Fembio Specials Frauen aus Hannover Bibiana Steinhaus
Fembio Special: Frauen aus Hannover
Bibiana Steinhaus
By Northside at the German language Wikipedia, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=7757445
geboren am 24. März 1979 in Bad Lauterberg / Harz
deutsche Fußballschiedsrichterin
45. Geburtstag am 24. März 2024
Biografie • Zitate • Weblinks • Literatur & Quellen
Biografie
Frauen und Fußball – für viele, vor allem Männer, eine Kombination, die gar nicht geht. Abgesehen davon, dass sich Fußballerinnen selbst heute noch Vergleiche mit Männern anhören müssen, mit denen sich Schwimmerinnen, Tennisspielerinnen, Biathletinnen oder Rodlerinnen vermutlich nicht herumplagen, war Frauen in Deutschland bis 1970 das Fußballspielen „offiziell“ verboten. Hätte frau/man den damaligen alten Kämpen etwas von Schiedsrichterinnen erzählt, die womöglich auch noch Männerspiele pfeifen, hätten sie eine/n wohl für geisteskrank erklärt. Doch genau diese Schiedsrichterinnen schicken sich an, das Spielfeld zu erobern. Allen voran Bibiana Steinhaus.
First Lady oder Megastar unter den Fußballschiedsrichterinnen wird sie genannt. Vor ihr gab es andere, die auf internationaler Ebene Kultstatus erlangten, wie Jenny Palmqvist, die schwedische Welt-Schiedsrichterin von 2012. Aber so viel erreicht wie Bibiana Steinhaus hat noch keine: Einsätze bei Europa- und Weltmeisterschaften, Olympischen Spielen, im Algarve-Cup sowie Champions League-Finale der Frauen, Ernennung zur Welt-Schiedsrichterin 2013 und 2014.
Publikumsinteresse und mediale Aufmerksamkeit stiegen, nachdem sie seit der Spielzeit 2007/08 als erste Frau in der 2. Bundesliga der Männer pfiff. Ein vorläufiger Höhepunkt ist ihre Beförderung zur leitenden Schiedsrichterin in der 1. Bundesliga der Männer ab der Saison 2017/18 – wiederum als erste und vorerst einzige Frau, was selbst international zur Kenntnis genommen wird. Dies zeigt aber auch: Eine Frau kann so professionell und erfolgreich sein wie sie will – öffentliches Interesse und Anerkennung erntet sie erst, wenn sie sich in einer Männerdomäne behauptet. Dies gilt im Fußball umso mehr.
Publikumsinteresse und mediale Aufmerksamkeit stiegen, nachdem sie seit der Spielzeit 2007/08 als erste Frau in der 2. Bundesliga der Männer pfiff. Ein vorläufiger Höhepunkt ist ihre Beförderung zur leitenden Schiedsrichterin in der 1. Bundesliga der Männer ab der Saison 2017/18 – wiederum als erste und vorerst einzige Frau, was selbst international zur Kenntnis genommen wird. Dies zeigt aber auch: Eine Frau kann so professionell und erfolgreich sein wie sie will – öffentliches Interesse und Anerkennung erntet sie erst, wenn sie sich in einer Männerdomäne behauptet. Dies gilt im Fußball umso mehr.
In ihrer Jugend kickt Bibiana Steinhaus selbst; in ihrem Heimatverein SV Bad Lauterberg wird sie als linke Verteidigerin eingesetzt. Doch, wie sie selbst kritisch anmerkt, „als Spielerin hätte ich es nicht weit gebracht“. Ihr Vater, selbst aktiver Schiedsrichter, und der Schiedsrichter-Obmann des Vereins reden auf sie ein, doch mal probehalber einen Schiedsrichterlehrgang mitzumachen. Sie suchen Nachwuchs, vor allem Mädchen, denn Mitte der 90er Jahre kommen (nicht viel anders als heute) auf 100 SchiedsrichterInnen nur zwei weibliche. Schließlich willigt sie ein und besucht den Kurs – um endlich ihre Ruhe zu haben. Doch die Schiedsrichterei ist spannender als erwartet: Schon wenige Wochen später leitet sie ihr erstes Spiel in Hattorf bei Göttingen in der Bezirksstaffel der Frauen. Sie ist erst 16 Jahre alt. Der Schiedsrichter-Obmann ist sofort überzeugt: „So ein Talent hast du einmal in hundert Jahren.“
Es beginnt eine steile Karriere: Jedes Jahr erfolgt ein Aufstieg in die nächsthöhere Liga. Nach nur vier Jahren wird die erst 20-Jährige DFB-Schiedsrichterin und darf Spiele der Frauen-Bundesliga leiten. Nach weiteren zwei Jahren, 2001, pfeift sie in der Regionalliga der Männer, damals die dritthöchste Spielklasse. Ein erster sportlicher Höhepunkt ist 2003 das DFB-Pokalfinale der Frauen zwischen dem 1. FFC Frankfurt und dem FCR 2001 Duisburg im Berliner Olympiastadion. Ein Jahr später wird sie zur Schiedsrichterassistentin in der 2. Bundesliga der Männer ernannt. 2005 steigt sie in den erlauchten Kreis der FIFA-SchiedsrichterInnen auf, die internationale Spiele leiten und ein entsprechendes Emblem auf der Brusttasche tragen dürfen. Mehrfach wird sie bei Länderspielen und Spielen der Champions League der Frauen eingesetzt.
Unter großer medialer Anteilnahme kündigt der DFB im Juni 2007 an, dass Bibiana Steinhaus ab der kommenden Saison 2007/08 Spiele der 2. Bundesliga der Männer leiten wird. Zugleich wird sie „Vierte Offizielle“ bei Bundesligaspielen der Männer, sorgt also am Spielfeldrand für Ordnung. Selbstverständlich geht das – wie auch schon in den Spielklassen zuvor – nicht ohne Geraune unter den (männlichen) Fußballfans ab: „Kann die das überhaupt?“ und „ich schaue ja auch nicht Männern beim Stricken zu“ sind oft noch die freundlichsten Kommentare. Bereits 2002 war sie von einem Oberliga-Trainer bedroht worden; sie zog vor Gericht und gewann. Obwohl die oberen Ligen mehr unter öffentlicher Beobachtung stehen, kommt es auch hier zu Entgleisungen: Beim Zweitligaspiel Fortuna Düsseldorf gegen FSV Frankfurt zeigt Steinhaus dem Düsseldorfer Demirbay die rote Karte. Der tickt aus, Frauen hätten beim Männerfußball nichts zu suchen. Immerhin erhält er hierfür eine Geldstrafe sowie eine fünfwöchige Sperre. Dass er anschließend als vereinsinterne „Strafe“ ein Mädchenspiel pfeift, dazu in Straßenkleidung, findet Bibiana Steinhaus kontraproduktiv. „Wieso ist ein Mädchenspiel zu pfeifen eine Strafe? Und welche Botschaft übermitteln die Bilder eines Schiedsrichters in Straßenkleidung?“
In all diesen Fällen kann sie die Widerstände gegen sich immerhin erkennen. Meistens aber weiß sie nicht, wer ihre Gegner sind, wo sie sitzen – in den Mannschaften, unter den Trainern, im Deutschen Fußballbund – oder wie viele es sind, weil sie, anders als Demirbay, ihr das nicht ins Gesicht sagen.
Bald schon verschafft sich Steinhaus Respekt. Sie lässt das Spiel laufen, pfeift nicht alles ab. „Rudelbildung“ scheut sie nicht, sondern ist mitten im Getümmel. Alle sehen: Ein Weichei ist die nicht. Hilfreich ist, dass sie mit ihren 1,81 m den Spielern buchstäblich auf Augenhöhe begegnet. Und dazu nicht auf den Mund gefallen ist. Einem Spieler, der sich nach kleinster Berührung gleich auf dem Rasen wälzt, sagt sie schon mal: „Iss ein paar Brötchen mehr, dann fällst du nicht so leicht.“ Als Rudi Völler, Fußballweltmeister von 1990 und heutiger Sportdirektor bei Bayer Leverkusen, ihren Schiedsrichterkollegen Deniz Aytekin wegen seiner vermeintlichen Fehler angreift, er solle doch Frauenfußball pfeifen, kommentiert sie trocken: „Ich freue mich, dass Rudi Völler offenbar ein glühender Anhänger des Frauenfußballs ist und die Qualität dort einschätzen kann und zu schätzen weiß. […] Vermutlich wollte Völler nur darauf aufmerksam machen, dass Aytekin so gut ist, dass er problemlos auch Frauenfußball pfeifen kann.“
Allgemeine Achtung erwirbt sie sich, als sie sich im Oktober 2014 – als „Vierte“ beim Spiel Borussia Mönchengladbach gegen Bayern München – der körperlichen Attacken des aufgebrachten Bayern-Trainers Pep Guardiola erwehrt, ihn lässig abblitzen lässt und ihm nicht einmal die zweifelhafte Ehre und dazugehörige Aufmerksamkeit eines Platzverweises verschafft.
Sehr viel weniger umstritten sind ihre internationalen Einsätze bei Frauenspielen. Sie pfeift bei der Europameisterschaft 2009 in Finnland, dem Algarve-Cup 2009 und 2011 – dem wichtigsten Turnier bei den Frauen außerhalb der Kontinental- und Weltmeisterschaften – bei der WM 2011 in Deutschland und den Olympischen Spielen 2012 in London. Bei beiden leitet sie als erste Frau die Finals (jeweils Japan gegen USA), denn auch solche entscheidenden Frauenspiele wurden zuvor von Männern gepfiffen. Weitere Berufungen erfolgen zur EM 2013 in Schweden, der U 20-WM 2014 in Kanada sowie der regulären WM 2015 ebenfalls in Kanada und vorerst zuletzt bei der EM 2017 in den Niederlanden. Hinzu kommen Einsätze in europäischen und panamerikanischen Qualifikationsspielen sowie in der Champions League. Am 1. Juni 2017 leitet sie das Champions League-Finale zwischen Olympique Lyon und Paris St. Germain in Cardiff.
Die Ehre, Finals bei wichtigen Turnieren zu leiten, wird ihr nur dann zuteil, wenn das deutsche Team zuvor ausgeschieden ist. Somit „entscheiden“ die deutschen Spielerinnen darüber, ob Bibiana Steinhaus prinzipiell ein Halbfinale oder Finale pfeifen kann: der einen Leid ist der anderen Freud‘.
Sechsmal wird Bibiana Steinhaus als Schiedsrichterin des Jahres ausgezeichnet. Sie gilt als selbstkritisch, ruhig und besonnen und begabt im Umgang mit Menschen. Der Manager von Borussia Mönchengladbach, Max Eberl, empfindet es als „Wohltat, immer wenn sie an der Linie steht“. Selbst der Ober-Schiedsrichter des DFB, Herbert Fandel, kann nicht umhin zuzugeben: „Bibiana Steinhaus ist die beste Schiedsrichterin der Welt. Das sage ich überall, wo ich es loswerden kann. Das sieht aber auch jeder, der von Fußball Ahnung hat.“
Schöne Worte, aber nach dem steilen Aufstieg bis in die zweite Liga bei den Männern und internationalen Turnieren bei den Frauen stockt die Karriere. Nach zehn Jahren, fünf nach Fandels Ausspruch, pfeift sie noch immer in der zweiten Liga. Immer wieder wird gefordert, sie als Hauptschiedsrichterin auch in der ersten Liga der Männer einzusetzen. Nach einem internen Ranking, das an die Öffentlichkeit gelangt, bekommt sie die besten Noten aller Schiedsrichter in der zweiten Liga. Aber es geht nicht mehr vorwärts: die gläserne Decke.
Der scheinbar so wohlmeinende Fandel steht ihrer Berufung kritisch gegenüber; sie gehöre halt nicht zu den Besten. Die Schiedsrichterkollegen sehen das teilweise anders, zum Beispiel wenn sie nach einem Spiel überraschend schlechte Noten bekommt, „die steht wohl wieder zu gut da“. Ein anderer Kollege findet den Grund ihrer Nichtnominierung ganz woanders: „Sie hat eine eigene Meinung, ist eine dominante Persönlichkeit und lässt sich nicht alles gefallen.“
Erst als 2016 der Posten des DFB-Chefschiedsrichters neu besetzt wird, kommt Bewegung in die Sache. Der Neue, Lutz Michael Fröhlich, verkündet im Mai 2017, dass Bibiana Steinhaus ab der kommenden Spielsaison im Fußballoberhaus pfeifen wird – neben drei weiteren (männlichen) Neulingen, die zwischen sechs und elf Jahren jünger sind als sie. Vom medialen Gewitter, das nun über sie hereinbricht, ist Steinhaus selbst überrascht. Fatma Samoura, senegalesische Generalsekretärin des Weltfußballverbands FIFA bezeichnet ihre Beförderung als „inspirierende Entscheidung der Bundesliga und eine starke Botschaft an den Rest der Welt.“
Steinhaus weiß, dass ihre Personalie umstritten ist, dass ihr noch immer nicht alle diesen Job zutrauen, selbst wenn eine LeserInnen-Umfrage der Zeitung mit den großen Buchstaben ergibt, dass 71% der Befragten sagen: „Die kann das.“ Selbst wenn Nationalspieler Ilkay Gündoğan über die Zweifler spottet: „Es haben also alle Angst, dass eine Frau ihre Sache nicht so gut macht, wie die Männer, über die sie sich jede Woche aufregen?“ Aber was, wenn sie nach einer Saison oder zweien wieder aus der 1. Liga rausfliegt? Dann sind zwanzig Jahre für die Katz. Dann geht sie nicht als Pionierin, sondern als Gescheiterte in die Fußballhistorie ein. Dann behielte der Stammtisch Recht, dass eine Frau im Männerfußball nichts zu suchen hat. Wenn es nicht einmal die Beste schafft. Sie sagt: „Es war schon immer mein Traum, als Schiedsrichterin in der Bundesliga aktiv sein zu dürfen. […] Ich kenne das Risiko. Ich hatte genug Zeit, mich damit auseinanderzusetzen.“
Dabei sucht Bibiana Steinhaus das Rampenlicht nicht gerade. Angebote für Werbeverträge, Einladungen zu Talkshows und zu Wetten, dass…? sowie viele Interviewanfragen lehnt sie ab. Sie will keine Show abziehen, sondern konzentriert sich lieber auf das Wesentliche. So ist sie bei der Bundespräsidentenwahl 2017 als Wahlfrau für die SPD nominiert. Die Sicherheitsleute im Reichstag winken sie gleich durch – anscheinend Fußballfans.
Neben ihrer Aufgabe als Schiedsrichterin hat Bibiana Steinhaus eine Ausbildung bei der niedersächsischen Polizei absolviert, zunächst im Außendienst. Sie geht Streife, ist dabei beim G8-Gipfel in Heiligendamm, später in der Abteilung für Jugendkriminalität. Inzwischen ist sie Hauptkommissarin und hat die Uniform gegen eine Bürotätigkeit getauscht: Sie arbeitet im Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport in Hannover – mittlerweile in Teilzeit, um sich mehr dem Sport widmen zu können.
Denn das SchiedsrichterInnenamt ist bei Weitem keine Nebenbeschäftigung (mehr), bei der es reicht, die Regeln zu kennen und ein wenig Kondition mitzubringen. Während eines Spiels legt sie elf, zwölf Kilometer zurück, darunter 45 lange Sprints. Ideal ist, immer auf Ballhöhe zu sein. Ihr Training ist fast das einer Hochleistungssportlerin: tägliches Laufen am Maschsee, mindestens dreimal wöchentlich Schnellkrafttraining. Dazu Massage, Regelkunde, Psychologie, die Beschäftigung mit den wichtigsten SpielerInnen des nächsten Matches, die Taktik(en) der jeweiligen Teams – wer macht die Spieleröffnung, wer schlägt den langen Ball – Sichtung von Videoaufzeichnungen, Fachpresse, Trainingslager des DFB, dann die Spiele selbst, national und international. Ihr Brotberuf hilft ihr dabei: „In beiden Fällen muss ich Regeln durchsetzen, die ich nicht selbst gemacht habe.“ Polizeiliche Führungsgrundsätze helfen auch auf dem Fußballplatz – Ruhe bewahren, Überblick verschaffen. Außerdem hat sie eine Zusatzausbildung zur Mentalcoach abgeschlossen. Einen fachlichen Austausch bietet ihr zudem ihr Lebenspartner, der ehemalige englische Weltklasse-Schiedsrichter Howard Webb.
Ob eines Tages eine Frau sogar bei einer Männer-Weltmeisterschaft pfeifen wird? Die Altersgrenze für FIFA-SchiedsrichterInnen liegt bei 45 Jahren. Bis 2022 könnte Bibiana Steinhaus es vielleicht noch schaffen. Dann ist die WM in Katar.
(Text von 2017)
Verfasserin: Christine Schmidt
Zitate
Es erfüllt mich schon mit Stolz, dass ich diesen Meilenstein für uns Schiedsrichterinnen legen konnte.
Je aufgeregter es um mich herum wird, desto entspannter muss ich sein. Ich bin der Ruhepol, der der alles zusammenhält in der Funktion als Schiedsrichterin. Da gilt es dann, den Überblick zu behalten, aus dieser Gelassenheit heraus Entscheidungen zu treffen.
Natürlich will ich immer möglichst gut liefern, gute Noten bekommen und mich weiterentwickeln. Aber ich will nicht verkrampfen vor lauter Ehrgeiz.
Als Polizistin habe ich ja Einblicke in unsere Gesellschaft, auf die ich manchmal gerne verzichten würde. Das relativiert viel. Wenn ich so auf mein Leben schaue, geht es mir echt verdammt gut und ich sehe, dass ich viel Glück gehabt und wenn überhaupt eigentlich nur Luxusprobleme habe.
Dass man Fehler macht, ist nicht dumm, aber aus Fehlern nicht zu lernen ist dumm.
Ich bekomme Fanpost, auch von Verehrern. Hauptsächlich sind die Briefe unterstützend und inspirierend. Neulich kam zum Beispiel ein Zeitungsartikel an, in dem es um einen 14-jährigen Jungen ging, der gerade seine Schiri-Prüfung abgelegt hatte und sagte: „Mein größtes Vorbild ist Bibiana Steinhaus.“ Ist das nicht süß? Das sind wirklich manchmal ganz schöne Momente, die sich da auftun. Die mir auch mein Herz erwärmen, wenn ich spüre, dass da eine ehrliche Wertschätzung für meine Arbeit vorhanden ist.
Wenn man sich da im Männerfußball durchsetzen will, heißt es eben auch: gleiche Anforderungen für alle. Ich muss also dieselben Leistungstests bestehen wie meine Kollegen, weil wir dieselben Spiele pfeifen wollen. Und die Spieler spielen ja auch nicht langsamer, nur weil eine Frau pfeift.
Um sich sechs Jahre in der Zweiten Liga zu halten, reichen blonde Haare allein nicht aus.
Ich hatte nie vor, heute noch nicht, einen Emanzipationsweg zu beschreiten. Ich tue nur, was ich liebe. Trotzdem muss ich mich mit der Frage auseinandersetzen. Denn um mich herum sind Menschen, für die das ein Thema ist.
Ich bin nicht bereit und ich war nie bereit, meine berufliche Zukunft auf meine körperliche Integrität zu stützen. Wenn das Knie morgen kaputt ist, ist es kaputt. Das war’s dann. […] Für mich ist es keine Option, den Schiri-Job in Vollzeit zu machen. Mir ist meine duale Karriere immer besonders wichtig gewesen. Ich will mich nicht in diesem Fußballzirkel verlieren und mich auch mal mit anderen Dingen beschäftigen können als nur mit der Frage „Abseits, ja oder nein?“
Links
http://www.munzinger.de/document/01000007818
http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/46053/
http://www.rp-online.de/sport/fussball/zweiteliga/das-ist-bibiana-steinhaus-bid-1.566887
http://www.weltfussball.de/schiedsrichter_profil/bibiana-steinhaus/
http://www.huffingtonpost.de/2017/05/19/warum-bibiana-steinhaus-b_n_16701768.html
https://www.youtube.com/watch?v=JyhCrv82Lg4
https://www.youtube.com/watch?v=mZFN7UnzuMQ
https://www.youtube.com/watch?v=rBviC4Cz76k
https://www.youtube.com/watch?v=-EhCZbaDv-8
Links geprüft am 17. März 2019 (AN)
Literatur & Quellen
Hennies, Rainer & Meuren, Daniel: Frauenfußball. Aus dem Abseits in die Spitze. Göttingen 2011, S. 360–362 (Verlag Die Werkstatt)
Louis, Chantal: “Bibiana Steinhaus – Die Schiedsrichterin”. In: Emma, H. 4, 2016, S. 10f
Wagner, Lorenz: “Nach ihrer Pfeife. Bibiana Steinhaus in der Bundesliga”. In: SZ-Magazin, Nr. 21 vom 26. Mai 2017
Sollten Sie RechteinhaberIn eines Bildes und mit der Verwendung auf dieser Seite nicht einverstanden sein, setzen Sie sich bitte mit Fembio in Verbindung.