Mann. Hg. Irmela von der Lühe.
Rezension von Doris Hermanns
Noch ein Buch über Erika Mann? Ist nicht langsam alles gesagt und geschrieben über die Familie Mann? Schon allein, dass es von der letzten Lebensgefährtin von Erika Mann geschrieben ist, deren Existenz bis vor kurzem noch nicht einmal wahrgenommen wurde, lässt aufhorchen, auch dass diese bewusst Abstand zu dieser Familie gehalten hat.
In der ersten Fassung der Biografie Erika Manns von der Herausgeberin dieses Buches, Irmela von der…
Susanne Meyer-Büser (Hgn.): Die andere Seite des Mondes: Künstlerinnen der Avantgarde. DuMont 2011
Acht Klassikerinnen der Avantgarde Von Annette Bußmann
Rund 60 Jahre ist es her, da erhielt Simone de Beauvoirs „Das andere Geschlecht“ Einzug in deutsche Buchhandlungen. Doch nur wenige Wochen ist es her, da eröffnete die Düsseldorfer Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen (K20) eine Ausstellung zu acht Avantgardistinnen der 1920er/30er Jahre - und nannte sie „Die andere Seite des Mondes“. Wie zeitgemäß ist es, eine Künstlerinnen-Ausstellung unter das Label „des anderen“ zu pressen, den…
Helke Sander: Der letzte Geschlechtsverkehr und andere Geschichten vom Altern. Kunstmann 2011.
Reifeprüfung
von Luise F. Pusch
Fast ein Vierteljahrhundert nach ihrem Bestseller „Geschichten der drei Damen K.“ erzählt Helke Sander uns in „Der letzte Geschlechtsverkehr“ weitere Schnurren über traurige bis schaurige Geschlechterverhältnisse. Die „Damen“ von damals sind älter geworden. Vielfältige Kränkungen müssen sie aushalten, ihr Wunsch nach Liebe und Nähe, möglichst inklusive Geschlechtsverkehr, wird permanent enttäuscht - aber GV pur spielt bei weitem nicht die Rolle, die der…
Monika Jaeckel: (M)ein bewegtes Leben. Aufgeschr. v. Katrin Rohnstock und Rosita Müller. Helmer 2011.
Ein geschlossener Lebenskreis
Von Doris Hermanns
„Ich habe ein ganzes Leben gelebt und runde mit sechzig Jahren einen großen Lebenskreis ab. Das gibt mir Frieden. Ich denke nicht, etwas versäumt zu haben – im Grunde habe ich alles getan, was ich tun wollte: meine Träume verwirklicht, meine Projekte abgeschlossen und meine Missionen erfüllt. Es bleibt keine Gefühl der Sehnsucht nach einem nicht gelebten Leben.“
Monika Jaeckel wurde 1949 als jüngstes von fünf Kindern einer…