Fembio Specials Kinder- und Jugendbuchautorinnen Annie M. G. Schmidt
Fembio Special: Kinder- und Jugendbuchautorinnen
Annie M. G. Schmidt
(Anna Maria Geertruida Schmidt)
geboren am 20. Mai 1911 in Kapelle, Niederlande
gestorben am 21. Mai 1995 in Amsterdam, Niederlande
niederländische Schriftstellerin (Jugendbuch-, Rundfunk-, Fernseh- und Theaterautorin, Kolumnistin und Librettistin)
110. Geburtstag am 20. Mai 2021
Biografie • Zitate • Weblinks • Literatur & Quellen
Biografie
Annie MG Schmidt ist nicht nur die wichtigste Jugendbuchautorin der Niederlande, sondern auch die “Mutter des niederländischen Theaterlieds”. Sie schrieb in ironischem Stil Kolumnen, Hörspiele, Fernsehserien, Musicals und Theaterstücke und brach damit Tabuzonen des tadellosen, kleinkarierten Nachkriegsholland auf.
Kindheit und Jugend
Zusje Schmidt (‚Zusje‘/‚Schwesterchen‘, so wurde sie wie viele Mädchen genannt) hatte eine behütete aber keineswegs ungetrübte Kindheit. Sie wurde in Kapelle, einer abgelegenen Bauerngemeinde auf der Halbinsel Zuid-Beveland in Zeeland geboren. Ihre Eltern stammten aus Dordrecht, der Vater war Pfarrer, die Mutter Hausfrau. Zusjes Bruder Wim war acht Jahre älter als sie. Die Mutter, die sich weder im Dorf noch in der Ehe wohl fühlte, forderte die alleinige Zuständigkeit für das Kind ein. „Sie pustete alle weg vom Nest, wie eine Mutterkatze es mit dem Kater macht, auch wenn er der Erzeuger des Nachwuchses ist“, schrieb Schmidt 80 Jahre später. Mutter Truida Schmidt nahm sich viel Zeit, um mit ihr zu singen, zu musizieren und zu lesen. Sie war eine sehr lebendige und spottlustige Frau mit Interesse für Literatur und Talent fürs Schauspielen. Zusjes Außenseiterrolle verfestigte sich in der Dorfschule. Sie gehörte für die Kinder der Bauerngemeinde nicht dazu, wurde ausgelacht, weil sie anders war, anders gekleidet und weil sie schon lesen konnte, als sie in die Schule kam.
Zusjes Talent für Kinderlyrik fiel, dank tatkräftiger Unterstützung ihrer Mutter, schon früh auf. Diese schickte die Gedichte ihrer Tochter an den berühmten Dichter Willem Kloos (1859-1938). Er erkannte ihr Talent und reagierte positiv. Als sie 15 war, gewann Zus mit einem Gedicht im Kreuzreim den ersten Preis der Zeitschrift Morks Magazijn: ein Philips-Radio. Mit dem Radio kam endlich die Moderne in der Kirchengemeinde an. Schmidt erinnert sich: „Die ganze böse Außenwelt kam herein. Jazz, Charleston, Operette, sozialistische Reden, feministische Plauderei. Die Bauerntöchter tauschten ihre Trachten gegen kurze Röcke und hautfarbene Strümpfe“.
Nach der weiterführenden Schule, 1930, entschied Annie Schmidt sich für eine Notariatsausbildung in Den Haag, die sie aber frühzeitig wegen einer unglücklichen Liebe zu einem homosexuellen Jungen abbrach. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Schmidt ungewollt schwanger wurde und abtreiben lassen musste. Eine solche einschneidende Erfahrung verarbeitete sie 45 Jahre später, 1977, in dem Musical Foxtrot.
Bibliothekarin
1932 orientierte Schmidt sich um, ließ sich zur Hilfsbibliothekarin ausbilden und zog nach Schiedam, wo sie mehrere Jahre in diesem Beruf arbeitete. Ab 1936 spezialisierte sie sich in der hochmodernen Amsterdamer Jugendbibliothek für Jugendliteratur. 1938 debütierte Annie MG Schmidt als Dichterin in der Literaturzeitschrift Opwaartsche wegen mit zwei ernsten Gedichten.
Anders als einige ihren Kolleginnen reagierte Schmidt 1940 eher stoisch auf Krieg, Besatzung, Verfolgung und Widerstand. 1942 zog sie zurück nach Zeeland, wo sie zur Direktorin der städtischen Bibliothek Vlissingen aufstieg. Hier verbrachte sie den Rest des Krieges - in einer Stadt, die schwer unter Bombardierungen, Überschwemmungen und Feuer zu leiden hatte. Sie wohnte in der Lesehalle, verbrachte viel Zeit bei ihren Eltern und verlor kurz nach dem Krieg durch Feuer ihr gesamtes Hab und Gut. Soweit es möglich war, blieb sie in Kontakt mit ihren Kolleginnen in Amsterdam, das noch besetzt war.
Als Annie Schmidt 1946 eine Stelle als Dokumentaristin bei der Zeitung Het Parool fand, zog sie zurück nach Amsterdam. Diese noch so junge Zeitung war aus der Widerstandsbewegung hervorgegangen. Schmidt landete hier in einem Kreis von weltoffenen, künstlerisch orientierten Journalisten, die einerseits traumatisiert waren von Besatzung und Verfolgung, andererseits aber intensiv die wiedergewonnene Freiheit feierten mit dem Aufbau einer neuen Qualitätszeitung und vielen sorglos-fröhlichen Festen. Als Schmidt für einen Abend des Journalistenkabaretts De Inktvis (Der Tintenfisch) Texte beisteuerte, fiel die zurückhaltende Dokumentaristin plötzlich positiv auf, und nach einiger Zeit wurde sie in die Redaktion aufgenommen. So konnte sie ihr vielseitiges Schreibtalent unter Beweis stellen und entwickelte eine enorme Produktivität.
Sprudelnde Produktivität
Später begründete Schmidt ihre Erfolge der fünfziger und sechziger Jahre gern mit der Liebe ihres Lebens. 1948 lernte sie über eine Anzeige den Rotterdamer Chemiker und Unternehmer Dick van Duijn (1909-1981) kennen. Die gegenseitige Liebe vertrieb zwar Einsamkeit und Unsicherheit, aber ganz einfach war die Situation auch nicht, denn Van Duijn war schon verheiratet und Familienvater. Erst im Dezember 1954, fast vier Jahre nach der Geburt ihres Sohnes Flip van Duijn, konnten sie zusammenziehen. Annie gab ihre so geliebte Stadt Amsterdam auf und zog nach Berkel en Rodenrijs in der Nähe von Rotterdam, wo Van Duijn seine Firma hatte.
Schmidts erster Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. 1948 debütierte sie mit Impressies van een simpele ziel als Kolumnistin in Het Parool auf der Seite ‚Für die Frau…aber nicht nur für sie‘. Es waren humorvolle, emanzipatorische Beiträge. Sie beleuchteten den holländischen Alltag der fünfziger Jahre aus dem Blickwinkel einer alleinstehenden Frau. und nahmen den spießigen Umgang mit Themen wie Wohnungsnot, Doppelmoral, Liebe und Ehe aufs Korn. Die Kolumnen wurden zu Büchern gebündelt und bis in die neunziger Jahre ziemlich gut verkauft. Übersetzt fanden sie sogar den Weg nach Deutschland.
Schmidt widmete sich gleichzeitig mehreren literarischen Genres. 1950 erschien ihre erste Gedichtsammlung En wat dan nog? Es waren ernste klassische Gedichte, gereimt und metrisch gebunden, was damals, als man nach literarischer Erneuerung strebte, wenig Anklang fand. 2015 wurden viele dieser Gedichte in die bis heute erfolgreiche Sammlung Die van die van u neu aufgenommen.
Von 1948 bis 1956 schrieb Annie Schmidt für die Kinderrubrik von Het Parool fast wöchentlich Gedichte. Mit diesen 347 Gedichten, die das Herz ihrer Arbeit darstellen, war eine völlig neue, klare Stimme in der niederländischen Kinderliteratur zu hören. Ihre Lyrik erzählte, anders als vorher, in einer Kindern vertrauten Alltagssprache von rebellischen Charakteren, die sich nicht (direkt) an die bestehende, häufig kleinbürgerliche Ordnung anpassen wollen. Diese Charaktere können Kinder oder Erwachsene sein, Tiere, Märchenfiguren, Bäume oder Gegenstände, sie haben meistens ihre Widerspenstigkeit oder gerade deren Fehlen gemeinsam. Und letzteres hat dann böse Folgen. Erstaunlicherweise wurde Schmidt nie eintönig. Jedes Gedicht nimmt die LeserIn bei der Hand und führt sie/ihn in besondere Ereignisse, Eigenschaften und Details ein. Metrum und Reim tragen immer wesentlich dazu bei, die häufig anarchischen Inhalte zu vermitteln. Auch die Wörter haben Spaß und tanzen ab und zu aus der Reihe. Illustriert wurde ihre Lyrik von KünstlerInnen wie Wim Bijmoer, Fiep Westendorp und Jenny Dalenoord. Viele dieser Verse wurden in den 1960er Jahren von Harry Bannink vertont und auf Schallplatte aufgenommen. So erreichten sie ein noch viel größeres Publikum von Kindern und Erwachsenen.
Mindestens genauso viel Erfolg hatte Schmidt mit ihrer Prosa für Kinder. Ihre Kleinkindergeschichten über die beiden Vorschulkinder Jip en Janneke, illustriert von Fiep Westendorp (1916-2004), sind Klassiker geworden, die bis heute gern (vor)gelesen werden. Im Laufe der Jahre schrieb Schmidt außer vielen Kurzgeschichten etwa zehn inzwischen klassische Kinderbücher: Abeltje, De A van Abeltje, Wiplala, Wiplala weer, Sprookjes, Heksen enzo, Minoes, Pluk van de petteflet, Otje, Tom Tippelaar en Tante Patent.
Von ihren vielen Büchern, Geschichten und Versen soll hier nur der phantasievolle Kinderroman Minoes (Die geheimnisvolle Minusch) genauer betrachtet werden, ein Buch mit Eigenschaften eines Krimis. Die LeserInnen werden von Anfang an vertraut mit Tibbe, einem schüchternen Journalisten, der von seinem Chef stark unter Leistungsdruck gesetzt wird, weil er nie neue Nachrichten bringt. Tibbe lernt Minoes kennen, ein Fräulein, deren Charakter genau so widersprüchlich ist wie seiner. Sie ist eine ehemalige Katze, die die Gestalt einer jungen, zierlichen Dame angenommen hat. Sie versteht die Sprache der Katzen und kann Tibbe dadurch zu überraschenden journalistischen Erfolgen verhelfen. Sie decken einen Skandal rund um das örtliche Deodorantwerk auf. Minoes ist ein Buch, das die LeserInnen dazu bringt, Partei zu ergreifen und zu wählen zwischen der Partei der Macht und Autorität (Chefredakteur/Fabriksdirektor) und ihrem Gegenteil, der Partei der verlegenen Menschen, der Katzen und Kinder, die sich zusammen stark machen und schlau sein müssen, um Unrecht wirksam zu bekämpfen. Die vielen Doppeldeutigkeiten, in die die Autorin ihre LeserInnen einführt, machen es zu einem mitreißenden und humorvollen Buch. 1971 bekam Schmidt für Minoes die renommierte Auszeichnung Zilveren griffel für das beste Kinderbuch des Jahres. Die Filmversion (Minoes 2001) verzeichnete in den Niederlanden mehr BesucherInnen als der erste Harry-Potter-Film.
Kabarett, Radio und Theater
Außerhalb der Niederlande ist kaum bekannt, dass Annie MG Schmidt jahrzehntelang auch für das niederländische Kabarett, für Radio und Fernsehen und für das Theater von sehr großer Bedeutung war. Ab 1948 trat sie mit der Kabarettgruppe De Inktvis vielfach auf. Bis in die sechziger Jahre schrieb sie außerdem Lieder und Texte für die Starkabarettisten Wim Kan (1911-1983) und Wim Sonneveld (1917-1974). Zwischen 1952 und 1958 wurde Schmidt neben dem Regisseur Wim Ibo als Autorin des ersten Radiomusikhörspiels In Holland staat een huis in weiten Kreisen bekannt und beliebt. Viele Zeitgenossen berichten, dass während der 91 Folgen dieser Serie über ‚de Familie Doorsnee (Familie Durchschnitt) die niederländischen Straßen leergefegt waren, weil alle vor dem Radio saßen. Einen fast nahtlosen Übergang schafften Schmidt und Ibo 1958 mit der ersten niederländischen Fernsehserie Pension Hommeles (‚Es raucht‘). Mit der legendären Kinderfernsehserie Ja zuster, nee zuster. De geschiedenis van een rusthuis vol herrie erreichte Schmidt von 1966 bis 1968 aufs Neue ein sehr großes Publikum. Die Lieder aus dieser Serie, vertont von Harry Bannink, wurden auf Schallplatte und Musikcassette herausgebracht und mit goldenen Schallplatten und anderen Preisen geehrt. So manches Lied aus dieser Serie wurde zum Evergreen der niederländischen Musik.
Wesentlich für Schmidts Erfolg waren ihre Themen. Sie zeigte auf geistreiche und musikalische Art und Weise die Absurdität der holländischen kleinbürgerlichen Gesellschaft. Alle Serien spielen in der Geborgenheit einer Familie oder familienähnlichen Gruppe, in Ja zuster nee zuster z.B. in einer Wohngemeinschaft. Sie findet die wunden Punkte in den Lebensformen und relativiert dann Schmerz und Peinlichkeiten mit Witz und Humor. Die Alltäglichkeit ihrer Sprache und deren Ton und Takt waren in der noch geschlossenen Gesellschaft des Rundfunkwesens ein absolutes Novum. Ihre Radio- und Fernsehbeiträge waren beliebt bei einem großen Publikum, das nach Krisen-, Kriegs- und kargen Wiederaufbaujahren einen enormen Bedarf an Ablenkung und Entspannung durch fröhliche und engagierte Unterhaltung hatte.
Nachdem Schmidt sich 1958 von der Zeitung Het Parool verabschiedet hatte, zog sie sich vorübergehend zurück. In dieser Zeit schrieb sie in Kooperation mit der Illustratorin Fiep Westendorp viel für kommerzielle Zwecke, u.a. Kindergeschichten für die Marke Persil. 1964 kaufte die Familie Schmidt-Van Duijn eine Zweitwohnung in Le Rouret, in der Nähe von Cannes, Süd-Frankreich, wo sie anfangs nur in den Ferien wohnten. Schmidt wollte mehr Zeit und Ruhe haben, um fürs Theater zu schreiben. Das gelang ab 1964, als sie den Produzenten John de Crane kennen gelernt hatte, der sie an das Broadway-Musical heranführte. 1965 führte Schmidt zusammen mit Harry Bannink und John de Crane mit der Erstaufführung von Heerlijk duurt het langst (‚Herrlich dauert am längsten‘) das Genre des sozial engagierten Musicals in den Niederlanden ein. Sie behandelte hier das tabubesetzte Thema des Ehebruchs nach langer Ehe. Der Erfolg dieses Musicals, es wurde allein in den sechziger Jahren 543 Mal aufgeführt, wurde niemals von anderen niederländischen Musicals überboten. Im Laufe der siebziger Jahren schrieb Schmidt noch fünf weitere Musicals mit aktuellen gesellschaftlichen Themen wie Abtreibung, Homosexualität, Prostitution, Feminismus, Umweltproblematik: En nu naar bed (1971), Wat een planeet (1973), Je moet ermee leren leven (1975), Foxtrot (1977), Madam (1981).
Im Hintergrund war Schmidt während aller erfolgreichen und gewinnbringenden Jahre mit Dick van Duijn zusammen. Seine Depressionen, vielleicht eine Folge ihres Erfolges, überschatteten auf Dauer die Beziehung. 1971 zog das Paar endgültig nach Le Rouret, wo Schmidt, weit entfernt von der holländischen Gesellschaft, nur noch mit großen Mühen zum Schreiben kam. Van Duijn entwickelte im Laufe der Jahre eine chronische Depression, die 1981 zu einem selbstgewählten, aber sanften Tod führte. Unter diesen Umständen schrieb Schmidt das ernste Theaterstück Er valt een traan op de tompoes (Es fällt eine Träne aufs Gebäck). Es thematisiert das freiwillige Lebensende innerhalb einer festen Beziehung. Das Stück brachte ihr die besten Kritiken, die sie jemals bekommen hatte. Erst 2001, nach Erscheinen der Biografie Anna von Annejet van der Zijl, wurde bekannt, dass Annie Schmidt Van Duijn bis zum letzten Atemzug begleitet hatte.
1981 kehrte Schmidt zurück nach Amsterdam. Obwohl nun über 70 Jahre alt, erreichte die ehemals schüchterne Frau eine Bekanntheit und Beliebtheit, die sich noch am Besten vergleichen lässt mit der einer Königin. In den Sammelbänden Tot hier toe (1985) und Ziezo (1988) wurden all ihre Gedichte und Liedtexte für Erwachsene wie für Kinder neu herausgegeben.
Schmidt wurde durch zahlreiche Interviews in Talkshows und Zeitschriften zum Liebling des niederländischen Publikums. 1992 erschien Wat ik nog weet, ein poetisches Buch über ihre Jugend. Der Höhepunkt ihrer Laufbahn ist aber ohne Zweifel die Verleihung des Hans-Christian-Andersen-Preises für ihre Jugendbücher 1988 in Oslo.
In ihren letzten Lebensjahren konnte Annie Schmidt nicht mehr gut sehen. Sie verbrachte sehr viel Zeit mit Freundinnen und Freunden und mit ihrem Sohn. Am 21. Mai 1995, einen Tag nach ihrem 84. Geburtstag, wurde Schmidt morgens in ihrem Schlafzimmer tot aufgefunden. Erst durch die Biografie von Annejet van der Zijl wurde klar, dass sie wahrscheinlich, wie Dick van Duijn, den Moment ihres Abschieds sehr bewusst selbst gewählt hatte.
Bedeutung
Die enorme Bedeutung von Annie MG Schmidt für die niederländische Kultur, sowohl fürs Theater wie für die Jugendliteratur, war und ist bis heute unumstritten. Eins der 50 Fenster im Canon van Nederland (2006) ist Annie MG Schmidt gewidmet. Zu Lebzeiten wurden Schmidts Arbeiten mit vielen Preisen geehrt.
1964 erhielt sie den niederländischen Staatsprijs voor kinder- en jeugdliteratuur für ihr Gesamtwerk. Für Wiplala und für Wiplala kommt wieder bekam sie zusammen mit der Illustratorin Jenny Dalenoord (1918-2013) 1961 bzw. 1965 auch den Deutschen und den Österreichischen Jugendbuchpreis. “Die Bücher sind herzerfrischend komisch und lebendig geschildert. Sie sprühen vor Witz und lustigen Sätzen“, so die deutsche Jury. 1957, 1972 und 1981 bekam sie für Wiplala, Pluk van de Petteflet (Pluk mit dem Kranwagen) sowie für Otje die niederländischen Preise für das beste Jugendbuch des Jahres. Anders als ihre Lyrik, die als schwer übersetzbar gilt, wurden ihre Kinderbücher in mindestens zwanzig Sprachen übersetzt. Dank dieser Übersetzungen stand Schmidt 20 Jahre lang auf der Auswahlliste des schwedischen Hans-Christian-Andersen-Preises, die kleine Variante des Nobelpreises für Literatur. 1988 wurde ihr, dank ihrer ‚Kollegin‘ Astrid Lindgren, dieser größte internationale Preis für Jugendliteratur verliehen. 1974 bekam sie den Edmond-Hustinx-Preis für die Musicals und Theaterbeiträge. 1987 wurde ihr Gesamtwerk mit der niederländischen Christiaan-Huygens-Preis ausgezeichnet.
(Text von 2019)
Verfasserin: Barbara C. de Jong
Zitate
Lachen mag van God.
(Deutsch: Fröhlich sein ist keine Sünde).
Der Sinn meines Lebens liegt zum größten Teil in meiner Arbeit und weniger in der Beziehung zu meinem Mann oder meinem Sohn. (…) Ich denke, dass ich, indem ich schreibe, in einer anderen Realität mit anderen Gesetzen und vor allem mit mehr Freiheit lebe.
Wenn ich eine Liste der feierlichen Ereignisse meines Lebens zusammenstellen sollte, würde sie wie folgt aussehen: Geburt – lieben – gebären - (Führerschein machen) - Tod.
Alle Geschichten haben ein glückliches Ende, man muss nur rechtzeitig aufhören zu lesen.
Links
Annie M.G. Schmidt - haar uitspraken. Interviewer Ivo Niehe, (NostalgieTheater, 18.06.2011)
Online: https://www.youtube.com/watch?v=zet2W6WQLl8 (letzte Linkprüfung 05.04.2019)
Interview Annie M.G. Schmidt over haar leben en werk, 1984, deel 2. Interviewer Hans Vogel, (Toenwaskwaliteit nogheelgewoon, 22.04.2015).
Online: https://www.youtube.com/watch?v=v7k7yVV9EEo (letzte Linkprüfung 05.04.2019)
Gebbink, Andreas. September 2004. Annie M.G. Schmidt. NiederlandeNet - Grenzüberschreitender Onlinejournalismus. WWU Münster.
Online: https://www.uni-muenster.de/NiederlandeNet/nl-wissen/literatur/personen/schmidt.html (letzte Linkprüfung 05.04.2019)
Huygens ING. Schmidt, Anna Maria Geertruida (1911-1995)
Online: http://resources.huygens.knaw.nl/vrouwenlexicon/lemmata/data/AMGSchmidt (letzte Linkprüfung 05.04.2019)
Magel, Eva-Maria. 21.02.2017. Mit Karl-Klaus ist nicht zu spaßen. Reime von Annie M. G. Schmidt. Frankfurter Allgemeine.
Online: https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/kinderbuch/ein-teich-voll-mit-tinte-von-annie-m-g-schmidt-14592363.html (letzte Linkprüfung 05.04.2019)
De Bibliotheek. Annie M.G. Schmidt. oorspronkelijke opnamen uit de jaren 50.
Online: https://www.bibliotheek.nl/catalogus/titel.255815484.html/annie-m-g—schmidt (letzte Linkprüfung 05.04.2019)
KB - nationale bibliotheek. Annie M.G. Schidt in de KB.
Online: https://www.kb.nl/nieuws/2011/annie-mg-schmidt-in-de-kb (letzte Linkprüfung 05.04.2019)
Annie M.G. Schmidt. Die officiëe website over Annie M.G. Schmidt.
Online: http://annie-mg.com (letzte Linkprüfung 05.04.2019)
Annie M.G. Schmidt. Lekker stout in een keurig land.
Online: https://www.entoen.nu/nl/anniemgschmidt (letzte Linkprüfung 05.04.2019)
Literatur & Quellen
Tine van Buul e.a. (red.) Altijd acht gebleven. Over de kinderliteratuur van Annie M.G. Schmidt. Amsterdam, 1991.
Harry Bekkering, ‘Oktober 1955: de Gouden Griffel wordt voor de eerste maal uitgereikt’. In: Schenkeveld e.a. (red) Literatuur een geschiedenis. Groningen, 1993. p. 743-751.
Kees Fens, De ‘R’ van erfenis. Annie MG Schmidt krijgt de Constantijn Huygensprijs 1987. In: Jan Campertprijzen 1987, ’s-Gravenhage, 1987, p. 7-41.
Nettie Heimeriks en Willem van Toorn (red), De hele Bibelebontse berg. De geschiedenis van het kinderboek in Nederland en Vlaanderen van de middeleuwen tot heden. Amsterdam, 1989.
Joke Linders, Doe nooit wat je moeder zegt. Annie M.G. Schmidt, de geschiedenis van haar schrijverschap. Amsterdam, 1999.
Schenkeveld-van der Dussen, M.A (red.), Nederlandse literatuur, een geschiedenis. Groningen, 1993.
Schmidt, Annie M.G., Wat ik nog weet. Amsterdam, 1992.
Schmidt, Annie M.G., Liefs van Annie. De mooiste brieven van Annie M.G. Schmidt. Amsterdam, 2011.
Vogel, Hans, Wacht maar tot ik dood ben. Annie MG Schmidt: haar leven en werk voor theater, radio en tv. Amsterdam, 2000. Theater Instituut Nederland.
Annejet van der Zijl, Anna. Het leven van Annie M.G. Schmidt. Amsterdam, 2003.
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